Fahrzeughandel Pulz

Wenn Mama und Papa Pulz, wie sie auf der Website des Unternehmens liebevoll bezeichnet werden, sich in den Haaren liegen wird’s laut. So geschehen bei meinem ersten Besuch im Radhaus «Pulz Bikes» in der Jörgerstraße. Der Streitpunkt war … — ich weiß es nicht und die verwunderten Blicke der anderen KundInnen, die brav mit ihren desolaten Rädern warteten, dass die Familie Pulz ihnen zu Hilfe eilt, zeigten, dass wohl kein Außenstehender so wirklich Einblick in die Kommunikation der beiden Oberhäupter des Familienbetriebs nehmen konnte. Zum Glück wurde ich nicht in den innerfamiliären Konflikt verwickelt, im Gegenteil, wurde ich freundlich empfangen, nach meines Rades Problem gefragt und rasch in einen Lösungsversuch integriert. «Welches Ventil ham’s denn da?» «Ähm, hm…» «Wartens nur, schau ma gleich…» Erfreulicherweise wird auch Laien gerne geholfen ohne sie auf Grund ihrer Unwissenheit abzuwerten und zum Taugenichts abzustempeln — obwohl hier in anderen Berichten interessanterweise exakt gegenteilige Erfahrungen erwähnt werden. Tagesverfassung? Bedienung durch ein anderes Familienmitglied? Jedenfalls bekam ich rasch die Hilfe die ich erwartet hatte (mir fehlte ein Stecksatz zum Aufpumpen meiner Reifen) und kann nun wieder über Schlaglöcher fahren ohne intensivst durchgeschüttelt zu werden. Ein kleines Ersatzteil (Stöpsel für das Ventil, den ich verloren hatte) bekam ich sogar geschenkt dazu. Wie fein! Gerne wieder!

Drei Sternchen gibts für das Fahrradhaus PBike alias Fahrzeughandel Pulz, weil ich mich nicht entscheiden kann ob ich den Laden gut finde oder schlecht.
Einerseits fand ich den Verkäufer echt unfreundlich. Mein Bruder war beim Aussuchen meines Spitzschutzes dabei, um mir Tipps zu geben, weil er sich sehr gut auskennt. Mir hat er abgeraten von einem bestimmten Modell, weil er es selbst schon zweimal hatte und es beide Male an seinem Rad nicht montierbar war. Da meinte der Verkäufer, es läge nicht am Modell sondern daran, dass ers halt nicht kann. Selbst wenn man das so sieht, das kann man seinem Kunden einfach nicht sagen, find ich. Das ist mir echt zu dreist.
Das Positive war aber, dass er, um uns das zu sagen den Laden extra noch länger offen gelassen hat. Das tut wirklich kaum jemand und das zeugt doch von Engagement, find ich.
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NACHTRAG:
Ich war heute nochmal da, nachdem ich, nach einem etwas unkoordinierten Moment, das Rad eines Freundes auf dem Gewissen hatte.
Diesmal war der Besitzer richtig nett. Er war sehr bemüht um das arme Rad und hat mir am Ende nur die Hälfte verrechnet, weil er es nicht so schön hinbekommen hatte, wie er es gerne gehabt hätte. Dieser Eifer erklärt vielleicht auch das Erlebnis vom letzten Mal: Er liebt Räder und Punkt. Also doch die volle Punktenazahl für den grummeligen Herrn Pulz.