Bernhardshöhe

Die höchste Erhebung Stuttgarts (549 m)! Damit höher als der oftmals aber dennoch fälschlicherweise als höchster Punkt Stuttgarts bezeichnete Birkenkopf. Das ist ungefähr so wie mit dem höchsten Berg Europas. Nein, das ist nicht der Mont Blanc! … Und ähnlich abgelegen und für uns unbekannt wie der Elbrus im fernen Kaukasus, so geht es auch dem höchsten Punkt hier in Stuttgart: fast schon versteckt am äußersten Rand dieser Stadt gelegen, zugewachsen, ohne große Aussicht, am Autobahnkreuz und menschenleer.
Schmale Waldpfade führen durch ein Waldgebiet, an das niemand zu denken scheint. Fast schon gespenstisch muten da die ein, zwei kleinen Wegweiser zur Berhartshöhe an, als ginge es zu einem Ort, an dem sich Stuttgarts Hexen mit den Nesenbach-​Elfen treffen, und Du als Erkunder bist unerwünscht. Aber schleichst Du Dich erst mal demütig hoch und bist angekommen, nimmst Du eine ganz besondere Atmosphäre wahr. So, als wärste an einem noch weissen Fleck auf der Landkarte angekommen: ruhig, noch nicht entdeckt und irgendwie mystisch. Nur ein kleiner Felsen mit einer alten Tafel macht den seltenen Besucher darauf aufmerksam, dass sie hier ist, die höchste Erhebung Stuttgarts, und ansonsten bleibt es still.
Wie auch beim Birkenkopf verbergen sich auch hier unter Deinen Füßen massenhaft Trümmer des alten Stuttgarts aus dem letzten Krieg. Aber es sollte hier kein Mahnmal entstehen, und so ist nichts davon zu sehen. Du blickst eben nur über weite Waldgebiete hinweg Richtung Horizont, hörst die Autobahn in der Ferne rauschen, erkennst vielleicht das eine oder andere Hochhaus ganz weit hinten und frönst ansonsten der Stille und Dir selbst.
Ein wirklich schöner Ort deshalb, und auch hier gilt: eines der vielen unterschiedlichen Gesichter dieser Landeshauptstadt.