Sweet and Spicy

Unerwartete Entdeckungen machen glücklich, das weiß man wohl. Also, das Sweet & Spicy lief mir eben zufälligerweise über den Weg. Der kleine Laden versteckt sich hinter einem Spielplatz, einem Gemeindebau und der U3 Station Rochusgasse (Ausgang Hainburgerstraße). Nimmt man den anderen Ausgang, also Rochusgasse, ist man im Nu beim gleichnamigen, ziemlich ambitionierten Markt. Dennoch ist das Sweet & Spicy so gut versteckt, dass ein gepaarter Besuch von Markt und Laden jetzt nicht unbedingt auf der Hand liegt. Ein Abstecher sei aber höchst empfohlen.
Menschen auf der Sweet-​Seite sind hier besser aufgehoben und können sich auf vielerlei süße Verführungen — vor allem hausgemachte Cookies, Pralinen und Marmeladen — ruhig einlassen. Neben traditionell hergestellten Keksen gibt es auch welche, die ohne Zucker (dafür mit Ahornsirup) gebacken werden. Dekorative Torten werden auf Bestellung gebacken. Der Laden ist zwar klein, könnte aber ein breiteres Sortiment räumlich schon vertragen. Man hat sich anscheinend für ein reduziertes Angebot entschieden. Den Rest — also das, was es nicht gibt, es aber geben könnte — vermisst man aber irgenwie nicht. Es passt so, wie es ist.
Nun zu den Freunden auf der Spicy-​Seite, die ich fast vergessen hätte: sie werden nicht nur von mir, sondern ein bisschen auch vom Laden vernachlässigt.
Fazit: eine süße, verträumte Geschichte an einer unvermuteten Stelle.
Das Geschäft ist während der Mittagspause geschlossen. Das Personal erreicht man in der Frischzelle, dem Restaurant mit dem witzigen Namen und den leckeren Mittagsmenüs im Hof nebenan.

Hübsch schaut es aus, das kleine Geschäftslokal. Nostalgisch wie einem das als Rahmung für Küchen, Küchlein, Kekse und Schokoladen gefällt. Und alles was hier über die kleine Verkaufstheke geht, wird auch hier hergestellt. In kleiner Stückzahl, und liebevoll in Form gebracht und verziert. Kleine Geschmacksexplosionen die Pralinen denen man ihren intensiven Geschmack oft nicht ansieht. Im Sommer wird Marmelade eingekocht, im Winter wird Zimt in die Cookies getan, und scharf gewürzte Schokolade wird in Stanizl gerollt und kann am Stäbchen zuhause in die Milch gehängt werden. Wenn man, wie das Leben halt so spielt, selber keinen Kuchen zsammbringt, kann man hier einen kaufen, der so schön ist und so schmeckt als hätte Muttern herself in gemacht, und der einem, verschenkt man ihn die Schamesröte ins Gesicht treibt bei der Antwort auf den verzückten Ausruf «.mmmmhhhaaa, is der guat, hast du den gmacht.?».