Das Arkadas ist eigentlich kein«echtes» Restaurant sondern aus einem kurdischen Kulturverein entstanden. Es liegt im hinteren Bereich des sogenannten Chasalla– Hauses, in dem in erster Linie alternative Projekte und der eine oder andere spirituelle Lebenskünstler oder Dienstleister seine Residenz hat.
Diese Umgebung gibt dem Arkadas, welches gastronomisch sehr solide anatolisch– Küche bietet, sein besonderes entspanntes Flair. Im Sommer sitzt man hervorragend im Innenhof, zu jeder Jahreszeit im zweigeschossig angelegten Gastraum. Hier wird noch der Kulturverein– Charakter deutlich, besonders sehenswert ist die großflächige Wand– und Deckenmalerei, die eine Hochebene in Anatolien abbildet.
Die Einrichtung ist zweckmässig, erinnert an eine deutsche Dorfkneipe: Holztische, rustikale Stühle, auf jedem Tisch eine Serviette mit Kerze, die auch sofort vom Personal angezündet wird, wenn man Platz nimmt.
Die Speisekarte führt kurdisch– anatolische Speisen, demzufolge wird hier auch kein Gericht mit Schweinefleisch angeboten. Dafür Huhn, Pute, Rind und besonders Lamm. Immer einen Versuch wert sind auch die türkischen Pizzen, Kade genannt: reichlich belegt und in verschiedenen Variationen erhältlich stillen sie auch den größten Hunger. Sonderwünsche erfüllt die Küche ohne Probleme. Der Koch –und Chef– kommt zur Erläuterung auch an den Tisch und berät den Gast bei der Speisenauswahl.
Alle Speisen machen einen frischen, appetitlichen Eindruck.
Die Preise sind moderat, ein Glas 0,4 l Cola kostet zwei Euro. Hauptspeisen sind für ca. acht Euro zu haben.
Wenn es voller ist kann schonmal der Service zum schwächsten Glied in der Kette werden. Da muss man dann schonmal Geduld haben, wenn das Glas leer ist. allerdings springt der Chef auch gleich herbei, wenn der Service mal nicht hinterherkommt.
Sehr empfehlenswert: Sonntagsbruch. Für ganze 7,90 € gibt es eine buffetgerechte Variation der Speisekarte mit diversen kalten Vorspeisen, herzhaften Gebäckstücken, Obst, Nachspeisen und immer drei warmen Hauptgerichten und Salat. Zusätzlich –wohl als Zugeständnis an den klassischen deutschen Gaumen– gibt es Aufbackbrötchen mit klassischen Zutaten(Marmelade, Honig, Käse, Wurst). Empfehlung: lieber von den anatolischen Speisen etwas mehr essen, die sind eindeutig besser!
Kaffee und Tee(aus dem Samowar) sind enthalten, allerdings kein Saft.
Auch für Familien mit kleineren Kindern eignet sich der Sonntagsbrunch, wenn man bereit ist die Kleinen in der Zeit zu beschäftigen.
Ich bin seit mehreren Jahren regelmässiger Gast im Arkadas und so beruht diese Rezension auf unzähligen Besuchen. Gerade weil das Arkadas kein typisches Restaurant ist, ist es einen Besuch wert.
Übrigens sind die Pommes dort eine echte Empfehlung!