Quo Vadis

Wir haben die Kueche durch einen Kochkurs auch direkt kennen gelernt.
Das Essen ist nicht nur lecker es sind auch super frische Zutaten drin. Also das Quo Vadis ist wirklich klasse!

Obwohl die «Taverne» nur knapp zur Hälfte gefüllt war, mussten wir etwa 45 Minuten auf unser vorbestelltes (!) Essen warten. Leider entsprach weder die Menge noch die Qualität dem Preis, ähnlich enttäuschend wie im Excalibur, daß den gleichen Betreiber hat.

Wir nahmen eine mit Bus und Bahn relativ weite Anreise von Liebenau aus in Kauf, um uns hier einmal umzuschauen, denn römische Tavernen gibt es wohl nicht so viele, zumindest nicht in Niedersachsen.
An diesem Tag wurde der zum Lokal gehörige Biergarten eröffnet und wie auf der Homepage angekündigt, drehte sich aus diesem Anlass ein Spanferkel (an einem modernen Drehspiess). Außerdem wurde neben Teilen dieser Sau zusätzlich zur kleinen Karte auch Rippchen angeboten.
Leider war es nun so, daß NUR der Biergarten geöffnet hatte und man den Innenbereich nicht wirklich in Augenschein nehmen konnte. Der Biergarten hatte nun nichts mit römisch zu tun. Es gab zwar eine Bar, die von der Deko her wohl ansatzweise diese Richtung unterstreichen sollte, doch die von dort erklingende furchtbare Mainstream-​Disko-​Schlager-​Irgendwas-​Sülze machte schonmal einiges zunichte.
Kommen wir mal zum Positivsten, dem Essen. Die Rippchen gab es für ca. 7,50 EUR mit scharfer Soße und waren nach Aussage meiner Begleitung lecker. Selbst wählte ich eine Mini-​Portion (für den kleinen Hunger) von der ggü. der Homepage weiter reduzierten Karte, das bedeutete Herzhaft leckeres Gegrilltes oder Gebackenes Getier Federvieh, Kraut, Gebackenes von Erdknöllchen, Nudelwerk und Tunke. Da ich die Dame, die bediente, zuvor gefragt hatte, wußte ich, daß Midi schon zuviel sein würde, Micro wollte ich aber auch nicht.
Auch dieses Essen kam mir dann doch wenig römisch vor.
Verschiedenes Fleisch (u.a. Kasseler und Chicken Wings), Pilze, wenig Gemüse, Kloß, Reis, Nudeln schmeckte aber alles lecker und machte satt.
Danach wollten wir denn kein Bier — wie zuvor — trinken, sondern Honigwein, den es hier auch gibt.
In der Karte — die wir nicht mehr am Tisch hatten — wurde dieser
lateinisch als Mulsum geführt, das wußte ich noch. Also los, ich zur Bedienung:
Ich hätte dann gern mal einen Mulsum. Irritierter Blick. Honigwein. — Äh, 0,3 oder 0,5 — Kurze Zwischendiskussion mit meiner Begleitung. Ich setze mich wie immer durch. 0,5 dann für uns beide. Ich hatte nur 0,2l-Becher auf der Karte gesehen, aber das muß ja nichts heißen. Bedienung geht ab.
Bedienung tritt wieder auf. Äh, eine Frage noch. Met oder Mede? Née, Met. Honigwein. (Anmerkung: Mede = Honigbier).
Bedienung ab.
Bedienung tritt erneut auf. Stellt einen halben Liter Met in einem Bierglas auf den Tisch. Bitte sehr. Verschwindet, bevor einer von uns zwei Verdutzten irgendetwas sagen kann.
Irgendwer muß ihr hier doch etwas gesteckt haben, sie kehrte etwas später erneut wieder und sagte, sie würde uns das in einen Krug umfüllen, was dann auch geschah. Diesen brachte sie uns mit zwei Tonbechern und es war dann alles wieder in Ordnung, zumal der Honigwein gut schmeckte.
Ich nehme der Bedienung da auch nichts übel, sie hat es am Ende ja hinbekommen. Trotzdem wundert es mich schon, daß die eigene Getränkekarte so wenig bekannt ist. Auf der Rechnung tauchte dann 2*0,2 l Mulsum und einmal 1,50EUR Sonstige aufweil es wirklich nur 0,2l-Einheiten dafür gab. Ich meine, 0,2l kosteten 3,50EUR, so daß wir da also noch 0,25EUR eingespart hättenna ja:) Mit Aufrunden wegen Trinkgeld kommt aber wieder das gleiche Endresultat raus.
Fazit ist auf jeden Fall, daß ich für so wenig römisches oder zumindest römisch erscheinendes Flair keinesfalls erneut eine weitere Anreise in Kauf nehmen würde. Ob es abends innerhalb der Räumlichkeiten anders ist? Ich zweifele irgendwie
Ist man hier aber in der Nähe, kann man zumindest gut und preiswert etwas essen.
Für die Anwohner also sicher keine schlechte Anlaufstelle.