Alte Frau im Sessel

Im Spee’schen Park, direkt hinter dem Spee’schen Palais, gibt es
eine Reihe von Kunstwerken zu bewundern.
Darunter auch die von Waldemar Otto erschaffene Portrait-​Plastik
«Alte Frau im Sessel»
Die lebensgroße Bronzeplastik steht auf einem niedrigen Basaltsockel.
Eine alte, vom Leben gezeichnete Frau sitzt in einem Sessel. Den
Kopf, mit einem verdrießlichen Gesichtsausdruck nach vorne
gerichtet.
Aus dem fast bis zu den Knien reichenden Rock ragen die mageren
Beine hervor. Die Füße hält sie überkreuzt.
Der Oberkörper dieser alten Frau ist tief in die Rückenlehne des
Sessels versunken.
Im oberen Bereich scheint der Rücken der Frau mit dieser Lehne
oder mit dem Kissen zu verschmelzen.
Der rechte Arm der Frau wird mit der linken Hand umfasst.
Erst jetzt bemerkt man beim genaueren Hinsehen, dass diese Frau
drei Hände hat. Die dritte Hand ist die Größte.
Irgendwie erinnert die Plastik dieser zierlichen Frau an all das, wodurch
man im Leben gezeichnet wird, an das Älterwerden und die Vergänglichkeit
des Lebens.
Im Gegensatz dazu erzeugt die dritte Hand den Eindruck von Dynamik.
Nach einem Interview, das Waldemar Otto einmal gab, soll das sogar der
Grund für diese dritte Hand sein. Er hätte die Hände seiner Mutter immer
nur in Bewegung gesehen.
Eine schöné Plastik von Waldemar Otto, die mich sehr berührt.