Die Hauptstadt der Insel ist trotz der vielen Gassen zwischen Kathedrale und Markthalle nicht unbedingt romantisch zu nennen, zu eindringlich sind die Betonmassen der Vorstädte und zu rauh die Winde, die oft riesige Brecher gegen die Mauern des Hafenbeckens schmettern. und die Strassencafés schnell ungemütlich machen. So auch an diesem Märztag, wo Schauer und Böen abwechselten. Amgenehm untouristisch mutet die Cercezeria Rolls an. Schmucklos, aber nicht stromlinienförmig, eher etwas altbacken und gemütlich schief wirkend — das ist ein gutes Zeichen und so fanden sich auch nur Einheimische hier. Tapas gleich vor am Glastresen, die Karte hübsch gemischt ohne Schnickschnack aber reichem Angebot. Genau richtig für einen Mittagssnack. Die kinderfreundliche und gern spanisch parlierende gelassene Bedienung war schnell da und lieferte ebenso schnell Futter für die Kleinen. Die Crepes mit Bananen in dunkler Schokoladensauce waren recht groß und verschwanden dennoch schnell in den bereiten Mündern. Gut! Die Papas arrugadas waren hier gernau richtig — Salzkruste, frischer Mojo verde mit deutlichem Koriandergeschmack und Knoblauch, mehr will man nicht. Dazu ein bisschen Wurst als Tapasbeilage, leider hatten sie heute nicht den schwarzen Ibero-Schinken. Hinterher schnell zwei Café solo, stark und gut, nicht auszusetzen daran. Blick auf die Gasse, den Wind, gemütlich hier drin. Preise: ebenfalls sehr okay, sprich für Einheimische: Café solo 90 Centchen, Agua minerale 0,5 Liter 70 Centlein, die Papas 3,50 Euros, die großen Crepes mit allem Zubehör 4,90 — definitiv ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hier!