Ehekarussell

Zu den zahlreichen bewertenden und informativen Beiträgen möchte ich hier nur noch ein paar Bilder mit den dazugehörigen Beschreibungen hinzufügen.
In seinem Brunnen Das Ehekarussell greift Jürgen Weber Themen aus einem Gedicht Das bittersüße ehlich Leben von Meistersinger Hans Sachs (1494 bis 1576) auf und gestaltet mit schwarz und golden bemalten Bronzefiguren und Elementen aus farbigem Marmor sechs plastische Bilder, welche das Auf und Ab des Ehelebens, also abwechselnd positive und negative Szenen der Ehe darstellen.
(Siehe Foto unten)
Der auf einem maiskolbenähnlichen Podest tanzende Dichter Hans Sachs zwischen einer aus dem Wasser steigenden Nymphe und einem springenden Ziegenbock
(Siehe Foto unten)
Die sich um die Kinder sorgende Mutter mit dem unbeteiligt wirkenden Mann daneben
(Siehe Foto unten)
Als Liebespaar von Schwänen umgeben
(Siehe Foto unten)
Die beleibte Frau nimmt dem mageren, neben ihr sitzenden Mann ein Stück Kuchen weg.
(Siehe Foto unten)
Herz mit dem eingravierten Gedicht (1541) von Hans Sachs
(Siehe Foto unten)
Mann und Frau aneinandergekettet
(Siehe Foto unten)
Tod als Ende der Ehe
(Siehe Foto unten)
Nymphe steigt aus dem Wasser.
(Siehe Foto unten)
Die schlemmende Frau links und der seine Frau verehrende kniende Mann rechts

Das Ehekarussell ist bereits von einigen bewertet worden deshalb möchte ich nur ein paar Ergänzungen anbringen.
Das Ehekarussell wurde im Auftrag der Stadt Nürnberg 1984 aufgebaut. Anlaß war ein Entlüftungsschacht der U-​Bahn der überbaut werden sollte. Dieser Schacht ist in der Mitte des Brunnens verborgen. Der Brunnen besteht aus farbigem Marmor und die Figuren sind aus Bronze.
Vorlage für den Bildhauer Jürgen Weber war das von Hans Sachs geschriebene Gedicht Das bittersüße eh‘lich Leben.
So zeigt der Brunnen in sechs verschiedenen Bildern das Auf und Ab des Ehelebens, angelegt wie ein Karussell auf dem Jahrmarkt.
Ein kraftvoller Ziegenbock symbolisiert die Männlichkeit, eine Nymphe die aus dem Wasser steigt die Weiblichkeit, Niederkniende Männer verehren Frauen welche sie auf ein Podium stellen steht für die schöné Seite des Ehelebens. Für die schlechte Seite steht ein sitzender, nackter Mann und sehr mager neben seiner Frau die ihm ein Stück Torte wegnimmt. Eine Mutter wird dargestellt die ihre Kinder aufzieht und der Mann sitzt wie ein Filou daneben. Dann wieder gibt es ein Liebespaar umgeben von Schwänen. Ein aneinander gekettetes Paar symbolisiert das aufeinander angewiesen sein.
Heute gilt der Brunnen als der größte Figurenbrunnen des 20 Jahrhunderts und als eines der bedeutendsten Kunstwerke der Neuzeit.

Das Ehekarussel ist einer der Brunnen der glaube ich jedem echten Nürnberger richtig ans Herz gewachsen ist. Man kommt bei einem Stadtbummel gar nicht an ihm vorbei. Und er ist der beliebteste Zentrale Treffplatz wenn man mit Freunden, Eltern oder Familie auf Einkaufstour gehen will.
Aber erst in späteren Jahren habe ich mir diesen Brunnen genau angesehen. Es gab schon Diskussionen ob er Jugendfrei wäre aber das kommentiere ich hier jetzt nicht weiter

Ich mag diesen Brunnen als Kunstwerk eigentlich doch recht gern; zwar ärgert mich das Kletter-​Verbot, aber was soll man machen, vor dem Verbot konnte man immer schnell in den U-​Bahn-​Schacht, heute ist das leider nicht mehr möglich.

Früher, als ich noch ein kleiner Junge war :-), war der Brunnen ein beliebtes Spielgerät für mich. Man konnte zwischen den Figuren umherklettern und im Wasser plantschen. Ein besonderes Highlight war es in der Mitte des Brunnens den Luftzug zu spüren, wenn ein Ubahnzug ihn unterfuhr.
Jedoch ist heute das spielen im Brunnen leider verboten.

An diesem Brunnen geht es recht heftig zur Sache …
Der Brunnen zeigt sechs Bilder, welche die unterschiedlichsten Szenen aus dem Auf und Ab des Ehelebens, von der ersten leidenschaftlichen Liebe über Ehestreit bis zum Tod zeigen.
Angelehnt ist diese Geschichte an ein Gedicht, «Das bittersüße eh’lich’ Leben von Hans Sachs».
Wenn ich in Nürnberg bin komme ich nicht umhin eine Runde um diesen prächtigen Brunnen zu drehen.
Imposant und Interessant.