Café Gleichklang

Sonntag und Café Gleichklang — vielleicht kann man da draußen sitzen?
Die Straße ist fast menschenleer und autofrei… Mal sehen!
Im Café angekommen, stehe ich erstmal einige Minuten vor dem Tresen und frage mich, ob es irgendwo eine Klingel gibt? Plötzlich kommt eine sehr freundliche (und leicht chaotisch wirkende) Dame und geht erstmal an´s Telefon.
Irgendwann bin ich dran und entscheide mich schnell für Kuchen und einen Cappuccino. «Wir haben aber keine Kuhmilch», heißt es da sofort. Kein Problem! Ich nehme Soya-​Vanille in den Kaffee und warte draußen.
Wie abgesprochen, scheint die Autobahn plötzlich über die Marienstraße geleitet zu werden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt meine Bestellung mit einer noch freundlicher wirkenden Dame, zusammen mit dem Satz:“Die Milch kann etwas ausflocken, ist aber nicht kaputt.“
Der Kaffee schmeckt mir, ebenso der Kirschkuchen — keine Frage!
Beim Bezahlen wieder ein wenig Chaos an der Kasse: Was ist nur so schwierig? Egal! Ich hab´s nicht eilig, und das sollte man hier tunlichst nicht haben. Nach mehreren Anläufen haben wir dann die Gesamtsumme ermittelt: 7,65 € für einen Cappuccino, 1 Stück Obstkuchen und 1 Espresso.
Um 16.00 h steht übrigens immer noch das Buffet aufgebaut, inclusive der warmen Speisen. Es kommen offensichtlich noch Gäste, welches sich daran versuchen wollen. Es sieht auch alles gut aus. Die Frage ist nur: Wie schmecken Speisen, welche anzunehmenderweise schon seit Stunden gewärmt wurden? Das werde ich wahrscheinlich nie erfahren…
Dennoch möchte ich die sehr freundliche, wenn auch chaotische Bedienung erwähnen: Sehr sympathisch und ganz sicher 100% authentisch!

Brunch am Sonntag. grossartige Auswahl, frische Speisen. Kaffee unschlagbar.
Die freundliche Bedienung schien etwas verwirrt und unsicher, aber machte alles in allem einen sympathischen Job. Freundliche Köchin, die stets frisch die Speisen nachfüllt. Leckere, thailändische Gerichte, aber auch Lasagne und wahnsinnig leckeres veganes «Gyros». Für alles hier gilt: vegan und bio. Für den Preis unschlagbar. Leider etwas mulmiges Innenleben — nicht gerade gemütlich und einladend. Eher Kantinen-​like.
Auf jeden Fall den Weg aus Linden oder sonst woher wert!!!

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Und so bin ich immer noch ein bisschen erstaunt darüber, das um 17:00 Uhr das Mittagsmenü immer noch in den Warmhaltebehältern vor dem Tresen steht. Das ist bestimmt schon komplett vergärt gewesen ohne zu wissen, was sich denn in den Behältern befunden hat. Ansonsten ist das Gleichklang angenehm unaufgeregt eingerichtet. Dezente, milchige Farben dominieren im engen Gastraum, aber will man an der vielbefahrenen Marienstraße einen Platz vor dem Geschäft einnehmen? Bestimmt nicht.
Obwohl hier der Schwerpunkt eindeutig auf veganen Produkten liegt konnte ich mich nicht dazu durchringen, ein solches zu bestellen. Also wurde es bei mir ein Smoothie mit einem Stück Marzipantorte. Flockende Sojamilch, wahlweise Reismilch, im Kaffee spricht mich schon in der Speisekarte einfach nicht an. Allerdings ist der Smoothie unbedingt eine Empfehlung und die Torte solide Handwerkskunst.
Leider will der Funke bei mir hier nicht überspringen und genau kann ich nicht mal so genau sagen woran es liegt. Aber mein Bauchgefühl ist wohl einfach noch nicht bereit für vegane Ernährung. Immerhin war der kurze Weg hierher für mich nicht umsonst allerdings ist die Wiederholungs’gefahr’ auch sehr gering.

Als überzeugter Carnivore zucke ich bei dem Begriff «vegan» schon ziemlich zusammen, obwohl ich die Kombi von Hackfleisch und Tofu beim Chinessen schon ziemlich klasse finde.
An «vegetarisch» habe ich mich langsam gewöhnt, nachdem ich bei Freunden die gemäßigte vegetarische Küche mit Fisch und Eiern in den tollsten Kreationen genießen durfte. Nix mit den verbissenen Rohköstlern der Anfangsjahre oder der «Notgerichte» wie nach nix schmeckender Gemüseplatte in Restaurants. Inzwischen lernen die Köche, auch kreativ mit (vorwiegend) nicht-​tierischen Inhaltsstoffen umzugehen, beeinflußt durch die ayurverdische Küche.
Aber «vegan»? An den üblichen Cappu hat sich in unserer Runde niemand rangetraut, wir waren alle Hasenfüße. Sojamilch, Sojasahne, alles wird halt so furchtbar gesund vermarket, völlig unsexy.
Reismilch in den Kaffee, damit der nicht ausflockt ?
Für Allergiker und überzeugte Veganer mag das klasse sein, aber für «Normalos» ?
Findet doch mal Genußwörter für veganes Essen, im Moment ist es einfach nur die Abstinenz von … leckeren Sachen.
Das Café Gleichklang versucht zumindest, die Brücke zu schlagen. Das Ambiente an der viel befahreren Marienstraße ist schön bunt, was vor allem von den netten Stühlen herrührt, die zwar nicht kuschelig sind, aber dem Ambiente durchaus angemessen.
Die Auswahl der Torten sieht sehr lecker aus und ich durfte auch mal naschen. Sie schmeckten gar nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Man ist da schon «natur”-nah.
Ich hatte nur einen wirlich guten, frisch gemachten Beeren-​Apfel Smoothie, den ich hier weiterempfehlen möchte (3,50 für 0,2 l).
Schön ist auch die Auswahl von vier unterschiedlichen Kaffeesorten, die man hier kaufen kann. Vom Mittagsmenü konnte ich durch Lupfen der Deckel (ca. 17.15) nach einen Blick auf Mie-​Nudeln, Grünem Curry, Naturreis, etc werfen. Es verströmte es ein gutes Aroma, aber ich finde es überdenkenwert, das Mittagsmenü irgendwann auch mal abzuräumen. Veganes Essen sollte durch Frische punkten.
Nett und zurückhaltend war auch der Service. Schade, dass ich nicht die Traute hatte, sie zu bitten, mir die Grundlagen und die Zielgruppen der veganen Küche zu erklären.
*Fazit*: Wenn ich diese Traute mal habe, kehre ich hier gern wieder ein.

Probieren geht über Studieren? Na, klar, denn wer es nicht wagt, kann auch nicht über das Probieren berichten.
So auch mein Einstieg in ein Gespräch mit der sehr netten Inhaberin … :) Geduldig wurden alle meine Fragen freundlich beantwortet.
Der sehr kleine Gastraum hell, grosse Fenster, dezente Deko. Etwas gewöhnungsbedürftig die Metallmöbel — ähnlich wie man sie evtl. auf einer Terrasse im Garten finden kann.
Bio, vegan … Kuchen, Essen … grade in dieser Richtung hat sich viel getan. In der Kühltheke leckere Kuchen, alle aus eigener Herstellung. Ich entschied ich mich für die Schokoladentorte. Der Geschmack … sehr gut, ich war angenehm überrascht, daher musste es noch ein zweites Stück sein, dieses Mal Schwarzwälder Kirsch … :),
dazu Kaffee — ganz «normal».
Fazit: Das Studieren und das Probieren hat sich wirklich gelohnt und bei mir baute sich ein Vorurteil ab … :) Nicht immer … :), aber ab und an gerne mal wieder !
Dankeschön … für Ihre umfangreiche Beratung und die Empfehlungen … :)

Hannover ist mit vegetarischen und veganen Restaurants leider nur spärlich versorgt. Das Gleichklang ist hier eindeutig eine Bereicherung. Sehr positiv fällt die Qualität und die Auswahl des Essens auf. Von Thai bis klassische Bratkartoffeln steht dem Besucher eine große Auswahl zur Verfügung. Das Buffet aus 12 Gerichten ist fast etwas viel des Guten, hat mich aber nach dem ersten Besuch doch überzeugt.
Ein Stern Abzug gibt es allerdings für die Einrichtung: Gartenmöbel, wenn auch nicht sehr unbequem, sind keine passende Ausstattung. Hier geht mehr.
Ansonsten eine echte Empfehlung!

1A Sonntags-​Brunch! Von 11 — 15:30 kann man für nur 13,90 € am Buffet zuschlagen, so oft man möchte. Neben einer Auswahl von Aufschnitt und Aufstrichen mit Brötchen & Butter, Rührtofu (bei den warmen Speisen), Müsli mit Hafermilch, Obst– & Rohkostsalat und Milchreis gibt es 12 warme Gerichte (Currys, Chili, Gulasch, Lasagne, Pizza, Gemüse…). Außerdem gab es eine Suppe und ein Tiramisu.
Besonders die Currys waren voll nach meinem Geschmack! Dürfte an der authentischen Köchin liegen :) Das Gleichklang wirbst mit der Bezeichnung Thai-​vegan.
Ich wünschte wir hätten einen so leckeren Brunch bei uns in Düsseldorf.