Südstadt — verzäll nix! Köln traditioneller Stadtteil im Süden des linksrheinischen Zentrums. Wohnstadt von allen möglichen Schichten des Volkes. Epi-Zentrum der Gaststätten, Schänken, Restaurants, Cafés, St. Severin, Chlodwigplatz, Südlicher Eingang zu den Ringen mit Start Ubierring, eines der noch vier übriggebliebenen Stadttoren: die Severinstorburg, Kölsche Sproch in singe Ursprungsform, der Volksgarten, Rheinauhafen: Kölns mondänes neues Stadtbild und so vieles mehr an vielen Plätzen und Möglichkeiten! Man ist gern hier — Freie Südstadt Republik! Auf Dein ewiges Wohlergehen — Minge Heimat!
Ginger S.
Rating des Ortes: 4 Köln, Nordrhein-Westfalen
«Ich däät dir jään saare, ich hing noch an dir, weil, do häss mich tatsächlich ens fasziniert Kumm Südstadt, verzäll nix, do merks doch, dat mer dich usstrix markier nit, datte nit durchblicks — verzäll nix. Dat drinn ess, dat dich wer op vornehm dressiert, jed einzelne Lachfalt kosmetisch verschmiert. Ahl Mädche, dat nervt mich, nä janz bestimmt, dat enttäusch mich, un ich daach, ich kenn dich — usswendisch. Ich weiß noch, wie do als ich e Kind woor, ussochs. Do hatts selfs Format, als du en Trömmere loochs. Irjendwie undefinierbar, jedenfalls nit kalkulierbar, du woors unmanipulierbar, wunderbar. Met dingem Parfüm uss Ashalt un uss Schweiß woorste wirklich do selfs, och wenn de hück jähn so deiß, als wöör dir alles dat peinlich. Mensch Mädche, bess du hück kleinlich, do weeß mir langsam unheimlich — peinlich. Do küss mir so vüür, als wenn de ussjestopp wöörs, och wenn ding Fassade et Jäjendeil schwört. Leev Südstadt, verzäll nix, do merks doch, dat mer dich usstrix, markier nit, datte nit durchblicks — verzäll nix.» Ja, Südstadt, wenn man BAP das so singen hört, kannst du dich auch heute noch angesprochen fühlen, oder nicht? Erzähl jetzt nix.
Chantal V.
Rating des Ortes: 5 Köln, Nordrhein-Westfalen
Es gibt Statistiken über die Südstädtler, die besagen, dass sie besonders aufgeschlossen seien. Und familienfreundlich. Und eher intellektuell. Freigiebig. Und sportlich. Weniger karriereorientiert, auch nicht trendy, dafür entspannt. Gibt wohl weitaus schlimmere Persönlichkeitsstrukturen. Und diese Menschen sitzen vor ihrem Latte in Cafés und liegen oder joggen im Volksgarten, gehen gerne und oft in den zahlreichen und guten Restaurants essen, quatschen mit den Kioskbesitzern, blockieren(sei verziehen) mit ihren Kinderwagen die Merowingerstraße, weil auf andere Kinderwagen gestoßen wird, tragen eher Sandalen, als High Heels, grüßen Dich, wenn Du sie schon mal gesehen hast, haben eher einen lächelnden als frustrierten Ausdruck im Gesicht, schätzen feine Theateraufführungen, reden unheimlich gerne, zuweilen auch zu viel, haben als Mann kein Problem damit«Hausmann und Papa» zu sein, pupsen laut auf der Straße und sagen dann: Sorry, sollte ein leiser werden(ja, tatsächlich erlebt), hängen am Fenster und sagen«hallo schöné Prinzessin, hallo schöner Prinz», lassen alles ein wenig langsamer angehen, fahren lieber Bahn und Fahrrad anstelle Auto, sind politisch engagiert, mögen Bio-Produkte, geben häufiger Obdachlosen Kleingeld, sind oftmals alleinerziehend, aber nie alleine… Kurzum, ich fühl mich sauwohl in meinem Mikrokosmos Südstadt.