InterWeb World Medien

Als ich das Internet-​Café betrat, wurde ich zunächst mehrere Minuten von dem bärtigen, grimmig dreinblickenden Betreiber und einer mit ihm zusammen hockenden Gruppe Männer konsequent ignoriert.
Nachdem ich dann durch ein gedämpftes «Hallo-​oh» (ich wollte sie bei ihrer konspirativen Besprechung nicht belästigen) auf mich aufmerksam gemacht hatte, brummte der wie ein Immam aussehende Mann beiläufig: «Nr. Zwei», ohne mich dabei direkt anzusehen.
Nach einigen Versuchen den Rechner zum laufen zu bringen und merhminütiger Wartezeit ging ich wieder zum Tresen, wo mir auf Nachfrage «erklärt» wurde: «Muss ich freischalten.» Dies hatte ich mir bereits gedacht und auch erwartet.
Ich hatte jetzt 15−20min in diesem Laden verbracht, wollte eigentlich nur «kurz was ausdrucken» und hatte die Nase voll, da nichts erreicht. Ich haute ab.
Fazit: Ich habe mich in diesem Laden als unerwünschter Eindringling gefühlt. Dieses Gefühl wurde durch die Tatsache bestärkt, dass andere Kunden mit «Küsschen links», «Küsschen rechts» begrüßt wurden. Mir hätte allerdings ein einfaches «Guten Tag» auch gereicht. Ich habe mir gleich am nächsten Tag neue Tinte für meinen Drucker gekauft und hoffe nie wieder in die Verlegenheit zu kommen diesen Laden zu betreten.