Sewa

Als ich noch ein Fast-​Teenager war, vermochte der Sewa in mir ähnliche emotionale Regungen auszulösen wie ein gut bestückter Süßwarenhandel in einem Kleinkind. Allerdings war die Ladenkette damals noch um einiges ramschiger (oder war es nur mein «Stamm-​Sewa» in Graz?)… Wenn ich den «modernen», aufgeräumten Sewa auf der Mariahilfer Straße betrete, vermisse ich die heimlich aufgemachten und mit klebrigen Fingerabdrücken versehenen Lipglossfläschen, deren transparent-​grünlich-​erdbeerrosa Inhalt unter den Neonröhren an der Decke verlockend leuchteten… Die achtlos zusammengestellten Bouquets aus Plastikblumen fehlen mir auch.
Tja, was ist denn ein Sewa… Hier gibt es Tassen in Eulenform, Teller aus Holz oder Glasmosaik, Kerzen in allen Farben, fragwürdige Kosmetika, witzige Türschilder, billige Parfüms, Gruß– und Geburstagskarten, trendy Buddhaköpfe, gemusterte Boxen, knallige Stofftaschen, sonstiges indisch angehauchtes Krimskrams und und und.
Perfekt für Last-​Minute-​Geschenke und kitschige Dekoration für die Wohnung.
Ich schaue immer wieder gerne rein wenn ich mich in der Nähe befinde, vor allem nach einem Bruch eines geliebten Frühstücksbechers oder wenn ich mich nach Duftkerzen und Räucherstäbchen sehne — hier lässt sich meistens was finden.
Manchmal gibt es wirklich schöné Fundstücke.
Die Preise sind sehr niedrig, wie gewohnt von Sewa, obwohl ich denke, dass auch hier die Produkte in den letzten Jahren immer teurer geworden sind.

Ich mag den Sewa Shop auf der Mariahilferstraße wirklich sehr. Das Geschäft Sewa an sich ist schon eine tolle Erfindung. Aber der Shop auf der Mariahilferstraße topt meiner Meinung nach alle anderen Sewa Stores. Denn das Sortiment hier ist immer sehr groß und im Gegensatz zu anderen Filialen scheint diese Filiale von allen Artikeln immer genug Exemplare zu besitzen. So ist es mir schon oft passiert das ich in anderen Sewa Geschäften ein bestimmtes Produkt nicht finden konnte weil es ausverkauft war. Auf der Mariahilferstraße fand ich dann immer was ich suchte.
Egal ob lustige Sonnenbrillen, Kerzen, Hocker, Bilder oder Aschenbecher. Hier gibt es alles was man braucht und noch viel mehr. Leider neige ich dann immer dazu alles haben zu wollen, wenn ich dieses Geschäft betrete. Daher versuche ich nicht jedes Mal wenn ich daran vorbei schlendere auch hineinzugehen. Das würde sonst ausarten.
Hier gibt es die schönsten Einrichtungsartikel zu den billigsten Preisen. Daher ist es auch nie verkehrt vor einem Geburtstag hier vorbei zu schauen. Die Verkäuferinnen sind auch immer sehr freundlich und für leicht zerbrechliche Artikel gibt es neben der Kassa immer Luftpolsterfolie und Zeitungspapier zum einwickeln. Das finde ich auch sehr zuvorkommend.
Fazit: Der Sewa Store auf der Mariahilferstraße ist einfach top

Wenn ich mich richtig erinnere war der Sewa eines der ersten Ramschgeschäfte auf der Mariahilferstraße. Da gab es alles, was man nicht braucht um ganz wenig Geld, perfekt als Geschenkergänzungen usw.
Und wenn ich mich auch recht erinnere, begann er erst später irgendwann, sein Sortiment um Ethnoramsch zu vermehren und man bekam dort plötzlich die von Teeanger-​Hippiekiffern begehrten und nicht so leicht zu findenden Nag Champa Räucherstäbchen und Dinge, die danach rochen.
Fand ich mit 14 total super, da man früher erst die wenigen Ethnogeschäfte nach solchen indischen Kitschutensilien abklappern musste und sie auch überall anders viel teurer waren.
Vielleicht fingen auch zu der Zeit die Verkäufer an, total illumiert und Ramschgeschäftverkäufer-​untypisch zu wirken.
Ergäbe irgendwie Sinn, denn heute arbeiten dort nur noch Vertreter des Sri Chimnoy Kults.
Ich weiß nicht genau, ob das eine richtige Sekte im Sektensinn ist, aber man meditiert auf jedenfall stundenlang vorm Portrait des großen Gurus, bevor man in den Sewa arbeiten geht
und als ich letztens nach einem Sekundenkleber gesucht habe,
habe ich die langwirigste und skurrilste Beratung meines Lebens erhalten.
Der Berater war wirklich höflich und zuvorkommend, hatte aber seine Tassen im Schrank auf jeden Fall gegen Räucherstäbchenhalter eingetauscht…

Alles was man braucht und nicht braucht
Ich kann mir nicht helfen aber jedes mal wenn ich beim Sewa auf der Mariahilferstraße vorbeigehe muss ich einen Blick reinwerfen.
Die engen Gänge mit den vielen Regalen sind vollgeräumt mit Kitsch, Haushaltssachen, Geschenkartikel und sogar Süßigkeiten.
Selbst wenn ich nichts wirklich brauche werde ich verleitet eine Kerze oder ein neues Dekostück zu kaufen. Was ich sehr praktisch finde sind die günstigen Geschenkeschachteln und Geschenketüten für die man in anderen Geschäften manchmal mehr ausgibt als für das eigentliche Geschenk.
Die Preise sind sehr niedrig gehalten aber so hält es sich auch teilweise mit der Qualität der Dinge.
Mein Motto für Sewa mal reinschauen schadet sicher nicht.

Wer mal was Ausgefallenes sucht oder im gleichen Geschäft Hammer, Parfum und Kinderspielzeug kaufen will, der ist im Sewa genau richtig. Der Laden ist vollgeramscht mit solchen Dingen. Beim Shoppen auf der Mariahilfer Straße statte ich dem Laden immer wieder einen Besuch ab und stöbere durch das Wirrwarr.
Bevor ich das erste Mal drinnen war, hab’ ich mir gedacht: «Was für ein Ramschladen. Né, da muss ich nicht rein.» Aber dann entdeckt man in jedem Fall Dinge, über die man schmunzeln kann. Wieso nicht mal dem Freund ein Parfum mit dem Namen Starkstrom schenken. Oder wie wär’s mit Species — klingt doch cool. Bei den Papierboxen, die mit Tigermuster bedruckt sind, denke ich mir: «Seit wann haben Tiger so ein gelbes Fell?» Kann ja gar nicht sein. Und wer von dem noch nicht genug hat, kann sich am Foto von Marilyn Monroe ergötzen. Das ist auf einem Keilrahmen aufgezogen und kann als Bild jede Wand verzieren. Gleich nachdem man das Bild mit nem Nagel und den bei Sewa zuvor gekauften Hammer an der Wand befestigt hat. Und dazu noch eine Duftkerze mit Fichtennadelgeruch. Man könnte tatsächlich das halbe Wohnzimmer mit dem Zeug ausstatten. Hm. Was für ein Pech, das funktioniert bei mir nicht. Denn erstens ist mein Wohnzimmer ziemlich klein und verträgt nicht viel Deko und zweitens hab ich’s schon mit anderen Sachen ausgestattet. Naja, dann werden halt Freunde mal was vom Sewa geschenkt kriegen — nur so als Kuriosität.