Es ist doch ein Dilemma, da fährt man guter Dinge mit seinem Drahtesel — wie sonst sollte man in Köln unterwegs sein? — durch die Stadt, es ist Sonntag, die Spuren — allem voran die Scherben der zu Bruch gegangenen Bierflaschen der Wochenendausgehwütigen — der vergangenen Nacht zieren noch den Ring, zieren noch die Fahrradwege, so dass man als mit-dem-Zweirad-unterwegs-Seiender schon mal einen gewagten Slalom, den die Polizei aufs Tapet rufen könnte, auf den Weg legt. Aber autsch, da hat man doch was übersehen, einen ganzen Scherbenhaufen sogar, wutsch hindurch. Pfffffff. Und die Luft ist raus. Supernummer. Jaja, wer sein Rad liebt, der schiebt… Sonntag. Fahrradschläuche hat man nun mal meistens nicht auf Vorrat zuhaus. Toll. Doch wenn man gerade wirklich in Ringnähe ist — also in dem Abschnitt zwischen Zülpicher Platz und Friesenplatz, den man meistens als Ring bezeichnet -, dann ist das nicht so furchtbar, denn die Rettung befindet sich in der Lindenstraße 3, wo sich zum einen das Fahrradgeschäft Portz am Ring, welches aber just — es ist Sonntag — gerade geschlossen, zum anderen nämlich der SchlauchOmat befindet, wo man rund um die Uhr 7 Tage die Woche sich einen Schlauch für 5 € in allen handelsüblichen Größen ziehen kann. So wie am Kondomautomat die Kondome, am Zigarettenautomat die Kippen. Der Sonntag ist gerettet — so man die nötigen Fahrradmontageskills besitzt und des weiteren eine Luftpumpe parat hat, denn aufgepumpt muss der frische Schlauch ja schon noch -, man kann direkt weiterdüsen. Großartig.