Pension Beau-Regard

Vielleicht kennt ihr die Situation: Du bist unterwegs und suchst ein Quartier. Es wird später und noch etwas später, Du fährst und denkst, bei der nächsten Gelegenheit klappt es
Ich kam dann nach Le Hohwald in den Vogesen, gut gelaunt, nach unzähligen Kurven.
Auch dort entweder nichts offen oder viel zu teuer Nachdem ich das Örtchen abgeklappert und vergeblich bei ein paar Leuten gefragt hatte, wollte ich weiter fahren, als ein Deutscher, den ich zuvor gefragt hatte, mir zu winkte.
Kurz und gut, ich nahm die ‘schöné Aussicht’, die Beau-​Regard.
(Siehe Foto unten)
Der Patron sollte auch Abendessen kochen, naja, warum nicht?
Von Aussen war schon ein gewisser ‘Investitionsstau’ zu erkennen. Da musst Du durch, dachte ich.
Das Einzelzimmer mit Toilette und Bad auf dem Flur. Die Möblierung hätte hierzulande der Sperrmüll nicht mitgenommen, naja, ich redete mir ein, es hätte Charme
Kurz geduscht in der Nasszelle, deren Tür ich mit Gummiband verschliessen musste. Der örtliche Installateur hatte deutlich seine kreative Rohrgestaltung zum Ausdruck gebracht, vor 50 Jahren vielleicht.
(Siehe Foto unten)
Jedenfalls kam Wasser, mal kalt mal heiss, naja gesund ist das ja
Dann rief schon das Abendessen. Nudelsüppchen aus der Tüte, Schnitzel mit Pommes aus der Tiefkühlung, Erbsen und Karotten aus dem Glas, zum Nachtisch einen Yoghurt, in den ein paar Brombeeren eingerührt waren. Dazu ein Fläschchen Elsässer Weisswein zu 15.-EUR, der recht beliebig daher kam.
(Siehe Foto unten)
Ok, das war die nächste Charmeoffensive,
Die dritte sollte folgen und mir die Nacht unvergesslich machen. Denn als ich mich erschöpft auf’s Bett setzte, sank ich gefühlt erst mal einen halben Meter tiefer. Naja, bequem halt, die französische Art halt, versuchte ich mir einzureden. Als ich dann in die Horizontale ging, kam der Hammer: es massierten mich eine Reihe Matratzenfedern der alten Art punktuell an fast jeder Stelle des Körpers.
(Siehe Foto unten)
Schlaf was ist Schlaf? Bei dieser Massageform nahezu unmöglich. Rumdrehen erzeugte ein kleines Konzert des versammelten Federnorchesters und liess mich über die anatomischen Möglichkeiten des Körpers staunen.
Nach halb durchwachter Nacht schnell aufgestanden, die landesübliche Weissbrot-​Marmelade-​Kaffee-​Kombination inhaliert und so schnell wie möglich zum Entspannen auf’s Moped.
Knapp 50 Euro kostete dieses Gesamtevent. Den erstaunten Wirt noch über sein Foltergerät informiert und das Weite gesucht.