Bischofsturm am Domplatz

Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals habe ich an einer Führung zum Bischofsturm sowie zum Domplatz
teilgenommen. Der Bischofsturm war mir bis dato kein Begriff, denn auch in der Dat Backhus-​Filiale
, in der sich der Bischofsturm bzw. das, was davon übrig ist, befindet, war ich bislang noch nicht.
Die Führung wurde von einer Mitarbeiterin des Archäologischen Museums durchgeführt, denn der Bischofsturm ist die spektakulärste Außenstelle eben dieses Museums. Zu bewundern ist die Steinsammlung kostenfrei zu den Öffnungszeiten der Bäckerei und nicht nur das: Auch das Fundament eines Brunnens ist noch erhalten und hinter einer Glasvitrine steht eine Glockenreplik. Man hat in dieser Gegend nämlich mehrere Glocken (teile) aufgefunden, sodass davon auszugehen ist, dass hier in einer früheren Zeit ein Glockengießer ansässig gewesen ist. Abgerundet werden die Museumsstücke durch mehrere Infotafeln, die allerhand Informationen bereit halten sowie Vitrinen mit weiteren Museumsstücken — überwiegend Keramik — und einigen Glaswaren, die für Zuhause erworben werden können.
Wer sich tiefer gehende Informationen wünscht, nimmt am besten an einer der regelmäßigen Führungen teil, die jeden ersten Montag im Monat angeboten werden. Diese Führungen dauern 90 Minuten und umfassen außerdem einen Spaziergang durchs Nikolaiquartier.
Der Bischofsturm ist laut Museum das älteste, noch erhaltene Steingebäude Hamburgs. Das klingt ganz schön bedeutend, aber ich habe da so meine Zweifel, ob man bei dem, was heute noch vorhanden ist, wirklich von «noch erhaltene Steingebäude» sprechen kann… Nichtsdestotrotz lohnt sich die Beschäftigung mit diesem archäologischen Fundstück aus dem 12. Jahrhundert, wobei der Name «Bischofsturm» ist ein wenig irreführend ist. Man nahm ursprünglich an, es handele sich um den Wohnsitz des Erzbischofs Bezelin Alebrand. Das konnte jedoch nie belegt werden — im Gegeteil — viel mehr ist davon auszugehen, dass es sich beim Bischofsturm um einen Torturm oder einen Wachturm gehandelt hat. Der Name ist jedoch geblieben.

Eigentlich gebe ich dem Ganzen fünf Sterne. Ich bin hier im alten Bischofsturm zwiespältig was meine Meinung über das neue Dat Backhaus in der Bischofsburg betrifft. Einerseits finde ich, es ist richtig schön geworden hier. Das Ambiente mitten zwischen den Findlingen zu sitzen und einen Kaffee zu trinken und dabei ein halbes Ei-​Brötchen zu vertilgen hat etwas. Andererseits bleibt mir das Brötchen im Halse stecken, wenn ich daran denke, was das mal hier war und was es für eine historische Bedeutung für Hamburg hat. Es kommt mir vor, wie ein Sakrileg, als ob Heiliger Boden durch den Kommerz hier entweiht werden würde. Man verbindet wohl Archäologie mit einem Bäcker um das Ganze finanzierbar zu machen, ich weiß es nicht. Das was ich weiß ist, dass in meiner Brust zwei Herzen schlagen. Ich bin dafür und doch dagegen.
Ich komme mir schon vor wie, Dr. Jekyll und Mr.Hyde. Der Doktor sitzt hier und grüßt die anderen Mitbürger trinkt ganz friedlich seinen Kaffee, findet die Atmosphäre sehr ansprechend und würde gerne wiederkommen. Der böse Mr. Hyde, der den ganzen en vougen, hochmodernen Kram aus der Bischofsburg schmeißen würde und sich denkt, wie es wohl einen Aufschrei es gegeben hätte, falls Mc Donalds und noch besser ein Döner-​Imbiss hier eingezogen wären. Oha, oha Da ist doch Dr. Jekyll doch froh, dass es eine Bäckerei geworden ist. Wie gesagt, ich bin gerne hier auch im Dat Backhaus, aber letztendlich: Musste das sein?

Habe heute morgen in einer anderen Dat Backhus-​Filiiale (Lange Reihe, St. Georg) eine Einladung auf einen Kaffee und Kuchen in diese Filiale bekommen. D.h., es gab einen Gutschein, den ich hier einlösen konnte. Nach der Arbeit war ich dann hier
Die Fundamente des Bischoftsturms sind immer wieder mal einen Blick wert. Ich erinnere mich noch an einen Ausflug zur Schulzeit. Ich meine, damals gab es hier noch kein Café, sondern es waren hier glaube ich die HEW oder sonst ein städtischer Betrieb.
Bei dem Bischofsturm handelt es sich nicht um nur einen Turm, sondern es war mal eine sehr kleine Burganlage und das kann man auch heute noch an den Fundamenten erkennen. Außerdem sind hier noch zwei Replikate mittelalterlicher Glocken ausgestellt. Bei den archäologischen Grabungen fand man auch die Gruben, in denen die Glocken gegossen wurden und konnte mit diesen Informationen einen Neuauflage schaffen. Ich hatte frischen, heißen Kaffee und Blaubeerjoghurtkuchen, der sehr zu empfehlen ist.

was für eine tolle idee hier einen kaffee trinken zu
mal von der qualität des kaffee’s, der ok war, ist es schon beeindruckend dabei auf diese alte ausgrabung zu gucken. ein besuch lohnt sich definitiv für jeden

Wer Hamburg kennt, weiß wo das älteste, instande Gebäude Hamburgs stehtnämlich nicht im Stadtgebiet, sondern auf der Insel Neuwerk.
Wer allerdings die ältesten Überreste eines Gebäudes in Hamburg sehen möchte ist im CityCenter genau richtig. Direkt hinter der St. Petr Kirche wurden vor etlichen Jahren Überreste eines Steinhauses gefunden, die wahrscheinlich als Wohn– und Schutzhaus für die frühmittelalterlichen Hamburger Bischöfe genutzt wurden. Dementsprechend werden diese Ruinen vom Archäologischen Museum Hamburgs als Bischofsturm oder auch Bischofsburg bezeichnet.
Jahrelang waren die Überreste im Radio Hamburg Haus am Speersort frei zugänglich, doch mit dem Abriss des alten Gebäudes war es leider auch mit der Ausgrabungsstelle vorbei.
Dann hatte jemand eine echt coole Idee und konnte sie tatsächlich durchsetzten, obwohl es kaum zu glauben ist: Die archäologischen Überreste des Bischofsturms wurden in ein Café/​Bistro der Bäckerei Filiale Dat Backhus integriert!
Im Erdgeschoss sieht alles wie eine normale Bäckereifiliale aus, wer aber die paar Stufen in die Kellerräume geht, wo sich der Großteil des Cafebereichs befindet, kann inmitten von Hamburgs ältesten, bekannten Ruinen seinen Kaffee schlürfen und ein Stück Kuchen genießen.
Für die ungewöhnliche Idee und die Umsetzung, gibt von mir volle 5 Sterne, die das Café und die Bäckereifiliale alleine nie erreicht hätten.
Für mich ein Ort, den man sich als Hamburger oder als Gast der Stadt nicht entgehen lassen sollte!
P.S.
Im Untergeschoss gibt es übrigens sehr saubere und kostenlose Toiletten. Einen Aufzug für Rollstuhlfahrer habe ich allerdings nicht gesehen, obwohl es wohl sogar eine Behindertentoilette gibt. Im Bedarfsfall am besten oben am Tresen fragen