Hafenstraße – Genossenschaft Alternativen am Elbufer

Die Hamburger Hafenstraße ist noch immer ein Symbol für die Teilhabe von unterpriveligierten und nonkonformen Menschen am Wohnraum Hamburgs. Die Hafenstraße war und ist ein Protest gegen die Inbesitznahme des Wohnraumes durch Großkonzerne und Spekulanten. Inzwischen sind die Häuser der Straße nicht mehr besetzt sondern vermietet. Auch in den 80ern waren die wenigsten Wohnungen in den Häusern der Hafenstraße und Bernhard-​Nocht-​Straße besetzt, sondern im Einvernehmen mit verschieden Gesellschaften gepachtet oder gemietet. Die Wohnungen die Anfang der 80er im Besitz der SAGA waren, verfielen langsam. Ganze Häuser sollten abgerissen und die Grundstücke profitableren Bauprojekten zugeführt werden. Die Bewohner der Hafenstraßenhäuser wehrten sich gegen diese Praxis und weigerten sich die Wohnungen zu verlassen. Sie forderten, dass die Häuser saniert und bewohnbar gehalten werden sollten. Heute gibt es auch Neubauten in der Bernhard-​Nocht-​Straße, die sich allerdings im Besitz einer Genossenschaft befinden und per Bewohner-​Plenum verwaltet werden.

Die Hafenstraße gehört zu Hamburg wie der Hafen. In den 80er Jahren machte die Straße Schlagzeilen, weil hier Menschen die zum Abriss freigegeben Wohnungen besetzten und sich nicht vertreiben ließen. Heftige Auseinandersetzungen zwischen der Stadt (SAGA) und den Bewohnern sind die Folge.
Bis 1990 kam es immer wieder zu Durchsuchungen, Festnahmen und versuchten Räumungen, aber die Bewohner blieben standhaft. Erst sechs Jahre später werden die bunten Häuser an die von den Bewohnern gegründete Genossenschaft verkauft und können offiziell saniert werden. Zuvor haben die Bewohner in Eigeninitiative viel an den Häusern repariert und sie wieder bewohnbar gemacht.
Heute ist die Hafenstraße eine ganz normale Straße, wie jede andere auch, nur die bunten Fassaden der 12 stehen gebliebenen Häuser, die ab und zu ein politisches Plakat schmückt, erinnern noch ein bisschen an ihre wilden Zeiten.