Antiquariat Karl Dostal

Mit seiner Jugendstilaufmachung überblickt er die Kreuzung, wo die Blindengasse von der Pfeilgasse durchbohrt wird. Der Altwarenladen von Karl Dostal.
Wer sich näher heran traut, wird schnell von einer Überladenheit begrüßt und gleichermaßen überwältigt, die sich von den Schaufenstern bis ins Innere zieht, nicht mehr aufhören möchte. Zu gut gefällt ihr das Dasein in diesem Laden.
Beim Altwarenhändler trifft man immer wieder alte Bekannte. Und auch welche, die sich einem als solche vorstellen — auch wenn sie es nicht sind. Das Hündchen mit den Zahnschmerzen, die verliebten Vögel oder die Katze mit dem Goldfischglas. Auch der traurige Dackelblick begleitet einen auf Schritt und Tritt.
Und wenn man sich nicht davor fürchtet, von den bedrohlich überladenen Bücherwänden erschlagen zu werden, dann vielleicht doch vor den Türmen aus böhmischen Kristall. Wie es die Oma geliebt hat. Das Kristall, nicht das Erschlagen-​Werden.
Die Schrittführung der Kunden ist eine Kunst, die man hier beherrschen muss. Darauf schaut auch die Dame mit der Krawatte.

Eine Bücherhöhle. Man stellt sich vor daß hier manche Wände gar keine sind, sondern nur aus Büchern bestehen. Wer weiß, wieviele Bücher das sein mögen. Und ware Schätze. Aber nicht nur das, sondern hier kann man die Bücher, sollte man sie nicht unbedingt lesen wollen, sondern nur zu Dekorationszwecken gebrauchen wollen, denn auch das kann ja passieren, bananenkistenweise kaufen. Und wenns 50 Kartons sind. Auch kein Problem. Tolle Schmöker sind das dann! Und enorm günstig. Und ein schöner Plausch im Höhlenbüro mit Zigarrennebel ist auch inclusive.