Theater in der Josefstadt

Oft bin ich nicht in der Josefstadt, dazu gibt es in Wien einfach zu viel Auswahl. Aber wenn schon, dann kann ich immer nur beeindruckt berichten.
Heute Abend habe ich Felix Mitterers Stück «Der Boxer» angesehen. Mehrere Bekannte und Freunde haben mir eindrücklich versichert, auch mir, einem ausgeprägten Unfan von Boxen, würde es sehr gefallen.
Wobei gefallen ja bei so einem schrecklichen Inhalt fast blasphemisch ist (das Leben des berühmten 30er-​Jahre Boxers Johann Rukeli Trollmann, einem deutschen Sinto, der um sich und seine Familie kämpft, im wahrsten Sinne).
Tolle Inszenierung, reduziert aber sehr clever gestaltet. Die Hauptrolle wird von Gregor Bloéb gespielt, der wie einer der Box-​Widersacher auch, sehr sehr gut trainiert ist und absolut glaubhaft rüberkommt. Sein Spiel hat mir insgesamt noch nie so gut gefallen, wie in diesem Stück!
Sehr sehenswert!

An sich ein sehr schönes Theater mit bequemer Bestuhlung (ausgenommen man hat lange Beine und ist etwas breiter gebaut).
Das Theater an sich ist übersichtlich, man findet sich schnell zurecht. Auch Toiletten sind genügend vorhanden.
Das Personal ist sehr nett, die Garderobe Kostenpflichtig.
Eine Anmerkung zum Publikum muss ich jedoch noch loswerden: Anscheinet ist es hier nicht unüblich seine Privatgespräche während des Stücks weiterzuführen, bzw. Kommentare zum laufenden Stück abzugeben. Eine bekannte hat deswegen ihr Josefstadt Abo gekündigt.

Altmodisch, plüschig, mit einem Publikum, das teilweise schon recht klapprig ist aber sich trotzdem immer wieder die Mühe macht, dort Gast zu sein.
Wunderschöné Sääle gehören dazu und ich liebe dieses altmodische Haus sehr gutes Theater.
Und wenn ich dann wieder wegen der Enge in der Loge Rückenschmerzen habe, dann liebe ich es erst recht.

Ich war letzte Woche in Wien und besuchte dort zum ersten Mal das Theater in der Josephstadt. Ich habe mir nach langer Zeit mal wieder ein Stück von Ödon von Horvath angeschaut und zwar mit Kasimir und Karoline ganz hochaktuelles Finanzkrisentheater. Nur waren die zwanziger Jahre zweifellos unvergleichlich härter als heute. Ich blicke um mich herum und sehe aufgeschlossene und satte Mitbürger in den Sesseln. Ein paar Damen sind so leidlich zurechtgemacht, das Publikum ist aber jedenfalls nicht mit dem in der Staatsoper zu vergleichen. Aber auch ich muss gestehen, dass ich aus Angst vor Regen das seidene Hermes-​Einstecktuch im Hotel gelassen habe.
Ein hohler Multifunktionalwürfel hängt über der Bühne und ersetzt dort den Festplatz. In seinem Inneren blinken von Zeit zu Zeit Lichter, die die Nöte, Sehnsüchte und Freuden der Menschen illuminieren und veranschaulichen. Eine schöné Idee für das Bühnenbild. Kasimir wurde gerade gefeuert und Karoline möchte sich amüsieren. Diese Ausgangslage bietet genügend Entwicklungsmöglichkeiten. Die lebenslustige Karoline wird ausgezeichnet von Katharina Straßer dargestellt. Sicher die beste Rolle im Stück mit viel Charme und sehr sexy. Immer wieder diese kleinen Gesten und Bewegungen voller Naivität oder voller Raffinesse, die dem sehnsüchtig blickenden Manne ein ewiges Rätsel aufgeben. Ob die weiblichen Zuschauer in Kasimir oder im Kommerzienrat ebensoviel Aufregendes finden dürfen, wäre allerdings zu bezweifeln, obwohl beide fraglos auch eine wackere Schauspielerleistung abliefern. Der prügelnde Merkl Franz ist natürlich völlig outdated. Ein paar exzessive Saufszenen sind aber so perfekt wie ich sie seit meiner Jugend nicht mehr gesehen habe. Bei Horvath bin ich ja immer froh, dass im Gegensatz zu Bert Brecht kein erhobener Zeigefinger im Spiel ist. Es war ein sehr gelungener Abend in einem wunderbaren Wiener Theater.

Otto Schenk spielt Otto Schenk… «Einmal noch». In Kürze: Schenk gut, Stück langweilig…
Das Ambiente der Josefstadt, einfach das Original!!!

Wien und seine Theater, das hat Tradition. Einer der renommiertesten Vertreter ist das Theater in der Josefstadt. Bereits beim Betreten des Hauses kann man die Aura von unzähligen vergangenen Auffährungen förmlich einatmen.
Was mir an der Josefstadt heute besonders gut gefällt, ist das relativ junge Publikum und die zahlreichen modernen Stücke die hier aufgeführt werden. Auch die Inszenierung von Daniel Glattauers Publikumshit «Gut gegen Nordwind» fand in der Josefstadt statt und war ein großer Erfolg.
Als letztes habe ich das Stück «Die Glut» gesehen, äußerst empfehlenswert, momentan läuft es noch, unglaublich wie viel Text sich Helmuth Lohner, der den Protagonisten des zwei Personenstückes spielt, in seinem doch fortgeschrittenen Alter noch merken kann.
Ich bin beim letzten Mal in einem der oberen Ränge gesessen, in denen die Karten äußerst günstig sind (gerade einmal 10 € pro Stück), die Sicht und die Akustik ist dennoch nahezu perfekt. Wer es etwas teurer will kann natürlich auch unten in den ersten Reihen sitzen, dann muss man aber doch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Vorstadttheater mit Tradition
Ein altes Vorstadttheater, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann, das ist das Theater in der Josephstadt. Ferdinand Raimund hat hier schon gespielt und seinen «Verschwender» aufgeführt, ein Stück über einen reich gewordenen Bürger, ganz im Geist des selbstbewussten Biedermeiers. Noch unter Metternich Zensur hat dieses Theater gelitten, heute ist es ein beliebter Treffpunkt der Josephstädter, die wissen welche Stücke sie sehen wollen. Die Spielleitung kommt dem entgegen und macht keine zu gewagten Experimente, auch wenn man mutiger geworden ist in den letzten Jahren und Raimund wohl lächelnd vom Himmel herunterschaut. Publikumslieblinge der Wiener wie Otto Schenk sind hier mit den Josephstädtern gemeinsam alt geworden und man zitterte noch mit ob sie nicht auf der Bühne ausrutschen.
Neuer Schwung
Heute sind es weit jüngere Leute, die auf der Bühne spielen auch die Theaterleitung ist um einiges jünger geworden. Im Theater in der Josephstadt zu spielen bedeutet sein Handwerk zu können, es hat sich auch nicht so viel geändert zwischen dem Anspruch auf Kunst in der Burg, am Burgtheaer und Können in der Josephstadt in den letzten hundert Jahren, als die Grafen und Marquis im Publikum des Burgtheaters saßen und die Handwerker und Bürger im Publikum der Josephstadt.
Jedem Publikum das Theater das es verdient, meine ich und meine es gut. Ein Freund meines Bruders , Boris Eder, hat hier am Theater an der Josephstadt schon geglänzt und andere junge Talente sind mit diesem Traditionshaus aufgewachsen. Ich habe hier freundlicherweise einige meiner Prospekte für meine Drehbuchkurse auflegen können, von der Theaterleitung gestattet und bin damit schon sehr nahe an ein Theater gekommen, wo ich doch den Film sonst vorziehe. Das Theater ist in einem Biedermeierhaus untergebracht, die Garderoben der Schauspieler sind winzig und alles ist sehr familiär.

Das im späten achtzehnten Jahrhundert erbaute Theater in der Josefstadt ist das am längsten, dauerhaft bespielte Theater in Wien.
Auf dieser Bühne wurde vielfach Theatergeschichte geschrieben. Unzählige Uraufführungen, zahlreiche namhafte Schauspieler, Musiker und andere darstellende Künstler haben hier das Publikum begeistert.
Von Nestroy bis Beethoven, von Marlene Dietrich, Helmut Qualtinger und Max Reinhardt, bis Oskar Werner, sie alle haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Klassisch, zeitgenössisch, reines Unterhaltungs-​, aber auch kritisches Theater. Das Theater in der Josefstadt ist ein Theater für jeden. Das zeigt sich vor allem auch in der Programmgestaltung.

Das Theater in der Josefstadt gehört zu den klassischen Wiener Theaterhäuser und findet sich dabei recht bald hinter dem Burg– und Volkstheater wieder. Es werden immer wieder echte Juwelen aufgeführt. Schenk und Lohner Abende amüsieren immer wieder das Publikum.
Seit der Renovierung ist es auch noch ein wirklich schönes Haus. Empfehlenswert für Theaterliebhaber!

Seit Ende Oktober 07 ist die Generalrenovierung des Theaters an der Josefstadt abgeschlossen. Ich kenne das Theater davor und danach. Was die bühnentechnische Verbesserung anbelangt, kann ich natürlich nichts sagen, doch über den Zuschauerraum. Angenehm, dass nun endlich eine Klimaanlage installiert wurde, denn manchmal war es doch unerträglich heiß. Die staubigen roten Samtsitze wurden auch ausgetauscht und leuchten in neuem Rot. Was ich allerdings wirklich vermisse, ist die bessere Anordnung der Sitzreihen. So ist der Zuschauerraum im Parkett kaum angehoben, die Sitze kaum merklich versetzt und als kleiner Mensch hat man sein Nachsehen. Besonders wenn vor einem ein Zappelheini sitzt, der ständig, das Köpfchen links oder rechts fallen lässt, obwohl ER eine freie Sicht auf die Bühne hat. Oder vor einem eine Dame mit hochtoupierter Frisur sitzt, alles das mindert den Kunstgenuss. Daher merke ich mir für’s nächste Mal, Karten am Balkon zu bestellen.
Die Reservierung der Karten funktioniert praktisch per Telefon und kann auch mit Kreditkarte bezahlt werden. Man muss nur eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn die Karten bei der Kassa abholen (eigener Schalter für Kreditkartenbestellung). Macht nichts, wenn man früher da ist, denn im Eingangsbereich steht eine kleine Sektbar, wo man Kattus Alte Reserve schlürfen kann, Bier, Cola oder Mineralwasser.
Wermutstropfen: Die Josefstadt leidet unter kompletten Überalterung. Selbst bin ich kein Jungspund mehr, aber ich bin noch eher im Krabbelalter, verglichen an den anderen Theaterbesuchern.
Die Josefstadt mit akutem Parkplatzproblem ist sehr gut öffentlich zu erreichen. Der 13A und J-​Wagen bleiben mehr oder weniger vor dem Theater stehen. Man kann aber auch Garagenbons an der Kassa erstehen und bei der APCOA am Rathaus parken.
(Zur Josefstadt gehören auch die Kammerspiele. Einmal dort gewesen, nie mehr. Zu flach, zu nebulos, zu altvatterisch — No!)