Musik- und Theaterantiquariat Armin Trösch

Dass sich dieses Antiqauriat gerade an der Rämistrasse befindet, welche eigentlich nur so vor sich hin protzt mit etlichen IN-​Optikern, Galerien und Coiffeurs und weiss ich nicht was, zeichnet sie eigentlich wieder aus.
Wenn man an diesem Antiquariat vorbeirauscht, sieht man draussen vor allem Büsten, im Chaos angeordnete Platten und Bücher und altes Spielzeug.
Auf jeden Fall ein Ort, den ich immer wieder gerne betrete. Klischiert etwas staubig und ein riesiges Durcheinander, doch in der Mitte ein kleines Männchen, dem das Antiqauriat gehört, der sich meiner Meinung nach mit diesem Laden ein kleines Universum geschaffen hat, in welchem er den Rest seines Lebens verbringen wird.
Die Herausforderung, dort ein Buch zu finden, welches ich effektiv suche, habe ich bis jetzt zwar einige Male gemeistert, sie brauchte jedoch jedes Mal Zeit. Man sollte sich also wirklich mindestens zwei drei Stunden freimachen, um dem Laden auch die Zeit zu geben, welche ihm gebührt. Besser noch, man begibt sich hin und lässt sich überraschen, gibt es besseres, als plötzlich ein Buch in den Händen zu halten, von welchem man gar nicht wusste, dass man es braucht?
Nebst dem fasziniert auch das Vertrauen Armin Tröschs in die Menschheit, einmal hat er mich im Laden eingeschlossen, mit dem Satz «Ich bin gleich wieder da, ich muss Rechnungen zahlen.» — Gäbe es einen besseren Ort zum Sterben?

Die Rämistrasse ist eher chic — Galerien und Banken logieren linkerhand bergauf in den alten Stadthäusern. Der Weg über die hohe Promenade, auf der rechten Strassenseite bergauf ist sehr schön, man sieht und spürt wie die Häuser an den Hügel gebaut wurden und man kann in die Räume Kibitzen.
Das Geschäftt von Armin Trösch sieht etwas anders aus als alle andern. Vielleicht etwas müffelig, schräg, skurril. Aber Armin Trösch handelt auch mit alten Sachen, vor allem mit Musiknoten und Theatertexten. Und mit Büsten von Literarischen und musikalischen Titanen der vergangen Zeiten.
Herr Trösch ist ein begeisterter Wagnerianer und mit allen Wassern in Sachen Musik und –literatur beschlagen. Das Geschäft platzt aus allen Fugen, es stapelt und häuft sich einiges durcheinander. Das unterstelle ich, weil es so aussieht, es kann aber sein, dass Herr Trösch seine Schätze und deren Standorte genau kennt. Ich kann es mir gut so vorstellen, er sitzt ja schon seit Jahren da, mit dem seinem Tauchsieder für Teewasser, eingeklemmt zwischen Hab und Gut. Er hat natürlich keine www-​Adresse. Die Öffnungszeiten sind auch nicht so klar– vorher anrufen um sicher zu sein!