Gap15 – Architektur

Auf die Architektur bezogen: Ein modernes Geschäftshaus mit für Düsseldorfer Verhältnisse großer Höhe. Man sieht es durch die ansonsten eher flachere Bebauung bereits von Weitem. Die Fassade ist nahezu komplett aus Glas (hier gab es vor ca. einem Jahr einen Unfall: Eine Glasscheibe stürzte in die Tiefe) und der Komplex ist geschwungen und eben kein klassischer Betonklotz.
Ein markantes Stück Düsseldorf, liegt direkt am Graf-​Adolf Platz.

Ein wenig eingeschnappt war ich ja schon als das neue Bürogebäude im Jahr 2005 unter dem Namen GAP 15 eröffnet wurde. GAP! Hey, das ist doch geklaut. Wer nennt den Graf-​Adolf-​Platz denn schließlich schon seit eh und je so? Genau. Ich! Aber okay, ich bin ja schließlich Rheinländer und als solcher ist das Gönnen-​können natürlich eine meiner besonders ausgeprägten Charaktereigenschaften.
Mitunter ist mir schon etwas mulmig wenn ich über den zugigen Vorplatz flaniere, schließlich war das GAP mehr als ein Mal wegen herunterstürzender Fenster in den Schlagzeilen und wurde vorsichtshalber mehrmals über Monate hinweg von grünen Netzen umspannt. Jetzt soll aber alles sicher sein. Soll. Ich nehme mal weiterhin die andere Straßenseite. Im Lotto gewinnt schließlich auch immer wieder irgendjemand.

Mit seinen knapp 90 Metern Höhe ist das GAP 15 schon an sich eine imposante Erscheinung. Doch nicht nur der schöné Glasturm überzeugen den architektonisch versierten Betrachter, auch das geschickt damit verbundene flache Gebäude am Fuß ist was für das Auge. Interessant ist dieser Mix vor allem dadurch, dass die moderne und futuristische Fassade des Turms mit der historischen, und dabei dem alten Postgebäude nachempfundenen, des Flachbaus kontrastiert.
Während der Bauarbeiten in den Jahren 2003 und 2004 machte der Bau jedoch auch einiges an Negativschlagzeilen was zu einer sonderbar anmutenden optischen Veränderung führte. Nachdem mehrfach Material von der Fassade herabgestürzt war, ohne dabei jedoch Personenschaden anzurichten, wurde das Gebäude zeitweise in wenig zierreiche grüné Netze gepackt. Inzwischen hält jedoch alles. Ach ja der Name ist schlicht aus den Initialen der Adresse zusammengesetzt.

Lenz ist ja leider nicht mehr in Düsseldorf, somit hat er auch die große Christo-​Verhüllung verpasst.
(Siehe Foto unten)
(Siehe Foto unten)
Wie im Beitrag angesprochen, ist nun wieder ein Fenster ‘rausgefallen und hat zum Glück niemanden getroffen. Jedoch musste das gesamte Gebäude nun verhüllt werden und wird ausführlich auf Schäden untersucht. Pech für mich, denn ein toller Ausblick über Düsseldorf, auf den ich mich seit Monaten gefreut habe, blieb mir verwehrt.
(Siehe Foto unten)
Ich hoffe, dass ich eines Tages zurückkehren kann, wenn die Aussicht besser ist.
(Siehe Foto unten)
Anschließend habe ich mir endlich ‘mal in Ruhe alle Affen angeschaut.
(Siehe Foto unten) Hoffentlich landet dieser Stein nicht in der Fassade

Das GAP aus der Entstehungsgeschichte betrachtet
(Siehe Foto unten)
Der Fingerzeig einer höheren Gewalt?
Neulich fiel mir, wie von einem aufblitzenden Sonnestrahl erweckt, ein, dass ich ja noch leidlich schöné Fotos vom GAP, einem Düsseldorfer Hochhaus, in einem meiner Bildordner horte. Sie stammen aus einer Randausbeute zu meiner Serie der Architekturfotografie des Düsseldorfer Medienhafens. Klicke hier (
). Nun ist es nicht so, dass nur mein Langzeitgedächtnis funktioniert, das episodische Gedächtnis. Ich schwelge nicht auf den Tag genau in Kindheitserinnerungen und vergesse darob die aktuellen Dinge. So alt bin ich noch nicht. Man sagt ja, dass im Alter Erinnerungen den gleichen Stellenwert wie Träume haben. Aber wie gesagt, zu der Kategorie von verkauzten Alten oder Träumern gehöre ich nicht. Ich bin auch kein Savant. Klicke hier (
). Die Erklärung ist eine einfache: ich bin ganz einfach bei einer allgemeinen Suche in meinem Rechner über die Bilder des kühnen Hochhauses gestolpert und fand sie schön. Und einen Text dazu zu schreiben lohnt auch die paar Minuten.
Nun ist das GAP15 nicht unbedingt wegen seiner Nutzung durch Monsterfirmen weltweiter Güte interessant. Monsterfirmen und Bürogebäude gibt es in Düsseldorf genug. Nein, die Baugeschichte ist einzigartig. Wegen seiner Pannen. Ich denke mal, dass das Architekturbüro, das das Gebäude entworfen hat, nichts mit der Unglücksserie zu tun hat. Auch nicht die ausführenden Baufirmen. Es war einfach der Fingerzeig einer höheren Gewalt, die gegen Hochhäuser ist.
(Siehe Foto unten)
Die delikate Fassade
Schon am 6. April 2003 gab es Ärger. Bei der Sprengung des alten Postamtes, das auf dem Baugrund stand, wurden Straßenbahnoberleitungen heruntergerissen und durch den Druck der Explosion gingen Schaufensterscheiben vis-​à-​vis zu Bruch. Ich kann mich gut an eine weinende Ladenbesitzerin erinnern, die inmitten eines Haufens staubbedeckter und mit Scherben übersäter Besitztümer stand. Solcherlei Malheur kann einem Sprengmeister schon mal passieren. Nicht jeder ist ein Red Adair. Klicke hier (
). Zwischen September 2003 und Juni 2005 wurde dann gebaut. Der Grundriss des Hochhauses sollte die Form zweier ineinander verschränkte Ellipsen haben und die Fronten rundum mit geschosshohen Glaselementen verkleidet werden. 3.100 Stück an der Zahl. Interessant war deswegen die Konstruktion der Fassade. Das 89 Meter hohe Hochhaus mit seinen 24 Geschossen entstand recht rasch. Der Grund dafür, dass der Glasturm so schnell in die Höhe schießen konnte, lag in der besonderen Konstruktionsweise. Das federführende Bauunternehmen für den Rohbau nutzte die so genannte Deckelbauweise. Dabei wird nach Erstellung eines Betondeckels parallel nach unten und oben gebaut.
Aber am 20. Januar 2005, kurz vor Fertigstellung, geschah es. Abends bei einem Sturm. Aus der 19. Etage löste sich ein 400 Kilogramm schweres und 3,50 mal 1,35 Meter großes Fensterteil von der Fassade, prallte auf das gegenüber liegende Haus und landete unsanft auf dem Boden. Unklar ist, warum ein Mitarbeiter der Bauleitung dies schon am Abend bemerkte und die Feuerwehr erst am folgenden Morgen alarmiert wurde. Seis drum. Der Graf-​Adolf-​Platz wurde gesperrt und noch am Morgen des 21. wurde eine Spezialfirma beauftragt, die 13.000 Quadratmeter große Glasfront auf weitere Sicherheitslücken zu prüfen. Höhenretter der Feuerwehr brachten Netze um das schöné Gebäude an. Anzufügen ist noch, dass durch die Sperrung des stark frequentierten Platzes weder Automobile noch die Straßenbahnenlinien 703, 704, 706, 709, 712, 713, 715 und 719 für kurze Zeit verkehren konnten. Wie die Geschichte versicherungstechnisch weiter ausgegangen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
(Siehe Foto unten)
Kunst in der Empfangshalle
Hauptsache ist, das Gebäude mit seinen zwei Ellipsen und einem fünfstöckigen Flachbau, der dem alten Postgebäude nachempfunden und mit der denkmalgeschützten Nordfassade des ehemaligen Postgebäudes verschönert wurde, steht nun wie né Eins. Und ich muss sagen, ich habe schon schlimmere Architektur gesehen. Im Erdgeschoss ist übrigens Monkey’s West, Monkey’s Eas und Monkey’s South mit Jörg Immendorffs Bronzeaffen untergebracht. Gleich von dem Durchgang erreichbar, der von einer Brücke und einem mächtigen Glasdach zwischen den Gebäudeteilen überspannt wird. Bilder der Affen finden Sie in meinem Beitrag zu Monkey’s West, der allerdings von vielen neueren Beiträgen überdeckt ist. Klicke hier (
). Und siehe unter Lenz.

Mit 90 Metern Höhe und 24 Etagen ist das Hochhaus GAP 15 ein markantes Bürogebäude in der Düsseldorfer Skyline. Ergänzt wird der transparente Bau von einem fünfstöckigen Haus. Beide Teile sind durch eine Brücke und ein Glasdach miteinander verbunden. Den Grundriss haben die Architekten von J.S.K. in Form zweier ineinander verschränkter Ellipsen angelegt. Rundum ist das Hochhaus mit geschosshohen Glaselementen verkleidet.
GAP 15 wurde 2005 fertig gestellt, bietet über 40.000 Quadratmeter Bürofläche, 800 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und eine große Tiefgarage mit fast 600 Stellplätzen.
Hauptmieter ist die Beratungs– und Prüfungsgesellschaft Ernst & Young.

Das Gebäude und das Center sind 1A in Punkto Optik! Der Service ist okay und die Preise auch. Wir haben zwar die ein oder andere nicht optimale Erlebnisse gehabt, aber das Gesamtbild ist dennoch gut und die Dienstleistung zu empfehlen. Und es steht und fällt in meinen Augen aber mit dem richtigen Ansprechpartner dort
GAP15 ist in meinen Augen ein sehr repräsentatives Businesscenter, und sicherlich das Beste in Düsseldorf.