Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V.

ich war im sommer 2012 an einem samstag mit meiner tochter dort.
der ort war noch nicht geöffnet. wir haben also die gedenkstätte selbstständig angeschaut.
es war sehr früh am morgen und es nieselte. dadurch entstand eine atmosphäre, die ich nicht beschreiben kann.
wir waren dort mehrere stunden und es hat uns sehr bewegt. auch noch stunden später haben wir darüber gesprochen.

Ganz wichtig und sehr informativ, wenn man eine der wirklich guten Führungen mitmacht. Ich war hier jetzt zwei Mal mit unterschiedlichen Klassen. Und jedes Mal ist man angetan von der Bedeutung eines solchen KZ, indem der Umgang im späten 20. und 21. Jahrhunderts manchmal ebenso spannend wie bedenklich ist wie die eigentliche Funktionalität während der Naziregimes.
Lediglich die Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln müsste dringend verbessert werden!

Ein sehr informativer Einblick in eine leider düstere Vergangenheit Hamburgs wird hier geboten. Endlich ist die alte JVA auf dem eheml. KZ-​Gelände entfernt u. die Gedenkstätte hat mehr Platz u. Fläche gewonnen. Ein Besuch sollte für jeden Hamburger eine demokratische Bürgerpflicht sein.

Über 100.000 Menschen litten von 1940 bis 1945 in dem großen KZ mit seinen über 80 Außenlagern.
Die Hälfte von Ihnen starb entkräftet oder wurde ermordet. Bis in die schrecklichen Einzelheiten lässt sich der Leidensweg der Hälftlinge, die in dem damals errichteten Klinkerwerk schuften mussten, nachvollziehen.
Insgesamt gibt es fünf Ausstellungen, ein Studienzentrum und eine Bibliothek. Das Außengelände vermittelt dank markierter Rundwege auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Eindruck von der Anlage. Wir können nur alle hoffen, dass so etwas nie wieder passiert!
Der Eintritt ist übrigens frei!

Neuengamme is tucked away away from the touristy hussle and bussle of Hamburg, surrounded by beautiful countryside. It’s difficult to imagine the horrors that went on in such peaceful and beautiful countryside.
This was once one of Germany’s biggest concentration camps. A working camp, it focussed on the digging up of clay and the production of bricks. Towards the end of the war, this ‘work camp’ turned into just another death camp. Of the 100,000 inmates in the camp, about half of them died. AFter the war, it was turned into a prison camp and was home to German government civil service offices.
The buildings are well preserved to give a true feel of what it must have been like and it is hard to go in and out of the buildings without shedding a tear or feeling a chill at the back of the spine.
Entrance is free (donations boxes are scattered in the various museums) and buses run regularly to it from Bergedorf train station

Man kann es nicht bewerten, man kann nur hingehen
Schwere Kost, aber es gehört dazu. Ich habe geweint, als ich — mal wieder — die Bilder der ausgemergelten Körper gesehen habe, die von den Sadisten der SS geschunden wurden. Unglaublich, zu was Menschen fähig sind! Es gibt noch schlimmere Lager, aber für jeden denkenden Menschen, der in Hamburg oder Umgebung lebt, sollte ein Besuch Pflicht sein: Wehret den Anfängen!
Es ist nicht schön, aber bitte Leute: Geht hin! Vergesst nicht, was passiert ist. Damit es nie wieder passiert!!!

Für die lange Nacht der Museen hatten wir uns ausgedacht, mit dem KZ in Neuengamme anzufangen.
Es ist doch deutlich am weitesten draußen und im Dunkeln wollte ich an diesem Ort nicht herumlaufen.
Vielleicht ist das irrational, aber es wäre mir noch unheimlicher vorgekommen.
Direkt am Tor werden wir von einem der ehrenamtlich Tätigen aus dem Freundeskreis empfangen und in den Ablauf und die einzelnen Ausstellungen eingewiesen.
Wir begannen dann mit einer Führung über das Gelände.
Was mir dabei besonders eindrucksvoll nachhing, war die Tatsache, das viele den Elektrozaun nutzten, um ihrem Leben schnell ein Ende zu bereiten.
Einfach Anlauf nehmen, so hoch wie möglich an den Zaun springen und Du bist sofort tot.
Der Zaun wird heute durch einfache Edelstahlpfähle symbolisiert.
Neuengamme war zwar nicht ein Lager in dem vergast wurde, aber ein Vernichtungslager durch Arbeit.
Schlaue SS-​Ärzte hatten ausgerechnet, das ein «Schutzhäftling» 9 Monate unter den Bedingungen überleben kann.
Morgens nur Kaffee, mittags Brühe, eventuell mal ein paar Stücken Steckrübe drin, abends ab und zu Brot.
Zu dritt in einem Bett, 600 Mann in einer Baracke, die für 200 gebaut war.
15 Minuten Zeit, sich zu waschen.
Das schafften nur die Stärksten.
«Unser» Ehrenamtlicher schaffte es gut, uns ein eindringliches Bild aufzuzeigen.
Sein Anliegen ist es, das die Menschen, die hier gelitten haben und gestorben sind, nicht in Vergessenheit geraten, beziehungsweise aus der Vergessenheit herausgeholt werden.
Nach der Führung besuchten wir eine neue Austellung über Zwangsarbeit in und um Hamburg während des zweiten Weltkrieges und die Hauptausstellung.
Alles ist sehr nüchtern gehalten.
Wir wurden darauf hingewiesen, das es sich lohnt, öfter vorbeizukommen, weil man nicht alles auf ein mal erfassen kann.
In der Hauptausstellung findet man Zeitzeugenberichte, die man über Kopfhörer anhören kann, sowie die Betten, Modelle von den leider abgerissenen Baracken, Zeichnungen begabter Häftlinge und viele andere Details.
Ob der Fülle habe ich dann doch nur versucht, mir einen Gesamteindruck zu verschaffen und vielleicht wirklich wieder zu kommen.
Ein Bericht aus der Austellung hat mir den Rest gegeben. Auch in Neuengamme wurden medizinische Versuche mit den Häftlingen gemacht.
So infizierte der Arzt einen Häftling mit Tuberkulose und lies ihn wenig später hängen, um ihn obduzieren zu können.
Dies war einer meiner Versuche, das eigentlich unfassbare irgendwie fassbar zu machen.
Die Erhaltung des Konzentrationslager kostet viel Geld. Ungefähr 75% des Etats gehen für Heizkosten weg.
Also meine Bitte: Geht hin und helft «nicht zu vergessen»! Es ist wichtig!