Heiko Friedrich Uhrmachermeister

Wer glaubt, er könne seine Uhr bei Heiko Friedrich einfach mal eben nur so abgeben, der irrt. Der gewissenhafte Uhrmacher versteht sein Handwerk und das lässt er jeden spüren, der den Weg zu ihm gefunden hat.
Ich hatte gerade erst die heiligen Hallen dieser Uhrmacherei betreten, da wurde ich auch schon durch das typische Klingelzeichen angekündigt. Als ich den winzigen Laden betrat, hatte ich sofort das Gefühl, inmitten einer Filmkulisse aus den späten Siebzigern gelandet zu sein. Kaum drin, schlurfte Heiko Friedrich mit einer monokelartigen Lupe im rechten Auge aus dem hinteren Bereich des Ladens auf mich zu.
Genau so hatte ich mir immer einen Uhrmacher vorgestellt. Ich kramte mein nicht funktionstüchtiges Erbstück, eine uralte Rolex, aus der Tasche und legte sie auf die Theke. Friedrich nahm die Uhr in die Hand und betrachtete sie durch seine Monokellupe. Gefühlte zehn Minuten sagte er gar nichts.
Dann legte er die Uhr schweigend wieder zurück und zog die Augenbraun hoch. Erst nach einer Weile fragte er mich streng: «Was haben sie denn damit gemacht?»
Irgendwie fühlte ich mich plötzlich ziemlich schuldig, dabei hatte ich die Uhr nie getragen. Es folgte ein Vortrag über Uhren und wie man damit umzugehen hat. Immer wieder sagte er: «Eine Uhr muss getragen werden!»
Seither denke ich darüber nach, einen Bewegungssimulator für die Uhr zu kaufen. Meinen Meister habe ich in der Danziger Straße 22 gefunden und ich glaube, es kann nur Einen geben.