21. Wiener Gemeindebezirk

Der 21. Bezirk wird von mir eher gemieden. Eigentlich von allen Wienern, außer sie kommen aus dem 21. Ab und zu schaut man doch hin, nach Kagran, ins Club Couture oder auf die Donauinsel. Das wars dann aber auch.
Das Bild hier ist geprägt von Gemeindebauten und Proleten, den Urgesteinen der Wiener Ungustl. Das hier hat nichts mit Großstadtflair und multikulturalität zu tun, hier fühle ich mich einfach unwohl.
Neben den schlechten öffentlichen Verbindungen dieses Bezirks, ist auch das Leitungswasser, welches hier aus den Leitungen fließt ein anderes, als ich den 21 anderen Bezirken (außer dem 22.). Wieso? Weil der 21. und der 22. über der Donau liegen und sie Trinkwasser aus einer anderen Quelle bekommen als der Rest von Wien. Sie sind einfach anders, die Floridsdorfer.

Ich hasse den 21. Bezirk.
Als gebürtige Floridsdorferin trage ich aber dennoch das Laster hier geboren worden zu sein… naja geboren bin ich eigentlich in der Rudolfstiftung… sagen wir mal ich musste halt da aufwachsen.
Es ist nicht nur der Bezirk. Es sind vor Allem die Menschen.
Und das ist keinesfalls ein Klischee. Man kann es genauestens beobachten wenn man gerade aus der Stadt kommt.
Die Häuser werden immer grauer, die Straßen immer dreckiger, die Leute immer unfreundlicher, die Jugendlichen immer dümmer.
Es ist ein Jammer dass man nichts tut um diesen Bezirk ein bisschen erträglicher zu machen.
Wie wärs zum Beispiel mit ein wenig Kultur für das Bauernvolk des 21. Bezirkes?
Ich weiß das klingt hart aber weil ich mir das tagtäglich geben musste, darf ich auch so darüber schreiben.
Ein Theater, ein Museum, von mir aus nur eine richtige Bibliothek, das wär doch mal ein Lichtblick oder?

Floridsdorf ist bekannt für sein schäbiges Zentrum und die «günstig-​lukrative» Grenzumgebung, die Villen und obere Mittelschichtbürger beherbergt. Mann könnte meinen, der Name entstamme aus Naturliebhaberkreisen, oder Zahnarztfetischistenkulten… Allerdings, sind es die Christen, die an der Namensgebung schuld sind: Floridus Leeb (toter Propst) ist hier der Namensvetter.
Meiner persönlichen Ansicht nach, ist dieser Stadtteil bewohnbarer als genießbar… Die Mieten sind günstig (typisch Transdanubien) und die Möglichkeiten begrenzt. In Strebersdorf hat man Glück, wenn eine Bank in der Nähe ist. Beim Fehlen eines Autos, ist Stammersdorf eher schwierig. Wenn man am Franz-​Jonas Platz wohnt, riskiert man tägliche Traumata: Die soziale Umgebung ist nicht auszuhalten… Aber leben lässt es sich doch ganz gut.
Wer zu Besuch vorbeischaut, hat ein paar Kronjuwelen des Bezirks zu besichtigen… Da Giovanni, auf der Russbergstraße, in Strebersdorf. Media Markt, auf der Brünnerstraße, in Stammersdorf. Die Heurigen am Fuße, des Bisambergs…
… Das Traurige ist, dass die Wiener eh soviel haben, dass Floridsdorf wieder ganz fad erscheint…

Ich war diesen Sommer das erste Mal in Strebersdorf, welches Teil des 21. Bezirkes ist. Dort merkt man nicht mehr, dass man in Wien ist, es hat eher ländliches, dörfliches Flair. Ich war dort, weil wir Sturm bei einem Heurigen trinken wollten. Mmmmhhh lecker! Und die Umgebung war traumhaft. Wir saßen im Garten auf Heurigenbänken umgeben von Weingären, soweit das Auge reichte.
Natürlich zu erwähnen ist die Donauinsel, die teilweise im 21. liegt. Hier kann man großartig sportlichen Aktivitäten nachgehen.
Weinbaulandschaft und Donauinsel sind top, aber leider muss man sehr lange fahren, um von der Innenstadt in den 21. zu gelangen, weshalb ich einen Stern abziehe. Tagesausflüge in den 21. kann ich empfehlen, wohnen würde ich hier als junge Studentin allerdings nicht wollen.

Wohnen im 21. Wiener Gemeindebezirk? Will man das?! Ein kleiner Guide, für all jene, die eben nach Wien ziehen wollen und sich nicht sicher sind, welche Gegend geeignet für sie wäre.
Wer als Migrant oder Frau gerne in Frieden heimgeht, sollte dieses Pflaster vielleicht meiden. Im Stadtbild sind jene über 20%, die hier FPÖ wählen durchaus auch sichtbar.
Für mich Grund genug hier nie, nie, nie wohnen zu wollen.
Der ganze Bezirk besteht zudem fast nur aus grossen Siedlungen, bis auf jene Gründerzeit-​Teile, die zur Kaiserzeit noch Wiener Vorort waren, die bei der alten Donau einen der schönen Teile bilden. Der zweite schöné Teil ist am Stadtrand, wo die Weinberge beginnen. Dieser ist aber so weit weg von der Innenstadt, dass ich hier nicht wohnen wollen würde.
Flodo zum Wohnen? Das geht ja mal gar nicht.

Floridsdorf,. Transdanubien, eigentlich seit jeher ein Arbeiterbezirk, und das merkt man auch.
Denn es gibt kaum riesengroße Wohnungen, viele Siedlungen, wie etwa die Großfeldsiedlungen sind gebaut für viele Menschen.
An quasi jeder zweiten Ecke gibt es einen Park, einen Spielplatz oder eine Grünfläche für die vielen Kinder.
Doch es gibt auch andere interessante Dinge hier.
Zum Beispiel Strebersdorf und Stammersdorf, nicht per se als «Orte» an denen man wohnen kann, sondern als große und tolle Heurigengegenden, denn in beiden Gegenden gibt es zahllose tolle alt Wiener Heurige die es durchaus lohnend machen mal «einzukehren».
Außerdem gibts dann den Franz Jonas Platz,. U6 Endstation Floridsdorf… eine Station in der jeder Zug der vorbeifährt auch hält (außer der Güterverkehr).
Ein Bezirk der durch seine Grünflächen geprägt ist, so gibt es hier auch die Donau, die Donauauen, den Wasserpark usw.

Mit ca. 44,5 km ist der nördlichste Bezirk relativ groß. Das gute alte Floridsdorf, oder wie ich es liebevoll nenne, Flodo! Wenn ich aus dem schönen Niederösterreich nach Wien komme, sehe ich als erstes Floridsdorf.
Ich verbinde mit Floridsdorf Bahnhof, Spitz, Döner, Weihnachtsmarkt im Winter und ja Bahnhof. Ich habe hier sehr viel Zeit verbracht. :-I
Aber der 21. Bezirk hat weit mehr zu bieten als meine kleine Welt.
Zum Bleistift gehören Teile de Donauinsel und der Alten Donau zu Flodo. Ist ja schon mal ein großer Grund um diesen Stadtteil zu besuchen.
Museen gibt es auch ein paar.
Das Bezirksmuseum in der Prager Straße ist relativ interessant. Es befindet sich im Mautner Schlössl und widmet sich hauptsächlich der Entstehung der Landschaft links der Donau, dem Beginn der Dampfschifffahrt und der Eisenbahngeschichte.
Wer sich Präparate heimischer Fische anschauen möchte, der gehe ins 1. Wiener Fischmuseum. Ein bisschen skurril aber lustig!
Den einzigen Straußensattel der Welt findet man auch im 21. und zwar im Museum für Beschirrung und Besattelung, Hufbeschlag und Veterinärorthopädie.
Klingt komisch ist aber so.
Ein Bezirk der Großsiedlungen, wie Großfeldsiedlung oder Neustammersdorf. Viele bekannte Schulen sind hier auch untergebracht, wie die Ödenburger oder das Schulschiff!
Komm treff ma uns am Spitz!