Das Titus — ein verborgener Schatz in Döhren. Wir waren im Zuge eines Geschäftsessens hier, die Reservierung hatte ich bereits 6 Wochen vorher gemacht, da man sich bei einer Gruppe von 9 Leuten nie sicher sein kann. Einen Tag vorher rief ich noch einmal an und fragte, ob auch englische Speisekarten zur Verfügung stehen und man sagte mir, die würden sie ausdrucken, das sei kein Problem, klasse! Der Abend war ein Erlebnis. Man wird herzlich empfangen, die Jacken werden abgenommen und der Service ist wirklich klasse, Wasser und Wein wurde immer gut aufgefüllt, das Essen erklärt, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Die Speisekarte ist mit 2 Menues(ein großes und ein kleines) recht übersichtlich, man kann aber auch nach Belieben mischen. Wir alle hatten das kleine Menu mit vier Gängen. Und es war wirklich ein Gang toller als der Vorherige, die Gerichte toll aufeinander abgestimmt. Zu Beginn gibt es einen Brotkorb mit vielen verschieden Sorten und Butter, der Klassiker aber immer wieder gut! Anschließend bekamen wir einen Gruß aus der Küche: dabei handelte es sich um verschiedene Variationen vom Spargel und einer unglaublich leckeren Minimozarella Kugel(yummy). Mutig entschied ich mich dann für das Taubenbrüstchen an Mangochutney– eine Première für mich — und es war ein Traum! Super zartes Fleisch, genau auf den Punkt. Die Alternativen bei den Kollegenn — Languste mit Kalbsbrie und Backfisch auf Seegras: Auch einfach nur toll! Im nächsten Gang hatten wir alle den Lachs mit Spargel, so zart hab ich den selten gegessen. Hauptgang, dann Rehrücken in Schokoladensoße mit grünem Spargel(davon hab ich vor lauter Genuß vollkommen vergessen ein Foto zu machen…) und schließlich arme Ritter auf Himbeeren mit Kaffee Eis und Schokomousse. Großartig! Alternativ gab es noch einen Topfenknödel mit Erdbeer-Rhabarber-Kompott. Insgesamt ein toller Abend, aber ich wäre ja nicht ich, wenn es nicht auch ein paar Dinge zu beanstanden gibt: Die Einrichtung und auch der Anschein von außen lassen leider gar nicht darauf schließen, dass sich hier ein kulinarischer Juwel versteckt! Eine schwarze Tapete mit Ornamenten an einer Wand, welche schon in die Jahre gekommen ist, Wandfotos von Sportlerinnen an der nächsten Wand und die Außenfassade wirkt eher als verbirgt sich hier ein Kneipe. Hier muss dringend ein Innenarchitekt zu Rate gezogen werden. An dem Service gibt es absolut nichts zu bemängeln, ich hätte es nur schön gefunden, wenn unser Brotkorb zwischendurch nochmals aufgefüllt worden wäre(aber man hätte durchaus auch Eigeninitiative zeigen können, ich weiß). Zwischendurch wollte ich gerne eine Cola light/zero haben, die gab es nicht, was ich schon etwas schade fand, der alternativ angebotene Traubensecco war allerdings so lecker, dass ich davon gleich zwei nahm. Aus diesem Grund gibt es von mir insgesamt«nur» 4 Sterne, eher 4,5 aber das geht ja leider nicht… Insgesamt ein zauberhafter Abend und von allen gab es viel Lob und Begeisterung für die Auswahl des Restaurants. Danke an das Titus dafür!
FoodLover H.
Rating des Ortes: 5 Laatzen, Niedersachsen
Titus Meine beste Freundin hatte Geburtstag und zu diesem Anlass dachte mir, für die Beste nur das Beste und lud sie in das Titus ein. Die Tischreservierung online funktionierte vorbildlich und so liefen wir Donnerstag Abends gegen 19:30 in das kleine Restaurant ein. Der neue Restaurantleiter Tobias Fricke begrüßte uns sehr freundlich gemeinsam mit einer weiblichen Servicekraft und führte uns an unseren mit einer dezenten Geburtstagsdekoration versehenen Tisch. Meine liebe Freundin zeigte sich sogleich begeistert von dem stylischen Ambiente(ein nettes Wohnzimmer…), das freute mich natürlich sehr! Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase wurden fragte uns Herr Fricke nach unserem Apéritif Wunsch. Er empfahl uns einen u.a. Winzersekt, Aperol Sprizz, Gosset Champagner. Es wurde natürlich der Champagner, den er kurze Zeit später perfekt gekühlt am Tisch einschenkte. Wunderbar — ein sehr schöner Start in den Abend. Das Angebot besteht aus einem 4 und einem 6 Gang Menu, dessen Bestandteile beliebig kombinierbar sind. Wir entschlossen uns schnell für das 4 Gang Menu, wobei meine Freundin schon vorab auf das Dessert verzichtete. Das Menu bestand aus: Octopus & Jacobsmuscheln mit Melonenbällchen, Algen, Erbsen aufgegossen mit heißem Thaisud Winterkabeljau mit Miso Schalotte auf Ananas-Chili-Kraut an Blutwurstsauce Filet von Taube und Kalb mit Trüffelsauce, sautiertem Chicoree und Süßkartoffelkrapfen Mandarine mit Steranis, Estragon und Erdnusscreme Dazu wird eine Weinbegleitung angeboten. Wir konnten uns jedoch nicht dazu durchringen und bleiben zunächst beim Champagner. Die Weine aus der Weinbegleitung sind offen erhältlich. Herr Fricke bot uns an, wenn gar nichts dabei wäre, auch eine andere Flasche zu öffnen. Sehr gastfreundlich… Zunächst wurden verschiedene frische Brotsorten mit gesalzener Butter gereicht. Sehr gut. Als Amuse Gueule wurden 3 verschiedene edle Speck und Schinkensorten, karamellisierte Pomelo und ein Maki gereicht. Das bot uns einen schönen Ausblick auf die Gaumenfreuden die noch kommen sollten… Ich konnte den ersten Gang kaum erwarten und siehe da er kam auch schon… Das Seafood war excellent, grandios zubereitet und von perfekter Konsistenz, die Meeresfrische wurde durch die süße der Melonen ausgezeichnet ergänzt. Wunderbar!!! Nach angenehmer Wartezeit dann der zweite Gang. Die Skrei war ein Traum. Sehr selten, dass mir schon beim Zwischengang die Superlativen ausgehen. Der frische Fischgeschmack wurde hier perfekt mit der schärfe des Chilikrauts ergänzt. Die Nuancen aller zutaten waren deutlich zu erkennen. Die Abstimmung äußerst harmonisch. Kleines — ungefragtes — Päuschen vor dem Hauptgang. Zeit um bei dem sehr umsichtig und zurückhaltend agierenden Service nach dem Wein für den Hauptgang zu fragen. Wir entschieden uns hier für einen offenen Rioja, der ebenfalls am Tisch eingegossen wurde. Leider wurde dabei die Flasche nicht richtig präsentiert, so dass ich jetzt leider den Namen nicht wiedergeben kann. Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass der Wein excellent war und darüber hinaus auch sehr gut zum Hauptgang passte. Diese stellte einen weiteren kulinarischen Höhepunkt dar. Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen kann ich sagen, dass man Fleisch nicht besser zubereiten kann, als es Herrn Grubert hier gelungen ist. Die herausragende Harmonie aller Zutaten war zu spüren. Ein grandios komponierter Hauptgang. Nun blieb lediglich das Dessert. Eine sehr ungewöhnliche Kombination der einzelnen Bestandteile — aus meiner Sicht ragte hier die Erdnusscreme heraus. Meine liebe Freundin bekam stattdessen zwei wunderbare Trüffelpralinen. Meine Freundin hat gestrahlt und mir bleibt nicht viel außer zu sagen, dass Herr Grubert und sein Team uns einen wunderbaren Abend beschert haben. Vielen Dank!
Hambur
Rating des Ortes: 5 Hamburg
kurz und knapp: das Essen war grandios!!! Sehr zu empfehlen!!!
RK User (gelege…)
Rating des Ortes: 4 Berlin
Das Ambiente und die Vorzüge des Titus sind sattsam beschrieben. Die Qualität der Speisen verdient ein großes Lob, auch die Auswahl der Weinbegleitung ist absolut zufriedenstellend. Wenn da nur nicht Herr Lindemann als«Gastgeber» wäre. Meine Frau liebt nun einmal Spritz-Aperol und das seit über 15 Jahren, als außerhalb von Venedig noch niemand wusste, was das ist. Unsere Bitte zum Aperitiv wurde schnöde abgelehnt, mit der Begründung, mit so etwas Profanem beschäftige man sich nicht. Einen vergleichbaren Fauxpas hatten wir schon einmal bei Herrn Frühsammer an der Rehwiese in Berlin erlebt — ein Jahr später war das Restaurant geschlossen. Der durchaus vergnügliche Abend war begleitet von launigen Sprüchen und Anmerkungen, die allerdings entschieden an Reiz verlieren, wenn man in dem kleinen Restaurant unweigerlich registriert, dass sie in gleichem Wortlaut an allen Tischen wiederholt werden. Die Kommentare zu den begleitenden Weinen bewegten sich im Rahmen der leider üblichen Unverbindlichkeiten, wie«der macht richtig Spaß». Ärgerlich wird es nur, wenn die Qualität mit Hinweis auf die Hochpreisigkeit dokumentiert werden soll. Wir wurden belehrt, der 1998 Château Leoville Barton koste immerhin 126 €. Nur findet man ihn im Internet bei verschiedenen Anbietern für 84 € die Flasche. Fazit: man gehe im Titus gut essen, lasse sich von einer interessanten Person begleiten, dann ist man auf die Unterhaltung durch Herrn Lindemann nicht angewiesen.
Thor
Rating des Ortes: 5 Neustadt, Rheinland-Pfalz
Mit Abstand der beste Koch den ich in den letzten 2 Jahren erlebt habe. Er ist durchaus mit Namen wie Thierry Marx oder Sven Elverfeld vergleichbar, wenn nicht sogar besser. Ich denke, dass es nichts vergleichbares in Hannover gibt. Das Ambiente ist Erstklassig und beim Service fühlt man sich heimlich. Es ist alles gegeben für einen perfekten Abend.
RK User (rpvhin…)
Rating des Ortes: 5 Hannover, Niedersachsen
Nach einigen terminlichen Anläufen gelang es meinem Freund und mir, eine Reservierung in Hannovers kulinarischem Geheimtipp vorzunehmen. Man wird freundlich empfangen und fühlt sich im eher unprätentiös gehaltenen Ambiente durchaus wohl. Die Hintergrundmusik wirkt nicht aufdringlich und tritt vollends in den Hintergrund, wenn sich das Restaurant nach kurzer Zeit gefüllt hat. Der Restaurantchef ist um seine Gäste bemüht, ohne aufdringlich zu wirken; etwas mehr selbstbewusstes Auftreten könnte jedoch hilfreich sein. Wir wählten das kleine Degustationsmenü. Hierbei folgten wir der Weinempfehlung des Hauses zur Gänsestopfleber mit Langostino, Roter Beete und Hagebuttenparfait(Riesling Spätlese Wegler, Rheingau 2005). Die Kompositionen von Gänsestopfleber hatten eine sehr feine Konsistenz und waren hervorragend mit dem Hagebuttenparfait abgestimmt. Nach dem köstlichen Amuse-Gueule verhieß der erster Gang durchaus weitere Überraschungen für ein kulinarisches Traumland der Sinne. Der zweite Gang — leicht gebratener Winter-Kabeljau enttäuschte ein wenig, da der Fisch nur lauwarm war, hingegen war das Gemüsebett aus Fregolas und roten Zwiebeln geschmacklich gut abgestimmt. Der Hauptgang mit Wachtel, Kalbsbries und Kaninchenleber war insbesondere von der verbindenden Soße einzigartig. Ein Vanille-Topfen-Pudding mit Orange und gesalzenem Erdnußeis schloß die Traumreise ins Land der kulinarischen Sinne ab. Für 60 €(zzgl. 28 € mit Weinbegleitung) ein durchaus annehmbares Preis-Leistungs-Verhältnis für diese weit überdurchschnittliche handwerkliche Arbeit. Zum Essen wählten wir aus der sehr ausgewogenen Weinkarte einen Mineralschiefer-Riesling von der Mosel zum Preis von € 22. Insgesamt hat uns die Küche überzeugt. Das Ambiente im Restaurant selbst war angenehm, lediglich der Eingangsbereich wirkt etwas zerschossen und könnte mehr Atmosphäre vertragen.
RK User (skotti…)
Rating des Ortes: 5 Hannover, Niedersachsen
Ich gebe ja zu, ich bin ein Fan von Dieter Gruberts kreativer Küche. Seitdem er das Titus eröffnet hat gehe ich dort essen und habe eine ständige und konsequente Weiterentwicklung beobachtet. Die Begrüßung durch den Restaurantleiter Herrn Fricke war sehr freundlich. Nach der Bestellung begann das Menu mit dem Ameuse Geule — ein Highlight das Lust auf mehr macht. Wir hatten das kleine Degu stationsmenu in unterschiedlicher Zusammenstellung. Jacobsmuscheln, Loup de Mer, irisches Salzwiesenlamm, Porco Iberico und vieles Anderes mit kreativen Saucen und Zutaten bewiesen Hernn Gruberts Können. Das Dessert(Nougatlasagne oder Nektarine Melba 2011 mit Eis mit salzigen Erdnüssen) war eine krönendes Finale. Die Weinauswahl ist Klasse und für ein Restaurant dieser Klasse moderat kalkuliert. Ich wünsche Hannovers bestem Koch, daß er in diesem Jahr den lang verdienten Stern im Michelin und 18 Punkte im Gault Mileau bekommt.
RK User (susann…)
Rating des Ortes: 5 Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Danke Herr Grubbert ! Unvergeßlicher Abend mit einem Menü ganz nach unserem Geschmack, warum Sie noch keinen Stern haben können wir nicht verstehen. Ein Menü voller Überraschungen und Finessen. Die größe bzw. der wenige Raum läßt einen allerdings verunsichern. Schöné Idee mit der handgemalten Karte, danke. Werden gerne wieder kommen.
MVogel
Rating des Ortes: 5 Hamburg
Nachdem ich soeben einen Bericht über das hochgelobte und preisgekrönte Münchner Tantris geschrieben habe, gönne ich mir jetzt das Kontrastprogramm mit einer Hommage auf dieses kleine Restaurant, das mir nach meinem Besuch in so guter Erinnerung geblieben ist! Es ist doch im Erleben des Gastes ein himmelweiter Unterschied, ob der Besitzer eines Rastaurants gleichzeitig auch in der Küche die Verantwortung trägt oder als Geschäftsmann von einem Büro aus die professionellsten Angestellten anheuert, die man für Geld bekommen kann. Im Titus ist man einer von knapp zwanzig Gästen und wird so persönlich und warmherzig empfangen, dass es schier unmöglich ist, sich nicht wohlzufühlen. Das Essen, das ja bereits ausführlich beschrieben und zurecht gelobt wurde, schmeckt nicht nur aufgrund der hochwertigen Zutaten und ihrer perfekten Zubereitung ganz wunderbar, sondern auch deshalb, weil es ganz offensichtlich mit viel Liebe und Leidenschaft gekocht und mit genauso viel Herzlichkeit an den Tisch gebracht wird. Im Titus steht der Gast individuell im Vordergrund, und alle sind aufrichtig bemüht, ihm und seinen Wünschen gerecht zu werden. Das ist das erklärte Ziel, und dabei ist es weniger entscheidend, ob das Restaurant seine Erwartungen an sich selber oder die Maßstäbe einiger weniger Kritiker erfüllt. Genau da liegt eben der Unterschied zwischen einem Restaurant, das offensichtlich Sterne jagt und so einem, dem es viel wichtiger ist, seine Gäste glücklich zu machen. Deshalb isst man auch im Titus noch zu Preisen, die davon zeugen, dass man hier ehrlich mit seinen Kunden umgeht und nicht versucht, mit überzogenen Preisvorstellungen künstlich Exklusivität zu schaffen.
Unverm
Rating des Ortes: 5 Hannover, Niedersachsen
Klein und fein, so könnte man das Titus in einem Satz beschreiben. Eine Reservierung ist sehr zu empfehlen, es gibt nur 6 Tische. Von weitem versprüht das Titus den Scharm einer 80er Jahre Eckkneipe. Ich bin erst mal dran vorbei gelaufen, weil es so gar nicht dem entsprach, was ich erwartete. Ein Blick durchs Fenster lässt einen dann aber doch aufatmen. Das Titus ist innen schick eingerichtet und wird so dem Anspruch klein und fein gerecht. Die Atmosphäre ist locker, man hat nicht das Gefühl sich einer Etikette unterordnen zu müssen. Das Essen ist spitze, da muss ich gar nicht viel zu schreiben. Frische moderne Küche die man so selten in Hannover geboten bekommt. Die Preise für das kleine Menü fangen bei etwas über 50Eur an, das große Menü liegt bei knapp 80Eur. Sonderwünsche sind kein Problem. Uns hat es gefallen. Ein sicher nicht alltäglicher Abend, den es lohnt zu wiederholen.
Sacma
Rating des Ortes: 5 Zürich, Switzerland
An oasis in the armpit of Hanover. Really outstanding food and service. Don’t get put off by the location.
Aelfinn A.
Rating des Ortes: 5 Bremen
Schon vor Jahren war das Titus eine absolute geschmackliche Top-Adresse. An einem 3. Oktober mittags bediente der Chef persönlich — während er auch eigenhändig kochte –, und selbst in Personalunion waren beide Rollen hervorragend besetzt. Das beste Essen meines Lebens! Und hier gab es keine noch hungriger machenden Möchtegern-Portionen, sondern tatsächlich genug, um satt zu werden. Die Art und Weise allerdings ist allererste Klasse: Die Kompositionen hier sind eine Reise wert. Von mir aus hätte das Titus den Stern schon längst verdient.
Herr_P
Rating des Ortes: 5 Hamburg
Im Titus kocht Dieter Grubert und zwar so gut, dass es dem Gault Millau im vergangenen Jahr 17 von 20 möglichen Punkten wert war, ein Stern kreist über dem Haus und will noch nicht landen, immerhin gehört das Haus ausgewiesen zu den 100 besten Restaurants Deutschlands. Im winzigen Gastraum stehen aufgeräumte 20 Sitzplätze zur Verfügung, an der Decke festgeschraubte Schreibtischlampen beleuchten die sechs Tische, in einer Ecke hängt erstarrt ein großer Flatschen Gold, wie ein Spiegelei, das von der Decke rutscht. Kunst? Man weiß es nicht, man ahnt vorsichtig. Es ist Dienstagabend, neben einer Runde betrunkener, schwäbischer Geschäftsleute und einem raumgreifenden, schweigsamen Ehepaar sind wir die einzigen Gäste. Beste Voraussetzung für Konzentration aus der Küche und einem entspannten Service. Der junge Kellner braucht uns nicht zu überreden. Das große Menü soll es sein mit sechs Gängen und je eine Pfütze korrespondierenden Weines dazu. Tobias Fricke ist auch Sommelier, er verspricht uns über die jeweiligen Weine etwas zu erzählen: ich bin kein Schweigsamer!, droht er lächelnd und wir freuen uns. Das Amuse Geule kommt, auch hier mit Gruß aus der Küche übersetzt und wortstark vorgestellt: Falsche Maultasche von der Ochsen-Consommé mit einer Füllung von grünem Spargel, Frischkäse und in Butter angerösteten und dann warm gezogenen Nüssen. Warm gezogene Nüsse finde ich schon beinahe poetisch. Dunkel schimmernd umhüllt die kreisrund ausgestochene, gelierte Consommé ihre Füllung, der Fischkäse offenbart eine ungenannte Rauchnote, knackig der Spargel, die Nüsse gehören zwingend dazu und alles schmilzt im Mund. Das vermeintlich Gewollte wird zur gelungenen Komposition. Wir setzen uns ein wenig aufrechter hin. Zweierlei von der Gänseleber ist hier brillante Kochkunst, die Terrine mit funkelndem Süßwein-Gelee zwingt die Augen zu schließen, die gebratenen Variante ist kross, innen noch flüssig, das Apfelpüree schmeckt nochmals rauchig und nach einer feinen und doch deutlichen Note Rum! Unglaublich! Mit Schokolade umhüllter Pfeffer und geschmorte, fein gehackte Trockenfrüchte machen den Teller zum Abenteuer. Ich verneige mich innerlich. Der in Olivenöl gedünstete Yellowfin Thunfisch lässt die Augen tränen, frisch geriebener Meerrettich kleidet die warmen Fischstücke aber perfekt, dazu Schnippelbohnen in Rahm. So einfach, so gut. Der gebratene Zander kommt mit einer Blutwurstsauce und Porreegemüse und erstmals an diesem Abend fällt auf, dass Grubert seine Saucen offensichtlich nicht bindet. Sieht nicht schön aus, schmeckt aber intensiv. Jede Bindung durch Zugabe von Butter oder Binder würde die geniale Komposition stören. Das ist ein Trend ganz klar, aber auch ein lobenswerter. Dementsprechend pfützig erscheint die duftende Holunderbeersauce zum zarten Kaninchenrücken mit Morcheln und cremigen Kohlrabi-Spaghetti. Aber sie schmeckt tief und richtig, den Kohlrabi aß ich nie besser, die Morcheln sprechen für sich. Warum dieses Gericht von großzügig verkleckertem Bärlauchpesto zerstört wurde, ist mir unbegreiflich. Die ölig-giftgrüné, knoblauchähnliche, Pampe ist schmückend und en vogue und tödlich für die Geschmacksnerven. Wenn es einen Gott Lukullus gibt, möge er diese Mode nach gefühlten fünf Jahren bitte endlich einschlafen lassen. Die Mönche der Abtei Citeaux im Burgund sind großartige Maître fromager affineur, der Käse erinnert an einen milden Munster, Grubert serviert dazu drei Scheiben perfekte Bratkartoffeln mit knusprigen Speckwürfeln. Die Käsekenner grummeln, ich finde es großartig. Der offene Topfenstrudel mit Himbeeren besteht aus hauchzarten, knusprig gebackenen Strudelblättern und einer leicht soufflierten Quarkcreme, dazu ein rahmiges Tonkabohnen-Eis. Tonkabohnen musste ich googeln, das Eis schmeckte hervorragend anders. So und jetzt kommts: Dieses Menü kostete 79 Euro. In vergleichbaren Restaurants dieser Klasse bekommen Sie ein solches Menü nicht unter 120 Euro. Die dazu gereichten Weine waren großzügig eingeschenkt, sechs mal ein bisschen viel mehr als 0,1 pro Person, insgesamt also eine Flasche Wein. Durchgehend überzeugend bis begeisternde Tropfen, die Weißweine allesamt aus Deutschen Landen, dann schwere Klopper aus Frankreich und das ganze für 27,50 pro Person. Wäre die Küche von Dieter Gruber nicht schon für sich ein kleines kulinarisches Wunder, so müsste das Staunen spätestens bei der Preisgestaltung beginnen. Und der Service! Tobias Fricke ist zu preisen. Fachkompetent ausgewählte Weine, die Gerichte zügig serviert, das alles mit großer Herzlichkeit, feinem Humor und ohne Schischi. Wo bitte finden Sie einen Kellner und Sommelier mit dem Sie gleichermaßen über die besten Französischen Winzer von heute und Frankfurter HipHop der 90ger Jahre diskutieren können? Ein Stern für das Titus? Unbedingt! Bis dahin fünf bei Qype, von mir. Rauchen: Es gibt einen Rauchertisch auf dem Weg zur Toilette. Schlagzahl und Qualität der Küche lassen aber selbst Höchstsüchtigen das Leben als
WYSIWY
Rating des Ortes: 5 Hofheim, Hessen
Titus ist ein sehr sehr gutes Restaurant. Der Service ist perfekt und das Essen hervorragend. Hier gibt’s vom Kaviar über Steinbutt bis Hirsch und Lamm alles, was das Herz begehrt. Die Preise sind für das, was geboten wird, wirklich okay… Übrigens, die Langostino mit Bananen-Schaschlik(für rund EUR15) sind ein Traum!
RK User (erwy…)
Rating des Ortes: 2 Sehnde, Niedersachsen
Es wurden lediglich 2 Menuvarianten angeboten, nichts à la carte. An der Vorspeise(Saibling) befand sich deutlich zuviel Weinessig. Käse «wie zu Hause»: Tête de Moines mit Feigensenf. Auswahl auf der Weinkarte sehr gut. Sitzplatz beengt, Kopf stösst an Wandschrank. Toilette eng und unsauber.