Kurier

Es ist echt schwer den Kurier zu beurteilen. Er bewegt sich irgendwo zwischen Boulevard-​Blatt und Qualitätszeitung. Ich finde tatsächlich immer einige interessante Artikel, Berichte und Kommentare. Zwischendurch schüttel ich aber auch den Kopf wegen einiger schlechter Artikel, Berichte und Kommentare.
Allerdings eignet sich der Kurier sehr gut um am Laufenden zu bleiben. Er ist nicht so abgehoben, wie Die Presse oder Der Standard und bringt auch «volksnahe» Berichte.
Was ich gerne im Kurier lese, ist der Sportteil. Der ist ziemlich groß und spart nicht an Qualität.

Ich mag den Kurier ganz gerne. Die Zeitung ist sicherlich anspruchsvoller und weniger reißerisch als die Kronen Zeitung, kommt allerdings an Qualitätszeitungen wie den Standard nicht heran. Ich lese in trotzdem gerne. Ich habe eine zeitlang den Standard abonniert. Die Artikel sind aber so ausführlich und die Rubriken so vielfältig, dass es einfach zu viel Zeit kostet die gesamte Zeitung durchzulesen. Beim Kurier geht das relativ schnell und man wird über die wichtigsten Dinge informiert. Inzwischen habe ich ein Kurierabo von Montag bis Samstag und den Standard lese ich am Wochenende, wenn ich mehr Zeit habe.

Der Kurier ist zwar nicht meine Lieblingstageszeitung, trotzdem lese ich ihn ab und zu gerne, da er doch noch einen gewissen Standard bietet, nicht so wie die ganzen Boulevardblätter, einschließlich Gratiszeitungen.
Hier bekommt man Journalismus noch auf einem anspruchsvollen, höheren Niveau geboten, was leider nur die Leser der höheren Bildungsschicht freut.
Schade, dass sich die meisten Wiener mit ihren Gratiszeitungen und Boulevardblättern vergnügen, wenn man schon die Möglichkeit hat Qualitätsjournalismus zu lesen.

Der Kurier ist im Gegensatz zur Kronen Zeitung, zu Österreich und Heute eine der besseren Tageszeitungen, die aber nicht mit Presse und Standard mithalten kann. Also ein Zwischendrin-​Medium, das man lesen kann, wenn man nicht gerade hohe Ansprüche hat, aber trotzdem nicht unter ein gewisses Qualitätslevel sinken möchte.
Ich hab’ mir letztens ein Probeabo dieser Tageszeitung bestellt, da es Vorratsdosen als Geschenk gab. Nach zwei Wochen war das ganze dann auch vorbei und ich wurde angerufen. Der Mitarbeiter fragte mich, ob ich denn zufrieden war mit dem Kurier. Ich antwortete: ja. Er: was hat Ihnen am besten gefallen? Da wurd’s bei mir schon etwas schwierig, da ich den Kurier nicht gelesen hatte und ich sagte ihm das auch. Daraufhin meinte er — verständlicherweise — warum ich dann überhaupt ein Probeabo bestellt hätte. Darauf ich: wegen des Geschenks.

Ich hab mal meinen Freund gefragt, was für eine Art Zeitung der Kurier ist. Schließlich studiert er das Zeug ja. Die Antwort war ziemlich schwammig. Irgendwann hat er dann den Begriff «Midmarketpaper» hervor gemurmelt. Ein Begriff, der wohl einzig und allein für den Kurier erfunden wurde. Denn der Kurier ist so ein bisschen von allem. Auf der einen Seite versucht das Blatt eine Qualitätszeitung zu sein, kommt aber manchmal wie ein Boulevardblatt rüber. Das machen zum Beispiel die auffällige Aufmachung und die vielen Bilder. Auch was die Texte angeht, ist der Kurier nicht immer ganz sattelfest und hat auch einen etwas boulevardesken (gibt es das Wort überhaupt?) Charakter. Mich erinnert er immer etwas an die Zeitung aus meiner Heimatstadt: Klein, überschaubar und regional. Das ist auch das Hauptaugenmerk des Kuriers: Die Regionen Österreichs.
Aber dennoch hat der Kurier (im Gegensatz zur Krone oder Österreich) einen gewissen Anspruch. Die Berichte sind gut recherchiert, die Artikel zum großen Teil stimmig, vor allem in solchen Themen wie Sport und Freizeit zeigt der Kurier sehr viel Potential. Wer liest den Kurier? In Wien sieht man ihn in den Öffis eher sporadisch. Das liegt vielleicht auch daran, dass der Kurier als Publikum eher die bodenständige Bevölkerung des Wiener Umlands anspricht. Er ist halt eine überregionale Regionalzeitung. Aber das macht die Zeitung ziemlich gut.