Schellers

Was die Küche von Schellers Restaurant abliefert ist unterirdisch. Obwohl von Freunden gewarnt, war ich dennoch eines Abends zum Essen dort. Nunja, zumindest war das der Plan, denn der Appetit ist mir sehr schnell vergangen.
Es bedarf viel Übung und Erfahrung, die wirklich frischen Zutaten herauszusuchen. Allein schon von «Küche» und «Restaurant» zu sprechen ist eine Beleidigung für alle anderen Speiselokale, in denen sich der Koch Mühe gibt. Bei «Schellers» hat man sich augenscheinlich eher aufs Dosenöffnen und Warmmachen spezialisiert.
Den Anfang sollte die «Münsterländer Hochzeitssuppe» machen. Die gräuliche Farbe hätate mich schon stutzig werden lassen müssen — letlich schmeckte sie genauso, wie sie ausgesehen hat. Fad, matschig und irgendwie «umgekippt». Einfach nur «schlecht». Im Wortsinn.
Ich versuche die ganze Zeit mir vorzustellen, wie wohl eine Hochzeit aussieht, bei der so eine Suppe serviert wird.
Das wahre Highlight hat allerdings erst meine Begleitung entdeckt, die ich gebeten habe, von der Suppe zu probieren. Abgesehen davon, dass sie meinen geschmacklichen Eindruck bestätigt hat, hat das Umrühren nach dem ersten Löffel eine Fliege an die Oberfläche befördert. Zwar eine kleine und tote Fliege, aber doch eine richtige Fliege.
Den Ober darauf angesprochen, war dessen erste und zunächst einzige Reaktion eine Rückfrage: «War die da schon drin?»
«Nein, ich habe immer ein paar tote Fliegen dabei, um sie nach dem ersten Löffel in Suppen zu werfen, um eben diesen ersten Löffel nicht bezahlen zu müssen» lag mir zu antworten der Zunge.
Als Fazit bleibt nur ein Seufzen: Wer zu Schellers Restaurant geht, ist selbst schuld.

Wir waren am Karfreitag zum Struwen-​Essen im Schellers. Die Qualität des Struwens war gut. Die Menge entsprach aber eher der einer Vorspeise. Einen erhofften Nachschlag gab es nicht, obwohl der Preis nicht gerade günstig war. Der Kellner war ebenfalls etwas peinlich berührt, konnte jedoch auch nichts machen. Wir haben also hungrig das Restaurant verlassen! Wir haben das als ein schlechtes Prei-​Leistungsverhältnis bewertet.

Das Restaurant Scheller (Hotel Hiltruper Hof) liegt direkt an der Westfalen Straße in Hiltrup und wurde von uns im Vorbeifahren mit Rad oder Auto oftmals übersehen.
Während eines Abendspazierganges fiel es uns dann auf und wir entschieden uns spontan für einen Besuch.
Das Lokal ist bieder eingerichtet, Enten in allen Größen und Variationen dienen zur Dekoration — warum? Die Räumlichkeiten verfügen über eine Vielzahl an Tischen, heute waren wir allerdings die einzigen Gäste.
Der Kellner war ausgesprochen freundlich und aufmerksam!
Die Speisekarte bietet Vielfalt: gutbürgerliche Gerichte, umfangreiche Tageskarte, kleinere und größere Speisen.
Als Appetitanreger wurde uns ein kleiner Reibekuchen mit Apfelmus serviert. Das Fleisch war sehr zart, Röstis, Rotkohl, Salat und Kroketten waren frisch zubereitet und sehr lecker!
Wir werden sicher noch einmal wiederkommen, vielleicht bei gutem Wetter im Biergarten?

In den Hiltruper Hof integriert ist Schellers Restaurant. Reservieren? Nicht nötig, meistens sind alle Plätze unbesetzt, sodass man die freieste Auswahl aller Zeiten hat. Abgesehen von ein, zwei Plätzen an der Theke, wo die Inhaber gerne Platz nehmen.
Auf allen anderen Plätzen kann Platz nehmen, wer zu faul ist, sich selbst Fertiggerichte warm zu machen, denn in Schellers Restaurantküche wird Bequemlichkeit groß geschrieben der gastronomische Fachausdruck dazu lautet Convenience Food.
Auch das, was dazu als Salat angeboten wird, hat den Acker schon vor langer Zeit verlassen und hat die längste Zeit seines Gemüselebens in einer Dose eingepfercht verbracht. Leider zuletzt etwas zu lange geöffnet das prickelnde Gefühl, das die gelben Bohnen im Mund hinterlassen, kennt und erwartet man sonst von Knisterbrause.
Wie gut, dass es innerhalb weniger Reiseminuten in beiden Richtungen hervorragende internationale Zentren mit spanischen und portugisischen Betreibern gibt, die auf die Qualität ihrer Gerichte großen Wert legen.