Wassertorplatz

Teil 5 der Tor-​Wanderung entlang der alten Akzisemauer: Das Wassertor
Vom Halleschen Tor, etwa 1,5 Kilometer Richtung Osten, immer entlang der Gitschiner Str, gelangt man auf den Wassertorplatz. Allerdings heißt die Straße ab hier dann Skalitzer Str. Apropos Straßennamen. Die heutige Gitschiner Str. heißt als Mauerweg damals «Communication am Halleschen Thore».
Bis 1866 führte die Akzisemauer entlang der heutigen Gitschiner und Skalitzer Str. Wie so oft, markieren heute breite Straßen in Berlin, den Verlauf dieser vorletzten Berliner Mauer. Als sie abgerissen wurde, wurden sie auf den dann freien Flächen angelegt.
Der heutige Wassertorplatz befindet sich am einstigen Wassertor. Von 1852 bis 1926 führte hier der Luisenstädtische Kanal entlang, bis ¹⁸⁶⁶⁄₇₀ floß das Wasser durch die Mauer.
Er sollte das umliegende Köpenicker Feld entwässern und zugleich den Antransport von Baumaterial sowie den Abtransport von Waren erleichtern. Er verband den Landwehrkanal — Anschluss Höhe Urbahnhafen — über den Wassertorplatz, den Oranienplatz und das Engelbecken, das auch ein Hafen war, mit der Spree, und zwar aus heutiger Sicht den Engel-​/​Bethaniendamm entlang zur Schillingbrücke.
Der 1852 eröffnete Kanal verfügte am Wassertor über ein größeres Hafenbecken, dessen Raum der heutige Wassertorplatz einnimmt.
Übrigens: Ein Stück vom Urbahnhafen entfernt, dort wo heute das Prinzenbad ist, befand sich ab den 1820er Jahren eine Gasanstalt. Sie versorgte die Gas-​Straßenlaternen in Berlin mit Gas.
1926 wurde der Luisenstädtische Kanal dann zugeschüttet und erst nach 1990 erwachte das Interesse der Anwohner am Kanal erneut. Bis zum Engelbecken wurde all der Schutt aus dem Kanalbett entfernt, der zum Zuschütten benutzt wurde.
Heute ist es eine Freude in der im Kanalbett angelegten Parkanlage bis zum Engelbecken entlangzuspazieren und am Engelbecken, das auch wieder Wasser hat und sogar von einem Reiher als sein Revier betrachtet wird, in das sehr schöné, inzwischen renovierte Café zu gehen.
Im Sommer kann man dort am Wasser sitzen, einige Meter tiefer als die Straße, im Winter an den großen Fenstern im Innenraum.
Zur Zeit der Akzisemauer diente das Wassertor dazu, den Schiffsverkehr in die Stadt zu kontrollieren. Ein wenig sah es wie eine Schleuse aus. Das folgende Foto aus dem Jahr 1865 veranschaulicht dies. Übrigens sieht man ganz links auf dem Foto, vor einem Haus, ein kleines Stück der Akzisemauer. Wo sie endet beginnen Gittertore, die auf dem Landweg den Einlass nach Berlin regulieren.
Link:
Der Zweck des Tores war der selbe, wie der der anderen Tore in der Akzisemauer: Die Personenkontrolle und das Eintreiben des Zolls.
Links zu Berlinplänen mit eingezeichneter Akzisemauer
Weitere Tore: