Ralf Rajemann

Ich bin zufällig auf die kleine Bäckerei gestoßen, nachdem ich nach einer Alternative zu Hacker gesucht habe, die ebenfalls unverfälschte Backwaren anbietet und ich würde nicht enttäuscht. Die Qualität der Produkte ist jedem Zweifel erhaben: frisch, lecker und vor allem ohne Zusatzstoffe!
Rajemann ist wohl im Gegensatz zu Hacker, der sich gerade mal in 300 m Entfernung befindet, ein Geheimtipp und dass obwohl beide ein ähnliches Konzept verfolgen und ähnliche Original Berliner Produkte verkaufen, wie es sie wohl schon in der DDR gegeben hat.
Der Unterschied zu Hacker? Hier wird mal herzlich bedient. Hier ist immer gute Stimmung, die Verkäuferin hat gute Laune und die vielen Stammkunden tauschen sich mit witzigen Pläuschen mit ihr aus. Ganz anders als bei Hacker, wo ich von der dicken Verkäuferin schon angepampt werde, wenn ich mal mit einem Schein bezahlen will.

Lauter Süßgebäck, dass niemand kauft und die Brötchen sind eher schlecht als recht. belegtes gibt es dort so gut wie gar nicht. Unfreundliche Bedienung.

Heute früh nach gefühlt Jahren, eigentlich aber nur Monaten, endlich mal wieder bei Rajemann reingeschaut,. Eine Bäckerei, die bei mir eigentlich nur als die Walnussbrot-​Bäckerei abgespeichert ist, weil ich das dort klassischerweise kaufe. Heute endlich auch mal den Namen in Erfahrung gebracht.
Heute auch endlich mal Kekse mitgenommen und über das Käsetortenstück gestaunt, das in der Theke lauerte. (Dafür vergessen, Fotos zu machen. Nächstesmal!) Wie meine Vorredner schon sagten, ist das hier einer der guten alten Bäcker. Wo das Brot noch nach Brot schmeckt. Und die Brötchen auch für sich alleine stehen können. Wo Kekse gebacken werden, auch jenseits von Monsieur Advent mit seinen Vanillekipferln, Zimtsternen und Bärentatzen.
Trotz der Wahnsinnslage, nämlich eigentlich direkt am UBahnhof Eberswalder Strasse gelegen, ist diese kleine, ja, ok, unscheinbare Brotduft-​Oase aber weiterhin fast komplett unbekannt. Liegt vielleicht an den Öffnungszeiten, die ebenso klassisch sind? Egal, Besuch lohnt, am besten ganz früh morgens, wenn alles duftet und die Verkäuferin so unfassbar freundlich ist, dass ein guter Start in den Tag garantiert ist.

Absolut, Handwerksbetrieb ist eben Handwerksbetrieb.
Wirklich noch einer der letzten guten Bäcker Berlins. Mit großartiger Qualität der Backwaren. Vom Brot über die Semmeln bis zum Blechkuchen.
Zudem wird versichert, dass alles noch selbstgemacht wird und keine chemischen Zusätze verwendet werden. Und dieser Unterschied lässt sich auch herausschmecken, wenn der eigene Gaumen noch nicht durch die heutigen zumeist verwendeten Fertigprodukte verdorben ist.
Einziger Wermutstropfen: Die Semmeln wurden kürzlich um 25% erhöht und werden immer kleiner. Geschmacklich sind diese aber ein echter Traum.
Bleibt nur zu hoffen, dass nicht auch dieser Traditions-​Bäcker von all den heutigen Kamps, Wiedemanns, und Co. verdrängt wird. Bin jedoch ganz guter Dinge, da zumindest hier im Prenzl. Berg sich immer mehr Qualitätsbewusstsein durchsetzt.

Schon vor der Wende ein Familienbetrieb wie er sein soll. Hier wird noch anständig von Hand gebacken und die Chefin weiß genau was alles in den Backwaren drin ist. Es ist interessant zu beobachten wie zugezogene Prenzl’Berg Juppies die Nase rümpfen, das die Brötchen ja nicht alle gleich aussehen! Oder die Gespräche von Freunden die sowas sagen wie: «Also einiges schmeckt mir dort nicht!» Tja, irgendwie haben wir uns alle an die immer gleichaussehenden und immer gleichschmeckenden Sachen gewöhnt!
Das soll nicht heißen das Familie Rajemann keine gleichbleibende Qualität abliefert. Die Qualität und die Preise sind absolut stimmig. Wer uniforme Backwaren haben will der soll zu Kamps gehen! Dort bekommt er aber leider kein kurzes Pläuschchen über das aktuelle Berliner Geschehen mit der Chefin, det jibt et nur hier!
Besonders zu empfehlen ist das Gärtnerbrot, die Erdbeertörtchen und der Mohnkranz!