11. Wiener Gemeindebezirk

Ich finde Simmering teilweise, wie viele Außerbezirkstadtteile einfach gruslig. Gegenden in denen die Supermärkte und andere Dienstleistungen in Häusern, die nur aus einem Erdgeschoß bestehen befinden, machen mich irgendwie beklommen. Die Vorstellung, dass die Menschen die in Kaiserebersdorf wohnen, der Überzeugung sind, sie würden in der selben Stadt wie ich wohnen finde ich faszinierend.
Für mich gibt es jedenfalls 4 Dinge in diesem Bezirk.
Das Café Herta auf der Simmeringer Hauptstraße, das ich schon ausführlich beschrieben habe, ein kultiges, atmosphärisches Beisl.
Der Albaner Hafen und sein Friedhof der NAmenlosen.
Der legendäre Zentralfriedhof.
und der Boesner, ein Großmarkt für Künstlerzubehör.

Der 11. Wien er Gemeindebezirk war mir bis vor drei Jahren nicht wirklich bekannt und ich wusste gerade mal das er Simmering heißt.
Als ich mit dem Studium anfing lernte ich ein Mädchen kennen das dort wohnte das mit Herz und Seele auf diesen Bezirk schwört und auch kein schlechtes Wort über ihren Bezirk kommen lies. Ich wusste bis dahin gar nicht wie sehr man als Wiener so Beirkspatriotisch sein kann. Mit jedem Semester wurde unsere Freundschaft immer dicker und dicker und somit kam ich sie auch öfters in Simmering besuchen.
Ich weiß nicht ob es an ihrer Liebe zum 11. Wiener Gemeinde Bezirk lag die auf mich überging oder ich es hier echt nicht so schlimm fand wie ich von den meisten hörte, aber Simmering wurde mir sympathisch und ich komme gerne hier her.
Auch als sie mir «Nachhilfe» im Autofahren gab fuhren wir ihren Heimbezirk ab und ich muss schon sagen es gib hier ein paar nette Fleckchen.
Mittlerweile kenne ich mir auch schon gut aus und weiß, dass es hier einen sehr guten Eissalon, Friseursalon und Kebabladen gibt.
Ich hoffe, dass unsere Freundschaft mindestens so lange hält wie ihre Liebe zu Simmering.
Um ihren Lieblingsspruch hier noch los zu werden: «Man kriegt sie vielleicht aus Simmering, aber Simmering nicht aus ihr»

Ich finde es traurig, wie die meisten Menschen über Simmering denken, dabei haben sie keine Ahnung, waren vielleicht ein Mal da, und haben Vorurteile. Ich dachte wir sind aus dieser Zeit heraus, wo die Arbeiterbezirke schlecht waren und die Schikeria damit nichts zu tun haben will.
Ich sage nur, ich lebe seit 18 Jahren in Wien Simmering und verdammt noch mal in liebe meinen Bezirk. Aber das kann man nur verstehen, wenn man aus Simmering kommt, glaube ich. Von wegen, am Arsch der Welt. Ich brauche 10 Minuten in die Innenstadt, egal ob mit S-​Bahn, Straßenbahn, U-​Bahn oder mit dem Auto. Ich habe absolut jedes Lebensmittelgeschäft welche es in Wien gibt in der Nähe, alles innerhalb von 5 Minuten zu Fuß erreichbar.
Wir haben zwei Einkaufszentren, den Zentralfriedhof, den Albaner Hafen, die Müllverbrennungsanlage, das Schloss Neugebäude, viele Parks, Grünflächen ja sogar Ackerbau.
Die Teile Kaiserebersdorf und Albern sind leider etwas weiter Weg und öffentlich auch nicht so gut angebunden, trotzdem finde ich es dort wunderschön für Familien, ruhige Gegend, viel Grün, trotzdem alle notwendigen Geschäfte in der Umgebung.
Und für Leute die sagen hier gibt es gar nichts, die sollten vielleicht man her kommen und sich alles anschauen bevor sie Vorurteile bilden!

Der 11. Bezirk ist ein mittelgroßer Randbezirk Wiens. In den verbauten Wohngegenden findet man viele Neubauten, schöné Altbauten gibt es kaum.
Aber nur ein Teil des Bezirkes ist wohnlich bebaut. Fast die Hälfte des Bezirkes besteht aus Grünfläche, wovon wiederum ca. die Hälfte als landwirtschaftliche Nutzfläche verwendet wird.
Die U3-​Anbindung bringt einen halbwegs schnell ins Zentrum. Möchte man allerdings den Bezirk noch weiter erforschen, jenseits der letzten U-​Bahn-​Station wird es öffentlich eher schwierig.
Im 11. findet man zwei Friedhöfe, die meiner Meinung nach sehr interessant sind und einen Besuch wert.
Erstens steht dort der Wiener Zentralfriedhof, der zweitgrößte Friedhof Europas. Hier findet man Gräber von berühmten Persönlichkeiten wie klassischen Musikern, sowie die Bundespräsidentengruft, wo sämtliche Bundespräsidenten Österreichs ihre letzte Ruhe fanden. Neben dem katholischen Teil findet man hier auch einen jüdischen, muslimischen, griechisch-​orthodoxen, buddhistischen,… Friedhof. Der Friedhof ist riesig. Um nur die wichtigsten Dinge zu sehen, braucht man 2 — 2,5 Stunden.
Der Friedhof der Namenlosen hingegen ist klein und übersichtlich. Hier liegen Opfer der Donau. Dort, wo der Friedhof steht, wurden immer wieder Wasserleichen angeschwemmt, welche dann in diesem Friedhof bestattet wurden.
Zu guter Letzt sind noch die Wiener Gasometer erwähnenswert. Hier findet man Büros, Wohungen, ein Studentenwohnheim, Einkaufsmöglichkeiten, Konzerte,…

Wohnen im 11. Wiener Gemeindebezirk? Will man das?! Ein kleiner Guide, für all jene, die eben nach Wien ziehen wollen und sich nicht sicher sind, welche Gegend geeignet für sie wäre.
Der elfte Bezirk versteckt sich gleich hinter dem Dritten. Wer denkt, dass die westlichen Teile der Landstrasse bereits weit weg von der Innenstadt sind, der sollte erst gar nicht daran denken, nach Simmering zu ziehen.
Hier gibt es eigentlich fast gar nichts, das einen urbanen Menschen, der viel unterwegs ist, wohnlich reizen könnte. Ein paar grosse Wohnsiedlungen (etwa den relativ neuen «Leberberg” — eine ziemlich hässliche Gemeindebausiedlung) und billige Preise. Schöné Altbauten gibt es fast gar keine. Mit der U3 ist der Bezirk zwar gut ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden, doch wäre mir der tägliche Anfahrtsweg einfach zu weit lang. Richtig schön Grün ist es hier auch kaum.

Simmering. Erst vor kurzem habe ich hier eine Bio — Oase entdeckt. Den Feigenhof.
Eine Feigenbaumplantage mitten in Wien.
Was gibt’s sonst noch außer Feigen? Wichtig sind hier die Gasometer!
Wohnungen, Büros, Shopping, Restaurants und Events. Die Konzerthallen sind top, zum einkaufen find ichs a bissl demotivierend.
Braucht man a bissl frische Luft, bietet sich ein Spaziergang an.
Kirchen wie die Altsimmeringer Pfarrkirche, eine der ältesten Kirchen Wiens, oder die Karl– Borromäus-​Kirche (auch Dr.-Karl-Lueger-Gedächniskirche), eine der bedeutendsten Jugendstil Kirchenbauten laden zum beglotzen ein.
Auch interessant ist das Schloss Neugebäude, dessen Überbleibsel heute als Veranstaltungsort benutzt wird!
Zweitere befindet sich am Zentralfriedhof. Ein anderer besonderer Friedhof ist der Friedhof der Namenlosen.
Feine Parks gibt’s auch. Hybler Park und Herdepark laden zum rumgammeln ein.
Das ist Simmering!