«Mr sind ide Bibi!», schallte es bei uns im Haus immer Mittwochnachmittags. Die Pestalozzi Bibliothek am Beckenhof war wichtiger Teil unseres Schulrituals. Dort deckten wir uns mit Thomas Brezzina und Astrid Lindgren Büchern ein. Comics durften wir pro Mal immer nur fünf ausleihen. Mein Mami fand das Stuss, wir sollen lieber Bücher lesen, sagte sie immer. Vor den Sommerferien kam es einmal, dass meine Schwester und ich so viel ausliehen, dass wir es nicht mehr tragen konnten. Da gab uns die Bibliothekarin einige Papiersäcke mit. Das war aber auch das einzig nette, dass sie jemals für uns machte. Ich hatte heimlich solche Angst vor ihr. Sie sah immer so bös aus und ich war eine Zeit lang überzeugt davon, dass sie eine Hexe ist.