Wash Point Münzwäscherei

Fast ein Jahr meines Lebens habe ich jeden zweiten Samstag im Wash-​Point verbracht. Habe alle zwei Wochen meine ganze Wäsche in einem Rucksack und einem großen Koffer verstaut und bin losgezogen. Fest entschlossen es schnell hinter mich zu bringen. Der Rucksack und der Koffer waren so schwer, dass ich oft eine Pause machen musste und mir der Weg endlos erschien. Wie froh war ich, wenn dann am Horizont die blaue Aufschrift des Wash-​Point auftauchte. Im Waschsalon angekommen, konnte es mir schon mal passieren, dass mir das nötige Kleingeld fehlte. Was einer mittleren Katastrophe gleichkam, meinen Zeitplan verzögerte und ich mich auf die Suche nach den fehlenden Münzen schickte. War dann endlich die Wäsche in der Maschine verstaut, blieb genügend Zeit für einen Spaziergang im Augarten und das Warten. Oder die Möglichkeit im türkischen Laden nebenan, noch schnell ein paar Dinge einzukaufen, die man auf dem Markt vergessen hat. War die Wäsche fertig, musste sie in der Wäschetrommel verstaut werden. Meine Lieblingsjeans verunglückte, dabei einmal so schwer, dass sie noch am selben Tag ihr zeitliches Dasein segnete. Die Wäschetrommel sollte man lieber nicht zu voll machen. Für den Trockner fehlte mir oft die Geduld. Und bis alles eingeladen und zu Hause aufgehängt war, waren zwei Stunden vergangen. Noch heute überkommt mich deshalb ein tiefes Glücksgefühl, wenn ich zu Hause meine Waschmaschine (die nur fünf Meter von meiner Wohnzimmertür entfernt liegt) anstelle.