Es war wunderschön, unsere Stammkneipe als es das Louis noch gab :(
MeckGe
Rating des Ortes: 1 Mainz, Rheinland-Pfalz
Raucherkneipe. Bei meinem Besuch war aber das Bier zu warm, die Gläser zu schmutzig und der Service zu lahm und mürrisch. Wer mit diesen Handicaps leben kann, erfreut sich immerhin an den niedrigen Preisen.
Peter A. S.
Rating des Ortes: 1 Markkleeberg, Sachsen
Kurz: Ungepflegte Bierkneipe mit Freisitz und vielen Möglichkeiten, anspruchslos zu essen. Eigentlich sollte man sich mit einer RK-Bewertung nicht mehr Mühe machen als eine Wirtschaft mit den Gästen, aber dann müsste ich jetzt schon aufhören. Dass«Louis» sich seit vielen Jahren hält(im Gegensatz zu manchen anderen guten Kneipen Leipzigs, wie z.B. die StäV), muss gute Gründe haben. Aber in RK gab es noch keine Bewertung. Deshalb bin ich heute hier essen gegangen — hätte ja sein können, dass das hier ein Insider-Tipp ist. Ein Grund für den Erfolg könnte die Lage sein: Gut sichtbar in einem Eckhaus am Südplatz, mitten in der Kneipenmeile«Karli» — also umgeben von Konkurrenz, aber auch von potentieller Kundschaft, die eine gute Kneipe zu schätzen weiß. Von«Ambiente» mag man hier nicht reden. Das Gebäude selbst sieht ziemlich desolat aus, innen riecht es abstoßend nach altem Bier. Der Freisitz wirkt von weitem grün wegen der Berankung, ist bei näherer Betrachtung aber auch eher eklig; auch hier riecht es nach altem Bier, und der Sandboden ist übersät mit Kippen und Schmutz. Es gibt Fliegen und Stechmücken. Tische und Bänke sind aber ausreichend sauber. Der Freisitz war locker besetzt mit vorwiegend jungem Publikum; innen war alles leer. Nachdem ich rund zehn Minuten gut sichtbar vorne im Freisitz saß und noch keine Bedienung sah, fragte ich andere Gäste, ob das hier Selbstbedienung sei. Die schickten mich nach innen; dort stand eine jüngere Frau und telefonierte, kümmerte sich aber nicht um mich. Als ich sie fragte, ob hier irgendwo eine Bedienung sei, sagte sie, dass sie das mache, aber erst mal telefoniere. Als ich um eine Speisekarte bat, meinte sie zunächst, die könne ich mir draußen selbst holen, was ich wohl mit einem passenden Blick quittierte, denn dann gab sie mir doch eine. Von«Service» kann keine Rede sein. Auf der Karte gibt es eine unglaubliche Multi-Kulti-Auswahl. Griechisch, Nudelgerichte, aber auch Kartoffelaufläufe, eine Seite mit«indischen» Gerichten, –zig Pizzen, Toast Hawaii, eine Seite mit Schnitzelvarianten. So eine Bandbreite geht eigentlich nirgends gut. Auch hier nicht. Ich dachte, ein«Schnitzel Wiener Art mit Pommes frites» wäre eine relativ sichere Wahl, aber die beiden kleinen Schnitzel waren trocken, hart, geschmacklos. Auch die Fritten mit Wellenschnitt waren Imbissbudenqualität. Die winzige Salatbeilage mit einem weißen Dressingspritzer sah aus wie die vorgerupfte Sorte, die man in Tüten kaufen kann. Die Qualität war so, dass ich nach weniger als der Hälfte aufhörte. Die Preise wirken auf den ersten Blick niedrig; man kann hier für 6 € ein warmes Essen bekommen, und auch mein Schnitzel kostete«nur» 8 €. Aber wenn man bedenkt, dass man in Wien im «Café Mozart» in feinem Ambiente ein vorzügliches Wiener Schnitzel(natürlich vom Kalb) für 19,80 € bekommt, dann ist das Schnitzel im Café Mozart preiswert und das im Café Louis viel zu teuer. Fazit: Schmutzig, schlecht, teuer. Ein Rätsel, wieso das funktioniert.