Belgisches Viertel

Kölns urbanstes, an die Innenstadt angrenzendes Viertel, welches sich in den vergangenen 3 – 5 Jahren zum absoluten IN-​Veedel entwickelt hat. Herzstück ist der Brüsseler Platz von dem in Richtung Norden und Süden abgehend die Brüsseler Str. sich komplett durch das Viertel erstreckt.
Um den Brüsseler Platz herum haben sich eine tolle Auswahl an Kneipe/​Gastronomie (z.B. St. Michael, Candia, Ouzeria, Guten Abend, Hallmackenreuther, Bali, etc) und Lädchen (z.B. Blutsgeschwister, Boutique Belgique Concept Store, Erdbeeren im Winter, FrauKayser, magasine populaire,) angesammelt.
Darüber hinaus, gibt es Bäckereien, REWECity, Frisörsalons, Goldschmiede usw.
Aber auch abseits vom Brüsseler Platz, in den Strassen wie die Limburger Str., Antwerpener Str., Venloer Str. herrscht reges Treiben und ordentlich Trubel.
Zu einem Politikum ist in den letzten 2 Jahren das Ausgehverhalten der Szenegänger im Viertel geworden: bei schönem Wetter formieren sich bis zu 3.000 (!) ab dem frühen Abend um den Platz nichts geht dann mehr. Selbst eine Bimmelbahn, die das Geschehen, aus dem Veedel an den Aachener Weiher verlangern sollte, sowie eine Bürgerinitiative hat nichts gebracht: Es wird weiterhin bis zum Mogengrauen Bier aus Flachen konsumiert es sollte vermieden werden, sonntags morgens mit dem Hund spazieren zu gehen. Nervtötend für die Anwohner sicher auch die Lärmbelästigung.
Anyway das Belgische Viertel ist das coolste der Stadt; hier zu wohnen ist ein Privileg.
Nur 4 Sternchen, da der Lautstärke am Wochenende den Anwohnern den letzten Nerv raubt.

Das Belgische Viertel ist mein Viertel. Nicht, dass ich das so geplant hatte, aber es ist einfach so passiert!
Als ich vor 12 Jahren mein Elternhaus verließ und hier landete, gab es noch nicht so einen Hype um das Veedel.
Klar, es war beliebt, weil es so zentral und trotzdem ruhig liegt, aber von all den Designerläden noch keine Spur und auch noch keine Massentreffen am Brüsseler Platz.
Wenn ich mir überlege, dass ich mich vor ein paar Jahren noch mit meinen Nachbarn ALLEINE auf dem Platz getroffen habe, um noch kurz zu quatschen… heute unvorstellbar!
Dann ging es irgendwann los und es kehrten Läden wie Frau Kayser, Monsieur Coubert, Chico Clothing usw. hier ein.
Jetzt ist es ein ganz schmuckes Viertel, in dem man wunderbar bummeln und schauen kann.
Es ist so, als wäre die Ehrenstraße über den Ring gekrochen und hätte sich hier wieder neu gestaltet! Junge unabhängige Einzelhändler, die kleine aber feine Läden besitzen.
Dazu kommen noch die vielen Bars und Restaurants in denen man sich wunderbar treffen kann, um zu klönen, zu essen oder um eine Pause vom Shoppen zu machen.
Das Belgische Viertel ist für mich wie ein kleines Kind, dem man gerne beim Wachsen zuschaut…

Hach ja, da tummeln sich ein Haufen Kreative auf einem Fleck und gleich werden die Menschen schöner, reicher, hipper und biologischer. Man sieht die gestylten Mütter auf dem Spielplatz an ihren biologischen Reiswaffeln knabbern, die trendigen Jungs mit ihren noch trendigeren Sneakers und Baseballkappen in Galerien herumstreunen und sich Graffiti im Rahmen auf weiß gestrichene Wände anschauen und rote Punkte darunter setzen, Imbiss Buden, die zu biologische Bio-​slow-​food-​cross-​over-​food-​experience umgetauft und umgestylt werden und wo das Essen eigentlich immer noch das Selbe ist.
Die meisten Anwohner sind schwer genervt, wenn das kreative Volk mit Fritz Cola, Bionade und Pils (die meisten haben wohl vergessen das Kölsch das gute Bier ist) anstoßen, ihren Müll dort liegen lassen und die Omas aus Hausnummer 43 zwingen ab 19 Uhr ihr Hörgerät herauszunehmen. Ich kann die alteingesessenen Kölner schon verstehen wenn der ganze Raum von Imis belagert wird und das Alte restlos verschwindet. Absolut schade ist, dass der alte Waschsalon indem in vergangen Zeiten Night Wash stattfand einem Supermarkt weichen musste.
Ich finde Veränderungen toll, jedoch muss das Ganze nicht in ein Schauspiel in aufgemotzter Kulisse enden.

Eine Sache direkt vorab: nur weil ich jetzt über das Belgische Viertel schreibe, bedeutet das nicht, dass ich die anderen Viertel, Quartiere und Stadtteile nicht weniger mag. Aber ich muss wirklich sagen, hier muss man unbedingt hin. Für mich ganz klar das Szeneviertel schlechthin. Eine Fülle an Bars, Clubs und anderen spannenden Locations, dazu Party all night long. Also für die Feierbiester unter euch, die bislang noch nicht im Belgischen Viertel waren: auf gehts!
Direkt am wunderschönen Stadtgarten gelegen, zwischen der Aachener Straße und dem Friesenplatz liegt das Belgische Viertel. Derzeit sind die Liegenschaften vor Ort besonders bei jungen Leuten beliebt, da es sich hier immerhin um DAS Szeneviertel handelt. Ich habe den Eindruck, dass es ein bisschen so ist, wie es in der Schanze in Hamburg vor ein paar Jahren war. Die Mieten halten sich noch auf einem erträglichen Level und trotzdem wohnen hier mittlerweile viele Kreative und Szeneleute.
Besonders wenn es darum geht, die Nacht zum Tag zu machen, ist man im Belgischen Viertel gut aufgehoben. Hier ist eigentlich immer was los, und wenn der eine Club morgens schließt, geht man einfach in die nächste Bar, die noch geöffnet ist. Ich nenne das Viertel auch gerne mal «Geldgrab». Klingt vielleicht negativ, ist aber nicht so gemeint. Aber wer hier ein Wochenende durchfeiert, der wird sicherlich wissen, was ich meine.