Siegfried Unverzagt

Letztens war ich mal wieder auf der Suche nach spanischsprachiger Literatur und trieb mich auf der Limburgerstraße rum, da erblickte ich das Antiquariat Unverzagt.
Hinter der Scheibe wuselte ein Mann wir ein eifriges Tierchen vor sich hin, vielleicht ist das ja Segfried.
Ich stellte mein Rad ab, wollte eintreten und musste feststellen, dass die Tür verschlossen war.
Aber Siegfried ließ mich nicht im Stich und öffnete die Tür.
Etwas mürrisch, aber ich hatte ihn ja auch beim Sortieren gestört, antwortete er auf meine Frage sogar sehr hilfreich und nannte mir einen Buchladen, der für mich in Frage kommen würde!
Da ja offiziell geschlossen war, konnte ich mich nur kurz umschauen und war begeistert von all den alten Büchern!
Diese stapeln sich meterhoch im ganzen Raum!
Wenn ich Zeit habe, werde ich noch einmal zu Herrn Unverzagt fahren.
Dann aber weniger reden und mehr gucken!

Das Antiquariat Siegfried Unverzagt (welch herrlicher Name!) kauft und verkauft Bücher. Dieser fantastische Laden stammt noch aus einer anderen Zeit, in der Bücher der Schlüssel zu geheimnisvollen Welten, fernen Ländern und fremden Fantasien waren. Die großen, eisernen Buchstaben des Schriftzuges über dem Laden sind alt und verblichen. Wirft man allein einen Blick durch die großen Schaufenster, sieht man vor allem eins: Bücher, Bücher, Bücher. In Hülle und Fülle, in diesem Laden steckt mindestens ein Lebenswerk, hier kann sich nur jemand auskennen, der dieses wohl geordnete Chaos angelegt hat. Schöné Bücher, vergilbte Seiten, alte Einbände — all dies lädt zum Stöbern ein, hohe Regale gefüllt mit alten Worten und Buchstaben, Zeichnungen und Landkarten. Bereits von außen meint man den so besonderen Geruch aus Papier, alten Düften vergangener Häuser und Zimmer wahr zu nehmen. Schön.