Munot

Aus der Altstadt recht beschwerliche Treppen, aber es lohnt sich, weil diese mitten durch einen Weinberg führen. Leider konnten die tiefblauen Trauben vom Weg aus nicht gepflückt werden ;-)
Wenn Du Dir die Treppen ersparen möchtest, kannst Du auf den Berg mit dem PKW (gute Ausschilderung) auch passabel parken.

Definitely take the loop walk to ensure you enjoy the Munot from all viewpoints. The Munot was built in 1564– 1589 by compulsory labour as a fortified defence bastion overlooking the city to protect it from invasion. It is made of a circular bastion standing free on all sides and surrounded by a moat. It is nice to ascend the stairs through the vineyards to the main entrance and then walk up the steep concrete circular ramp to the very top of the tower. At the top you will find a small snack stand and benches with an amazing 360 degree view of the surrounding area. There are also bathrooms located at the top. After enjoying the view you can walk down the tower and through the bastion across the moat and then around and back down to the city. On the way down be sure to gaze into the moat to view some of the local deer living in the moat. A definite must if visiting Schaffhausen.

Der Aufstieg etwas beschwerlich, durch die Aussicht wird man mehr als entschädigt, Kein Eintritt

I had the pleasure of waking up across from this gorgeous castle during my stay in Feuerthalen. Hailing from The States, where our only castles are made of sand, my breath was taken away every morning, every evening, and any other glimpse in between.
This fortress dates back to the 16^th century with surrounding hillsides covered in vineyards. Most of the brews from the vineyard are only sold in Schaffhausen too. After many morning viewings, I ascended the steep stairwell to check out the interior. I suppose I thought a castle would be more museum-​like, with artifacts and artwork. Not Munot; it is completely bare bones. Concrete blocks and pillars support the interior on a dirt floor. In a way, this was more impressive than a restored structure. The castle looked this way in the 16^th century. No frills but plenty of purpose.
Munot is free to the public during daylight hours. There is also a pavilion on the top level which overlooks Schaffhausen and The Rhein. Definitely worth stopping by for the view and for the history.

Der Munot thront über Schaffhausen wie ein zufriedener, grauer Klotz. Meinen Eindrücken nach entspricht er damit exakt dem Wesen der Schaffhauser, meist zufrieden und oft etwas farblos. Aber die Schaffhauser waren nicht immer so. 1501, nach dem Beitritt des Städtchens zur Eidgenossenschaft, und erst recht nach der Reformation 1529, verspürte die zum richtigen Glauben bekehrte Bürgerschaft den Wunsch, die Stadt durch eine Artilleriefestung zu verstärken. Eine solche Willensanstrengung hat mit Farblosigkeit nun gar nichts zu tun. Einiges am Munot deutet auch darauf hin, dass es den Schaffhausern nicht nur darum ging, ein Bollwerk zu schaffen, sondern sie dachten vielmehr an ein Stück Repräsentation.
Nach jahrelanger Planung beschlossen die Räte der Stadt also am 6. November 1563 den Bau. Damit ließen sich die braven Bürger von 1564 bis 1589 Zeit. Wenn Sie am Fuße des mächtigen Bauwerks stehen, verstehen Sie warum. Es ist eine gigantische Maße Stein, die da verarbeitet wurde, und es musste sogar Frondienst beim Bau geleistet werden. Anders wäre die Realisation ähnlich wie zu Zeiten der Pyramiden undenkbar gewesen. Die am Bau verwendeten Elemente wie Caponnièren, Kasematten mit Lichtschächten und Geschütznischen mit Rauchabzügen entsprachen dem damaligen, aber eher schon veralteten Stand der Wehrtechnik. So ist es nicht verwunderlich, dass der Munot nur einmal in kriegerische Handlungen verwickelt wurde; 1799, als sich die Franzosen auf dem Rückzug vor den Österreichern kurzzeitig in der Festung verschanzt hatten.
Heute ist der Munot das, was er immer sein sollte: Repräsentation durch und durch. Eigentlich mehr, er dient mannigfaltigen Veranstaltungen und deshalb nehme ich das mit der Farblosigkeit der Schaffhauser zurück. Die Events sind nämlich ausgesprochen bunt. Mein erstes Erlebnis auf dem Munot war die Teilnahme an der Quadrille. Ich wurde dazu von einer Tochter aus gutem Hause eingeladen. Die Quadrille, auch Française genannt, ist ein Gesellschaftstanz, der im 17. Jahrhundert in Frankreich und England Mode wurde. Dies für Historiker. Für Kinofreunde sieht die Quadrille in etwa so aus wie der große Ball in Polanskis Tanz der Vampire. Die Tanzveranstaltung wird auf dem Munot seit über 100 Jahren zelebriert.
Sagen Sie nun aber nicht, dass die Schaffhauser altmodisch wären. Es gibt ein Open-​Air-​Kino, natürlich im Sommer. Aktuell sind einige Knüller im Programm: Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt. Harry Potter und der Orden des Phönix. Die Herbstzeitlosen. Zufrieden? Dann gibt es einen Ökumenischen Gottesdienst auf der Munotzinne, ein Munot Kinderfest daselbst, den Munot Silvester in eisiger Kälte und vieles mehr. Vor allem eine gepflegte Gastronomie.
Und es gibt die Aussicht. Die ist fantastisch. Vor kurzem war ich an einem Bilderbuchtag da. Schaute man gegen die untergehende Sonne, flimmerten die Dächer Schaffhausens in seidigem Licht. Schaute man in die Gegenrichtung, kräuselten sich feine Wolken am tiefblauen Himmel. Der Blick schweifte bis zum Rhein und irgendwo war Steckborn. Irgendwo waren die Alpen und irgendwo war das Klettgau. Zufriedenheit, Rührung, Stolz. Irgendwo musste auch der Ausgang sein. Ach so, es gibt zwei. Und dann zahlreiche Treppchen, die sternförmig in die Stadt hinunterführen. Die geniale Architektur lässt zu, dass die Schaffhauser dazwischen ihre schönen Rebstöcke gepflanzt haben. Riesling-​Silvaner. Trapezförmig, die Flächen meine ich. Apropos Rebstöcke: die Treppchen führen immer in die nächste Gaststube. Davon haben die Schaffhauser genug.