Altes Schloss

Wenn man an Geschichte Interesse hat, dann ist das der richtige Ort. Super Ausstellungen. Sehr interessant. Auch für Kinder. Sehr abwechslungsreich. Vor allem die Ausstellung über den württembergischen König. Ja, auch wir hatten mal einen König. Und so wurde mit der Zeit aus Stutengarten Stuttgart.

Stuttgart hat es gut. Denn vielfach wurden alte Schlossbauten bei Um– und Neubauten ein Opfer neuerer Zeiten. So jedoch nicht in Stuttgart. Denn als das Neue Schloss errichtet wurde, ließ man das Alte Schloss stehen.
Und wenn man heutzutage ein altes Schloss, eine alte Burganlage (allerdings nicht im Sinne von hochmittelalterlich) sehen möchte, dann sollte man Stuttgarts Altes Schloss nicht auslassen.
Stuttgart verdankt seinem Namen ja einem Gestüt. Und zum Schutz dieses Gestüts wurde einst im 10. Jahrhundert eine Burg errichtet. Man kann heute eigentlich an den Grundformen des Alten Schlosses noch erahnen, dass es eine Wasserburg war. Auch wenn die Gräben längst verfüllt sind.
Wie das früher so war, die Geschmäcker der Zeit und der Herrschenden änderten sich. Und Stuttgart war ja schließlich zur Hauptresidenz der damaligen Grafen von Württemberg (die dann ja im 19. Jahrhundert sogar noch zu Königen werden sollten).
Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss zu einem veritablen Renaissance-​Schloss ausgebaut. Allein schon der Arkadenhof ist ein absoluter Hingucker. Eine Schlosskirche wurde errichtet, eine Reitertreppe gebaut usw. usw.
Bereits im 19. Jahrhundert wurde hier ein Museum eingerichtet– das heutige Landesmuseum Württemberg. Dieses lohnt den Besuch, siehe hierzu meinen gesonderten Beitrag.
Zerstörungen machten auch vor dem Alten Schloss nicht halt. 1931 kam es zu einem großen Brand, dem nicht nur ein Teil des Gebäudes, sondern auch ein Teil der Sammlungen zum Opfer fiel. Der 2. Weltkrieg sorgte ebenfalls für Zerstörungen. Doch bis 1971 wurde das Schloss wieder aufgebaut.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Kein Disney-​Schloss, aber ein authentisch wirkendes Ensemble. Mit jedenfalls während der Öffnungszeiten des Landesmuseums frei zugänglichem Innenhof, in dem sich ein beeindruckendes deutlich überlebensgroßes Reiterstandbild des legendären Grafen Eberhard im Bart befindet.
Hier ließe sich sicherlich mehr als ein Märchen verfilmen– und ich hätte sicherlich noch Stunden die Arkaden im Hof bestaunen können.

einfach schön und sehr informativ. im oberen bereich eine sehr gute ausstellung

Ein verregneter Sonntag, was machen wir mit den Kindern (2 und 4). Nach dem Frühstück ging es ins Kindermuseum als die Kinder Museum hörten war die Begeisterung, sagen wir mal, verhalten. Als sie wieder rauskamen waren sie hellauf begeistert.
Eine richtig gelungene Ausstellung die es versteht Information mit Erlebniswert für Kinder zu verbinden. Ganz klar 5 Sterne dafür.

Das wunderschöné alte Schloß im Herzen Stuttgarts verbirgt viele interessante Geschichten aus einer anderen Zeit zum Beispiel ein bereitbares Treppenhaus.

Das Alte Schloss — 150 Meter nach rechts vom Neuen Schloss und ca. 100 Meter nach links von der Markthalle entfernt — geht auf eine zum Schutz des Stutengartens im 10. Jahrhundert errichtete Wasserburg zurück. Nachdem die Grafen von Württemberg im 14. Jahrhundert ihren Stammsitz nach Stuttgart verlegten, wurde das Gebäude das erstemal aus– und umgebaut. Herzog Christoph von Württemberg ließ im 16. Jahrhundert die alte Burg im Innenbereich zu einem Renaissance-​Palast umgestalten. Sie erhielt Obergeschosse, und es entstand eine Vierflügelanlage, die einen arkadengeschmückten Innenhof umschließt. Im Arkadenhof befindet sich ein Standbild des guten alten Eberhard im Barte («dass mein Haupt ich ruhig kann legen jedem Untertan in’n Schoß») hoch zu Roß. Von einer Reittreppe in der Hofmitte aus konnte man die oberen Stockwerke und den Rittersaal hoch zu Roß erreichen. In einem Flügel wurde die evangelische Schlosskirche untergebracht und 1562 eingeweiht.
Nachdem Herzog Carl Eugen das viel größere, elegante Neue Schloss genau danebengesetzt hatte, hatte das Alte Schloss sozusagen nichts mehr zu melden und wurde zum Wohngebäude für Bedienstete des Hofes mit ihren Familien. Im Dezember 1931 zerstörte ein Brand unter anderem zwei der Türme (Selber schuld, hätte man das Kanonenhäusle noch in Gang gehalten, wer weiß…) Die Reparaturen waren noch nicht mal ganz beendet, als 1944 ein Bombenangriff das Schloß erneut und diesmal fast endgültig zerstörte. Nun brauchten die Stuttgarter bis weit in die 60-​er Jahre für den Wiederaufbau, obwohl praktisch sofort nach dem Krieg damit begonnen wurde.
Das Schloss beherbergt das Landesmuseum Württemberg mit Schwerpunkt Landesgeschichte von der Steinzeit über Kelten, Römer, Alamannen bis zur Neuzeit.
Der Arkaden-​Innenhof wird im Sommer fleißig für Konzerte und sonstige Veranstaltungen genutzt. Unter anderem kann man alle zwei Jahre im Juli das «Starke Blech» spielen hören. Ca. 200 Blechbläser aus allen möglichen Posaunenchören Stuttgarts und der Nachbarkreise stehen dann in den Arkaden und was man da zu hören bekommt ist außergewöhnlich — bei freiem Eintritt.