Wolfgang Brunner ist der letzte aktive Meister eines Lehrberufs, der in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts abgeschafft wurde: der des Fahrradmechanikers. Seit 1956 ist er mit der Reparatur von Fahrrädern beschäftigt. Eigentlich könnte er schon in Pension sein, er steht aber — gemeinsam mit einem Mitarbeiter — noch immer viermal wöchentlich im Geschäft und repariert alte und gebrauchte Fahrräder. Im Sommer bietet er auch einen Reparaturkurs für Fahrräder an der VHS Stöbergasse an. Für mich ist diese Fahrradwerkstätte definitiv die erste Adresse, wenn es sich um alte, nicht leicht durchzuführende Reparaturen handelt und Ersatzteile schon rar sind — man kann sich einigermaßen sicher sein, daß Herr Brunner auch seit Jahrzehnten vergriffene Teile noch immer im Sortiment hat. Mir wurde beispielsweise schon ein gerissener Schaltzug einer Schaltung repariert, die nur in den achtziger Jahren kurz gefertigt wurde. Reparaturen werden zügig innerhalb weniger Tage erledigt. Meiner Erfahrung nach — und dafür auch der eine Stern Abzug — ist es immer notwendig, vor der Reparatur genau zu besprechen, was man repariert haben will und was bitte bleiben gelassen werden soll. Mir ist es unlängst passiert, daß ein simpler Austausch eines Teils der Kette als Auftrag eines Komplettservices mißverstanden wurde und dementsprechend teurer ausfiel — wenn nötig, unbedingt vorher abklären, daß man _kein_Komplettservice will, sondern nur genau diesen oder jenen Teil erneuert haben möchte und einen Kostenvoranschlag einholen. Auch Ersatzteile, Werkzeug und neue Fahrräder sind im Geschäft erhältlich. Auto– und Motorradreparaturen werden entgegen der Geschäftsschilder seit Ende der neunziger Jahre nicht mehr durchgeführt. Öffnungszeiten(Mo, Mi, Fr 9 – 12&15 – 18, Sa 9 – 12) beachten!