Hungerbuhler

Unsere Nacht im Schrank:
Unsere erste Etappe auf dem Weg in die Seealpen brachte uns in den Ort Itterswiller in den Vogesen. Nachdem wir im Hotel gegenüber abgeblitzt sind (vielleicht mochte man dort keine Motorradfahrer) fragten wir in der Pension gegenüber, ob es noch eine Übernachtungsmöglichkeit für uns gäbe. Ich wurde auf einer schmalen Treppe nach oben zu den Gästezimmern geführt. Nachdem ich das erste Zimmer wegen des Bretts am Fußteil verschmähte (bei einer Körperlänge von 1,98 machen Nächte in solchen Betten keinen Spaß und erst recht nicht ausgeschlafen) bekamen wir das Zimmer im Schrank: Betreten wurde dieses nämlich durch eine Tür, die wie ein alter Bauernschrank aussieht. Dahinter verbirgt sich eine kleine Stube von ca. 8qm, in die wir so gerade eben mit unseren Motorradkoffern hineinpassten. In der Mitte der Kammer befindet sich das Doppelbett ohne Fußteil. Das Zimmer war wie das gesamte Haus mitsamt der Hofeinfahrt sehr liebevoll eingerichtet.
Die beiden Motorräder durften wir hinter dem Hoftor vor dem Wagen der Familie im Trockenen parken. Danach haben wir in einem der drei zur Verfügung stehenden Restaurants des Orts gegessen und uns gut gesättigt zur Nacht gebettet.
Am nächsten Morgen wurden wir im Anschluss an eine ruhige Nacht durch den Kirchturm in unmittelbarer Nachbarschaft geweckt. Nach dem Aufwachen gab es dann in der guten Stube im Erdgeschoss direkt neben der Küche das Frühstück mit Kaffee und dem landestypischen Baguette und Konfitüre, aber noch um einen frisch ausgebackenen armen Ritter erweitert — sehr lecker! Im Anschluss daran wurden wir noch durch den Garten geführt und haben noch das Haustier, eine adoptierte Schildkröte, bewundert, die von der Tochter des Hauses vor mehr als 20 Jahren gefunden wurde und als großen Vorteil die Schnecken im Garten verzehrte. Allerdings muss auch das Gemüse vor Ihr in Sicherheit gebracht werden Ach, und sehr schöné Rosen gibt es auch im Garten.
Zum Abschluss wurden wir von Betty und Rene, unseren beiden Gastgebern, winkend auf die Weiterreise gen Süden geschickt.
Das Zimmer hatte übrigens ein eigenes Waschbecken. Toilette und Dusche waren über den Flur erreichbar, was in unserem Fall überhauptkein Problem war, da wir die einzigen Gäste waren.