Denkmal Für Gottfried Semper

Ich weiß, dass es vielleicht ein schlechter Wortwitz ist– aber der Name von Gottfried Semper (1803 – 1879) wird mit Sicherheit für immer mit «seiner» Oper verbunden sein. Welcher Architekt sonst war eigentlich der Namensgeber für eine Oper? Doch die heutige Semperoper ist ja «nur» nach Gottfried Semper benannt, der den Vorgängerbau errichtet hatte. Aber es war ein Semper, der für den Bau vor Ort verantwortlich zeichnete, nämlich sein Sohn Manfred. Denn Gottfried Semper selbst war in den Revolutionswirren ¹⁸⁴⁸⁄₄₉ bei Hof in Ungnade gefallen und hatte Dresden verlassen müssen.
Zu seinen heute noch im Stadtbild sichtbaren Spuren gehört jedoch etwa die Sempergalerie des Zwingers, Heimstatt der Gemäldegalerie Alte Meister (und einst auch der Rüstkammer, die jedoch mittlerweile in das Schloss umgezogen ist).
Gottfried Semper war einer der bedeutenderen Architekten des Historismus, insbesondere der Neurenaissance, im 19. Jahrhundert.
Und so ist es kein Wunder, dass ihm bereits wenige Jahre nach seinem Ableben ein Denkmal errichtet wurde. Der Platz selbst wurde vom damaligen sächsischen König Albert bestimmt– und einst wie jetzt steht das Denkmal, das aus einer Bronzefigur auf einem Postament auf rotem Meißner Granit besteht, am Übergang von der Brühlschen Terrasse zum Brühlschen Garten. Eine schöné Freitreppe führt hinunter zum Georg-​Treu-​Platz.
Insbesondere bei Sonnenschein wirkt es wirklich wunderprächtig, dieses von Johannes Schilling erschaffene Denkmal, das im Übrigen– und das ist in Dresden durchaus besonders bemerkenswert– Feuersturm und Bombenhagel unbeschadet überstand.
Ein würdiges Denkmal für einen bedeutenden Architekten — und zudem so aufgestellt, dass es wirklich wirken kann.