Ernst Barlach Haus

Mein Lieblings-​Museeum in Hamburg. Es umfängt mich bei jedem besuch mit einer Art Wohnzimmer-​Atmosphäre, die ich bisher nur aus dem Kolbe Museeum und Brücke Museeum in Berlin kannte. Es ist herrlich gelegen im Jenischpark, birgt eine kleine Gastronomie und zeigt oft sehr schöné Sonderausstellungen. Manchmal wünschte ich, die Sonderschauen könnten etwas umfangreicher ausfallen und stattdessen mal die Ernst Barlach Skulpturen wegräumen, naja aber nun ist er ja Namensgeber für das Haus und so kann ich auch einfach mal daran vorbeigehen.

dieses kleine museum, das eher wie ein 60er jahre bungalow wirkt, zeigt große kunst. da sind zum einen die hauptwerke von ernst barlach (1870 1938) versammelt.
der martialische rächer, die russischen bettler, der wüstenprediger und der lesende klosterschüler. (Siehe Foto unten) zum anderen gibt es mehrmals jährlich sonderausstellungen anderer künstler_​innen, die im wechselspiel mit barlachs kunst präsentiert werden.
mit der aktuellen schau emil nolde puppen, masken und idole (noch bis zum 28.5 2012) hat sich das museum noch einmal selbst übertroffen. emil nolde (1867 1956) war leidenschaftlicher sammler von asiatischen und afrikanische masken, europäischen madonnen, balinesischen schattenfiguren, provencalischen keramikschäferinnen und vielem mehr, was sein farb– und formempfinden inspirierte.
zwischen 1910 und 1929 malte er rund 100 bilder, die in immer neuen zusammenstellungen und facetten diese sammlung porträtieren. (Siehe Foto unten) es sind werke entstanden, die eine tiefe und eine magische ausstrahlung besitzen, eine erfrischende naivität und eine humorvolle note des maleres offenbaren, die auch noldekennern etwas neues bietet. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) und wir haben einblick in noldes inspirationsschatz, also viele objekte seiner sammlung, die uns in den rd. 35 ausgestellten gemälden wiederbegegnen. (Siehe Foto unten) fazit: unbedingt hingehen!

Das Ernst Barlach Haus ist ein schönes Ausflugsziel im Jenischpark. Perfekt gelegen, schöné Architektur eingebettet in die umliegende Natur und genau die richtige Größe für eine Portion Kultur am Sonntag nachmittag.
Die Barlach Skulpturen sind beeindruckend und eindringlich in ihrer Formsprache. Ich war zuletzt zur Sonderausstellung von Otto Meyer-​Amden dort. Seine Werke haben mir besonders zugesagt durch ihre außergewöhnliche Farbigkeit. Seine Werke waren kuratorisch ansprechend in den Räumlichkeiten des Ernst Barlach Hauses präsentiert.
Noch bis zum 3. Oktober läuft die Ausstellung «PICASSO. Der Stier und das Mädchen /​Meisterblätter aus der Sammlung Hegewisch. Das wollte ich mir auch noch unbedingt ansehen.

Wer ein bißchen Kunst auf dem Elbspaziergang will, kann im Barlachhaus eine schöné Abwechslung finden. Ich finde es gar nicht so cool. Man darf natürlich nicht nur auf die eckige Architektur gucken. Die Bilder sprechen für sich. Und die Organisatoren sind in den letzten Jahren mehr auf das Publikum eingegangen. Es wird bunter und angenehmer. Genau richtig für eine Zwischenstop, wenn es regnet (wie jetzt oft).

4.3.07: Schönes Ausflugsziel im Jenischpark. Toll gelegen, coole Architektur und genau die richtige Größe für eine Portion Kultur am Sonntag nachmittag. Sonderausstellung: Der Wahnsinn.

War das Barlach-​Haus früher eher etwas als dogmatisch, religiös angehaucht oder gar anthroposophisch (welch böses Schimpfwort) verschrieen, hat es sich in den letzten Jahren langsam zum Geheimtip aufgeschwungen. Hier wird ganz bewusst auf große Namen verzichtet; eher werden unbekanntere Meister vergangener Zeiten ausgegraben und uns wieder näher gebracht. Daß das nicht nur ein rein akademisches sondern vielmehr ein sinnliches Vergnügen sein kann, zeigte die Schau norddeutscher Meister von 1850 – 1920, die im letzten Jahr hier stattfand (der genaue Titel ist mir entfallen, es war eine Gesamtsammlung). Hier fanden sich wahre Juwelen an Porträt– und Landschaftsmalerei — und ich habe mir eine Reihe mir bis dahin unbekannter Namen auf die Liste der wirklich großen Künstler dieser Zeit hinzugeschrieben. So kann es hier gern weitergehen. Vor allem kann man den Besuch einer Ausstellung hervorragend mit einem Spaziergang an der Elbe und durch den Jenisch-​Park verbinden!

Ein wunderschönes Museum am Jenischpark mit einem ausgezeichneten Programm. Für Feinschmecker, die etwas abseits des mainstreams suchen. Und es ist wundervoll ruhig in diesem Museum. Ich habe mir zwei Ausstellungen angesehen Begierde im Blick und die Holzschnittarbeiten, des in Vergessenheit geratenen Matare. Die begleitenden Kataloge sind exzellent gemacht und lohnen jeden Euro. Es lässt sich wunderbar im angrenzenden Jenisch Park prommenieren. Oder aber ein Café im klassizistischen Jenisch Haus einnehmen der aber ist teuer.