Ich hatte eine einfache Grippe zu Zeiten des H2N1-Viruses, meinen Bezirk gewechselt und stand plötzlich ohne Hausarzt da. Natürlich schaute ich zuerst im Telefonbuch nach, da ich in diesem Stadtteil niemanden kannte. Eine alte Weisheit meiner Tante besagt, dass man nie die erstbeste Adresse des Telefonbuches nehmen solle und auch nicht die mit dem grössten Eintrag. Okay. gesagt getan. Ich schlug also ungefähr die Mitte auf und hoffte, einen Eintrag von einem Arzt oder einer Ärztin in der Nähe meiner Wohnung zu finden. Hurra, ich hatte Glück! Mit mulmigem Gefühl(ich hatte ja Fieber — und außerdem war es eine neue Ärztin!) rief ich an und fragte, ob ich vorbeikommen könne, denn ich war noch nie bei dieser Ärztin. Die Ordinationshilfe war äußerst freundlich und meinte, das sei gar kein Problem. Ich machte mich also auf den Weg, läutete bei der Tür an und schleppte mich eine Stiege hoch zum Praxiseingang. Und hinein. Da waren mindestens 10 Menschen, die darauf warteten, zur Fr. Doktor gehen zu können. Ich ging zur Ordinationshilfe und gab meine E-Card zur Registrierung ab. Ein Formular solle ich ausfüllen und dann könne ich für circa eine Stunde Platz nehmen. Ich rechnete schon damit, dass aus einer Stunde sicher zwei werden würden, aber im Endeffekt ging es sogar schneller, da eine zweite Ärztin von einem Hausbesuch zurückkam. Diese Ordination ist eine Lehrpraxis, was mir persönlich sehr sympathisch ist — man hat, wenn man von einer angehenden Ärztin untersucht wird, automatisch eine zweite ärztliche Meinung, wenn man dies wünscht. Die Öffnungs– und Wartezeiten sind sehr angenehm und die Therapievorschläge — soweit ich dies als Laie beurteilen kann — sind auch extrem gut. Nach meinem ersten Besuch war ich so begeistert und bin froh, eine solche Hausärztin zu haben!