Weihnachtsbaum auf dem Römer

Ich war in diesem Jahr etwas über die Anordnung der Lichterketten auf dem Frankfurter Weihnachtsbaum verwundert.

Kaum hat Frankfurt einen neuen Bürgermeister und schon hat der Weihnachtsbaum richtig viele Äste. Zuviele Äste. Viel zuviele Äste. Ein Modellbaum wie aus der Voque für Mollige. Da gibt es nämlich nicht genug Beleuchtung für. Jedenfalls sind auf der Rathausseite keine Birnen angebracht. Vielleicht wird es den Ratsherren auch sonst zu hell und sie können nicht schlafen.
Wer weiß?
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Jedes Jahr wird hier ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt, mit über 20 Metern der höchste der Stadt.
Er ist schön beleuchtet und mit dem Weihnachtsmarkt davor ein unvergessliches Erlebnis.
In den letzten Jahren war der Baum leider etwas klein und wenig dekoriert.

So, wie schreibe ich denn nur ein Update, wenn ich nicht will, dass mein Vorjahresbeitrag verloren geht?
Nun denn, UPDATE: 05. November 2008. Ein verdammt frühes Datum für einen Weihnachtsbaum, doch da stand er plötzlich vor uns, noch ungeschmückt und wie Gott ihn schuf: Der 2008er-​Römer-​Weihnachtsbaum. Wie’s scheint, liest man genau dort (im Römer, natürlich) auch Qype und nahm sich unsere Kritik zu Herzen. Der diesjährige Baum ist nicht nur als solcher zu erkennen, nein: Er ist sogar hübsch anzuschauen. Recht groß, dunkelgrün, dicht und regelmäßig. Gut gewählt, liebe HolzfällerInnen!
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Alle Jahre wieder einer der liebsten Aufreger für uns Frankfurter: Der Weihnachtsbaum auf dem Römerberg.
Die Ansprüche in unserem Weltdorf sind naturgemäß hoch: Groß soll er sein, damit kennen wir Frankfurter uns aus. Und schön, denn dort haben wir zuweilen ein wenig Nachholbedarf. Sollte bei alledem auch noch ein klitzekleiner Superlativ herausspringen, freut sich der Eingeborene oder Zugezogene und präsentiert seinem Weihnachtsbesuch mit stolzgeschwellter Brust den Mittel– und Treffpunkt des Weihnachsmarktes auf Frankfurts guter Stube.
Soviel zur Theorie. Den im wirklichen Leben hält sich seit Jahren das unbestätigte Gerücht, Frankfurt bekomme seinen Baum von seinen Partnerstädten geschenkt, die sich mit einem kümmerlichen Gewächs für erlittene Ungerechtigkeiten rächten wollen. Ich wäre sehr interessiert, ob die letztjährigen Bäume aus Birmingham, Budapest, Deuil-​la-​Barre, Dubai, Granada (Nicaragua), Guangzhou, Kairo, Krakau, Leipzig, Lyon, Mailand, Prag, Tel Aviv oder Toronto stammten. Da mir jedoch gestern das Radio verriet, dass die Vorjahresjahreswechselnadelgewächse in Österreich oder der Schweiz wuchsen, kann ich diese unfreundliche Legende entkräften. Schade.
Dieses Jahr ist der Baum jedoch tatsächlich ein Geschenk. Der WWF hat Frankfurt den größten Öko-​Weihnachtsbaum Deutschlands geschenkt! Toll, oder? Ein echter Superlativ, und die Fichte kommt aus dem Westerwald sicher vom kalten Wind gestählt und prächtig anzuschauen! Der gelernte Skeptiker eilt natürlich postwendend mit seinem Eheweibe zum Römerberg (ökologisch korrekt per U-​Bahn) und sieht einen Baum. Genau so groß und struppig wie jedes Jahr.
Anfangs war ich enttäuscht, doch meine Frau half mir, die Beweggründe zu verstehen: Der WWF konnte der Stadt (bei aller vorausgesetzten Sympathie) natürlich keinen perfekten Baum liefern. Das wäre zum einen (Klimawechsel!) unmoralisch gewesen und hätte zum anderen alle Waldsterbenskampagnen der 80er Jahre negiert. Daran hätte Frau Roth aber auch denken können.
Denn wie lautet schon seit jeher die Volksweisheit?
Ein geschenkter Baum
gefällt mir nicht im Traum
P. S.:
So sehr ich heut auch dichte,
mir fällt nichts ein zur Fichte