Biber

IWenn ich auf die Uni gehe, bekomme ich beim Aufgang Schottentor nicht selten ein dickes buntes Heft in die Hand gedrückt, auf dem steht «Biber». Einmal habe ich mir die Mühe gemacht, es durchzulesen und habe vieles Interessante darin gefunden. Es handelt sich um ein Magazin für die Türken in Österreich.
EIn buntes Magazin, man erfährt viel über Istambul. Zum erstenmal erfuhr ich, dass Istambul die Kulturhauptstadt 2010 ist. Auch das Leben der türkischen Jugend und ihre Wünsche und Hoffnungen werden gut dargestellt. So las ich auch, dass es in Istambul Transvestiten gibt, die auch guten käuflichen Sex liefern. Das ist aber nur EIN Aspekt. Überhaupt ist die Zeitung durchaus humorvoll und auch für mich als Durchschnittsösterreicher lesbar und nachvollziehbar. Keineswegs islamistisch und sehr lebendig. Diese Zeitung trägt vor allem sehr viel zum Verständnis der Türken in Österreich bei. AUch Nichtmoslems können sie gut lesen. Ich kann nur sagen: Weiter so!

«Biber» ist eine Gratiszeitung in Wien, die hauptsächlich von und für Österreicher mit Migrationshintergrund geschrieben ist.
Lockere und flockige Empfehlungen übers Fortgehen in Wien, Jugendthemen wie Beziehungen und Tattoos, aber auch ernstere politische Artikel sind für in Wien lebende Jugendliche von ca. 14– Ende 20 geschrieben.
Hauptaugenmerk liegt vor allem auch darauf, Österreicher mit Migrationshintergrund oder in Österreich lebende Ausländer vorzustellen, die sich in Politik, Musik– und Modebusiness, aber auch z.B. in der Gastronomie Wiens einen verdienten Namen gemacht haben.
Das Magazin «Biber» verbreitet damit eine optimistische «you can do it” — Stimmung und signalisiert, dass man als «Ausländer» in Wien keineswegs nur bestimmte Nachrichtenspalten füllen muss /​darf.
Dass vielmehr ein interessantes, bereicherndes Nebeneinander möglich sein kann.
Ein lobenswertes Konzept, wie ich finde. Auch wenn die Qualität der Artikel eher dazu verleitet, den Biber schnell mal durchzublättern, greife ich immer gerne zu, wenn ich ihn unterwegs wo sehe.
Allemal besser als so manch anderes reißerisches Gratisschundblättchen in Wien.