Standbild Friedrich August I. Sachsen

Ein Denkmal wirkt in aller Regel nicht nur durch seine Gestaltung, sondern auch durch sein Umfeld. Was nützt das schönste Denkmal, wenn das «Drumherum» nicht passt?
Ein sehr gelungenes Beispiel einer gelungenen fast schon Symbiose zwischen Denkmal und Umfeld befindet sich für mich auf Dresdens Schlossplatz. Direkt vor dem Ständehaus steht es, das Denkmal, das Friedrich August I. (1750 – 1827), «den Gerechten», im Krönungsmantel sitzend zeigt.
Es passt hier so gut, als ob das Denkmal schon immer hier gestanden hätte. Dies ist jedoch nicht der Fall, erst seit 2008 wird hier des ersten sächsischen König gedacht. Erster sächsischer König? Aber sicher! Schließlich wurde Sachsen selbst erst 1806 zum Königreich. Soweit sächsische Herrscher ab August dem Starken zugleich Klnige waren, bezog sich dies auf Polen. In Sachsen waren die ja ‘nur” Kurfürsten. So ab 1763 auch Friedrich August, der als Kurfürst noch Friedrich August III. war und erst als König numerisch aufstieg.
Es war keine einfache Zeit, in der der erst 13 Jahre alte spätere König nach dem Tod seines Vaters in Amt und Würden gelangte. Schließlich war gerade der Siebenjährige Krieg gewesen. Doch es kam noch mehr an Umwälzungen während seiner am Ende über 60 Jahre dauernden Regentschaft. Französische Revolution, Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, Befreiungskriege, Rheinbund und Wiener Kongress mögen hier als Schlagworte genügen.
Der Beiname «der Gerechte» zeigt, dass er im Volk alles andere als unbeliebt war. Und so war es sicherlich kein Wunder, dass man ihm zu Ehren ein Denkmal errichtete. Verantwortlich für das Standbild war Ernst Rietschel (1804 – 1861), einer der Bildhauer schlechthin der damaligen Zeit, dessen Werke durchaus das Bild vom Land der Dichter und Denker prägten. An weiteren Werken von ihm sei exemplarisch das Goethe-​Schiller-​Denkmal in Weimar genannt.

Der Qyper Blau blüht
aus Nürnberg hat hier schon sehr gute Infos hinterlassen, so dass
ich nur kurz ergänzen werde und dazu meinen eigenen Eindruck vom Ort
schildere.
Das Denkmal ist eine wahre Augenweide
und steht, für den ersten König Sachsen Friedrich August
der I. von Sachsen an einem völlig angemessenen, kaum
besser passenden Ort, dem Dresdner
Schlossplatz.
(Siehe Foto unten)
1924 wurde der Zwinger
restauriert, so dass das Denkmal vom dortigen Innenhof zum
Mittelrisalit der Gemäldegalerie positioniert wurde (1929) und von
dort wierum vor das Japanische Palais (1930) gestellt
wurde.
Anlässlich des 200 Geburtstages des
Bildhauers (
) Ernst
Rietschel (
) wurde über einen neueren
und angemessenen Standort des Standbildes
diskutiert, dass zur heutigen Position zwischen Treppe
Brühlsche
Terassen (
) und Hofkirche
führte.
(Siehe Foto unten) Der Bildhauer
Rietschel ist bedeutend für die Bildhauer Kunst in Dresden und in
Deutschland.
Rietschel war so bedeutend für die
Stadt Dresden, dass er sein eigenes Denkmal hier erhielt, an den BrühlschenTerassen.
Zurück zu diesem
Ort
Eine letzte Sanierung und die Umstellung erfolgte im
Jahre 2008. Bei der Umlegung wurde eine alte Urkunde aus dem Jahre
1930 gefunden, die über die dortige Umstellung
berichtete.
Früher stand hier an diesem
Standort ein Standbild des Adligen König Albert. Dieses ist
aus ungeklärten Gründen in den 50er Jahren spurlos
wie Vieles in der DDR-​Zeit.
Fazit:
Ein bedeutendes Standbild Dresdens! Ein Meisterwerk
der Bildhauerkunst Dresdens!
(Siehe Foto unten)

Friedrich August I. (1750 – 1827) war von 1806 bis zu seinem Tod der erste König von Sachsen. Erst einmal war er jedoch ab 1763 als Friedrich August III. Kurfürst von Sachsen, wobei er von 1763 bis 1768 wegen seiner Minderjährigkeit von seiner Mutter vertreten wurde. Sein Vater, Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen (1722 – 1763), starb, als er 13 Jahre alt war und durch dessen frühen Tod nach 74 Tagen Herrschaft durch eine Pockeninfektion wurde er an die Spitze des Kurfürstentums katapultiert. Als am 11. Dezember 1806 mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages zwischen Frankreich und Sachsen in Posen Sachsen zu einem Königreich wurde (nach Bayern und Württemberg), erfolgte am 20. Dezember 1806 die Ausrufung von Friedrich August dem Gerechten zum König von Sachsen. Aus dem Kurfürsten Friedrich August III. wurde der König Friedrich August I., den man wegen der Namensgleichheit nicht mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. (dem Starken) verwechseln darf. Friedrich August I. lenkte die Geschicke Sachsens mehr ein halbes Jahrhundert lang und bekam noch zu Lebzeiten den Beinamen der Gerechte. Sein Bruder Anton von Sachsen folgte ihm nach seinem Tod 1827 als König nach. (Siehe Foto unten) König Friedrich August I. in sitzender Haltung mit Buch und Zepter und an den Ecken des Postaments sind die Tugenden Gerechtigkeit, Milde, Weisheit und Frömmigkeit dargestellt. Das Denkmal des ersten sächsischen Königs wurde 1843 von Ernst Rietschel geschaffen, welcher es gemeinsam mit Christian Daniel Rauch auch entworfen hat. Der Entwurf des Postaments stammt von Gottfried Semper und Karl Friedrich Schinkel. Von 1843 bis 1929 stand das Denkmal im Zwinger, dann beim Japanischen Palais. 2008 wurde es nach einer gründlichen Sanierung an seinen heutigen Standort am Schlossplatz umgesiedelt. Am 29. Mai 2008 wurde das Denkmal in einer feierlichen Zeremonie zu den Klängen jener Hymne eingeweiht, die Richard Wagner anlässlich der Denkmalsenthüllung 1843 komponiert hatte.