Carnaby

Ein cooler Vintage-​Laden zum Stöbern!

Ganz durch Zufall bin ich vor Kurzem im Carnaby gelandet, und was für eine Entdeckung war das. Die Zeit scheint in dem Laden still zu stehen, einfach alles dort ist typisch 60er Jahre. So gibt es dort Kleider, Schmuck, Schuhe, Gläser, Geschirr und vieles mehr, für mich alles nur von Fotos, meiner Oma oder von Sammlern bekannt. Selbst der Verkäufer schaut aus wie von damals, Beatles Frisur inklusive. Ich finde auch die Preise sehr in Ordnung, immerhin haben die Sachen ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel.
Wer also die 60er liebt oder wer einmal den Flair von damals genießen möchte, ist im Carnaby richtig.

Small chic vintage store. Some cool stuff but mostly for woman. Very small men’s section.

The 70ies show!
Habe mir das Carnabys grösser vorgestellt, aber so ist es halt klein und fein!
Tolle original Hippie-​Klamotten (Schuhe, Tachen, Kleider, Hosen, etc) im Repertoire, gut erhaltene Lampen zu fairen Preisen (z.B 80 Euro für coole Küchenlampe: und wehe, sie schnappt mir jemand weg!!!)
Alles sehr gut sortiert und organisiert, der Verkäufer oder Besitzer ist wirklich direkt aus den 70igern herausgesprungen, er ist nicht sehr gesprächig, aber wenn man ihn etwas fragt, dann antwortet er recht nett!

Die Neubaugasse, der ich bereits an anderer Stelle Londoner Soho-​Artigkeit unterstellt hatte, liefert mit dem Carnaby einen weiteren Beweis für ihre kosmopolitische Liebenswürdigkeit.
Swinging Sixties im Schaufenster, an den Wänden, in den Regalen, an den Stangen. Sobald man das violette Zeitportal durchschritten hat, ist man schon mittendrin in einer Welt, die den 1950er-​Konservativismus mit einer kräftigen Portion Farbe und Psychedelic-​Prints einst ordentlich in den Hintern getreten hatte. Und Oliver, der Shop Owner, für sich ein Original mit seiner Pilzkopf-​Frisur und der Vintage-​Hülle, kommt schon hinter der roten Telefonzelle hervor, die keinen Platz mehr für lose Mundwerke dafür aber für stylishes Schuhwerk bietet.
Der Geruch der Jahre hängt hier in der Luft und macht unmissverständlich klar, dass es sich um Originale handelt, zu einem großen Teil aus London selbst importiert.
Vieles für die Damen, einiges auch für die Herren. Berüschte Shirts im Tuxedo-​Style etwa.
Doch das Carnaby kleidet sich nicht nur nach den 60er Jahren sondern richtet sich auch danach ein. Möbel und Gebrauchsgegenstände, die wohl etliche Kinks Songs gehört haben, wurden zusammengetragen. Und nicht verwunderlich, hat sich Oliver doch bereits als Altwarensammler einen Namen gemacht, der durch die Szene geistert.
Limonadengläser mit Früchte-​Prints, so herrlich altmodisch und erinnerungsweckend. Da hat man doch selber damals den picksüßen Himbeer-​Zitrone-​Sirup viel zu unverdünnt daraus getrunken.
Und Lampen, Spiegel, Stühle. Als hätten sich die Sixties nur hier zusammengepfercht und versteckt. Versteckt vor der Modernität, die da draußen vorbeischwirrt.
In seinem Refugium fühlt sich Oliver sichtlich wohl. Nur eines macht ihm Angst. Er fürchtet sich vor «Austin Powers Clowns», die er einst in einem modephilosophischen Streitgespräch an die Wand gemalt hat.
Die könnten irgendwo da draußen herumlaufen.

Hier sieht man im Vorbeigehen hundert Mal in die Auslage und denkt sich, den Plastik-​Ramsch gibts bei Omi auch im Keller.
Der Unterschied? Bei Omi gibts zwei Gläser, die die Jahrzehnte überlebt haben, und eines davon hat nen Sprung. Hier ist alles in Top-​Zustand. Zudem ist hier unheimlich viel verschiedenes Zeug von unheimlich vielen verschiedenen Omis zusammengetragen.
Ein orangefarbenes MUSS für jeden 60er&70er-Jahre-Fan!

Ein weiteres Geschäft in der Neubaugasse? Ein weiteres Geschäft in der Neubaugasse. Aber was für eines!
Das Carnaby sticht unter all den anderen (netten, individuellen) Läden trotzdem hervor wie ein bunter Hund. Oder eben ein orangener.
Die Auslage des Carnaby verrät schon recht schnell, dass hier ausschließlich Produkte der 60-​er Jahre verkauft werden… Geschirr, Wohnungsaccessoires, aber vor allem Kleidung und Schuhe.
Soweit, so gut. Tritt man ein und trifft auf den Geschäftsinhaber, wird einem bewusst, dass das alles nicht nur äußerer Schein sondern «Sein» ist. Denn Oliver ist selber in 60-​er Klamotten gekleidet und trägt einen Haarschnitte Marke Beatles.
Ich muss zugeben, dass ich bisher auch immer nur schaufreudige Besucherin war und wohl zu der Sorte Kundin zähle, die Oliver nicht ausstehen kann (ich schließe mich hier Federicas Tipp an, auf der Homepage unbedingt das Interview zu lesen!!!), da mir auf der Suche nach Schnäppchen vieles oft zu teuer war. Auch wenn gerade die Schuhe mich immer wieder ins Geschäft ziehen.
Kennt man sich aber besser aus oder ist leidenschaftliche Sammlerin von 60-​er Jahre Sachen (Originaleinzelstücke! Über 1500 Kleider lagernd…), so weiß man eventuell um den Wert der Sachen bzw. ist bereit, ein bisschen mehr Erspartes im Laden zu lassen.
Auf jeden Fall ist das Carnaby ein unverwechselbarer Laden in Wien und gehört für mich in die Neubaugasse wie das Salz in die Suppe.

Fangen wir mit der Telefonnummer an: 067 67 67 68 69 ((ich zitiere Oliver Schaffers Schreibweise aus der Homepage).
Ein weiteres Zitat aus der Webseite: «eines der letzten lebenszeichen jener strasse die einst das
„Swinging London“ der 60er Jahre vertrat».
Gemeint ist hier das einzigartige Carnaby in der Neubaugasse 78 (pardon… 78 Neubaugasse, noch ein Zitat aus dem Internet), eine wahrhaftige Fundgrube für Liebhaber der 60er Jahre. Kleider, Schuhe, sonstige Accessoires und natürlich jede Menge Geschirr aus dem legendären Jahrzehnt stapeln sich hier und verbreiten den allbekannten Second-​Hand-​Ladengeruch. Der Schwerpunkt liegt angeblich auf den paar Jahren rund um 1967 — allenfalls auf der Zeit vor dem stilistischen Weltuntergang, den der exzentrische Oliver im Jahre 1973 ansiedelt.
Er spielt irgendwie gerne mit sich selbst, seinem Laden und den vielen Fragen, die sich so ziemlich jeder stellt, der das Geschäft erstmal betritt (etwa: warum kleidet er sich immer und nur im puristischen 1967-​Stil? und die Frisur?! ist das seine Arbeitsuniform oder ist er überall so gekleidet anzutreffen?). Um komischen Gerüchten über seine Person Einhalt zu gebieten, hat sich Oliver «von einem Freund» interviewen, sprich selbstinterviewen lassen (bitte lesen, köstlich!).
Mag sein, dass man auf dem Flohmarkt oder in vielen muffigen Second-​Hand-​Läden für exakt das Gleiche weniger zahlen muss. Ein schwarzweißes Miniröckchen für eine Party mit strengem Sixties-​Dresscode musste aber sein! Die dazu passende Tasche hätte ich auch im Carnaby gefunden, bin aber schnell ins schräg gegenüberliegende Humana gegangen und habe ein nicht minder schönes Exemplar um einen Spottpreis bekommen.

Durchschreitet man die Tür merk man dass man gerade einen zeitsprung gemacht hat und in den Swinging Fifties gelandet ist!
Hier findet man Mode und Design aus dieser Zeit und selbst der freundliche Chef scheint den Fünfzigern entsprungen.
Für Freunde von Vintage-​Mode und Originellen Relikten der 50er, 60er und 70er ist das Carnaby die Anlaufstelle schlechthin.
Bei sehr moderaten Preisen, epochentypischer Musik und Ambiente lässt es sich angenehm einkaufen.