Gleich daneben liegt das Can Pep, in dem wir mehrfach gut gegessen haben. Wir heben uns das eigentlich immer für den letzten Abend unseres Aufenthaltes auf, da der teure Gallo(Fisch) ein ganz besonderer Genuss ist. Am 8. März war es wieder mal soweit. Es war erst 19 Uhr, das eigentliche Can Pep sah geschlossen aus. Da wir wussten, dass sich das Restaurant inzwischen über zwei oder gar drei Terrassen erstreckte, landeten wir nebenan. Auf Befragen hieß es, man gehöre zusammen. Wir waren und blieben die einzigen Gäste. Vom Can Pep waren wir die frischen Gemüsedips mit aioli gewöhnt(Sellerie, Karotten). Hier gab es ein Spießchen mit je einem Dosengürkchen, einem Zwiebelchen und einer Peperoni. Grauenhaft. Brot gut. Der Gallo war eine trockene Katastrophe. Entweder schon lange tot oder unfähiger Koch. Oder eher beides. Wir ließen ihn zurückgehen. Von den dann angebotenen zwei Möglichkeiten entschieden wir uns dummerweise für das Thunfisch-Filet. Das ist von Haus aus ziemlich trocken, die sparsame und phantasielose Sauce machte nichts besser. Als Beilage hatten wir das gewohnte ausgezeichnete Tumbet bestellt, das ist normalerweise ein Paprika-, Auberginen– und Zwiebelgemüse, vegleichbar dem ratatouille. Es kamen Kartoffel– und Auberginenscheiben mit drei kleinen Paprikastückchen. Und beträufelt mit Tomatenmark. Nach Reklamation kam das gleiche nochmal, diesmal ohne Kartoffeln. Der Ober zeigte viel Verständnis und meinte, die Küche sei vom Can Pep getrennt. Das Glas weißer Hauswein war mit EUR3,00 in Qualität und Preis ok, das Bier mit EUR3,20 für zwei Viertel angemessen. Der Thunfisch mit je zwei Filets von der Menge her zuviel, vom Preis her mit je EUR30,00 ebenfalls. Beim Gehen stellten wir nochmal fest, dass ein beidseitiges Can Pep-Schild zum Irrtum verleitet. Wir trafen dann nebenan den Chef des Can Pep und schilderten den Fall. Nach zunächst herzlicher Begrüßung war er kurz angebunden und spendierte einen Brandy. In der Küche sahen wir unseren zurückgegebenen Gallo-Teller stehen. Fazit: Offensichtlich gehören beide Restaurants zusammen. Man sollte nicht zu Zeiten hingehen, zu denen es wohl unwirtschaftlich ist, frischen Fisch und frisches Gemüse vorzuhalten. Vielleicht schlägt auch die Krise mit weniger Gästen durch. Wir werden dem Can Pep im Sommer noch eine Chance geben.