Hauerkuchl

Ein kleiner, aber feiner Heuriger, mitten in Neustift mit einem grünem Gastgarten. Es ist sehr gemütlich hier. Die Bedienung ist supernett und effizient. Man kann schön im Garten unter den Bäumen sitzen. Es ist persönlicher und abseits der Haupttouristenströme. Das Hauerkuchl zeichnet sich dadurch aus, dass man aus einer großen Liste von Speisen auswählen kann, also ein voller Restaurantbetrieb. Die Karte bietet, was das Heurigenherz begehrt, gerade das Surschnitzel und das Blunzengeröstl sind sehr lecker. Der Heurige Wein ist wunderbar würzig und kräuterlich. Wir kommen hier immer wieder gerne hin, einfach um einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen.

Der Besuch aus den USA hat sich angekündigt. Und weil man kein Schwein schlachten möchte, lässt man das Andere machen, lässt man das Andere zubereiten. Lässt man sich in Neustift nieder. Weil Bodenständigkeit wird auch geschätzt von der Besucherin. Wiener Bodenständigkeit, die sie in den USA vermisst hat, weil sie mal Wienerin war.
In der Hauerkuchl war man früher schon mal — und nicht enttäuscht. Denn mehr als ein Heuriger ist sie, die Kuchl, bietet auch Restaurantküche an.
Die Damen rücken ihre Dirndl zurecht und bringen mit der unglaublichen Leichtigkeit eines Gewichthebers die Tabletts an die Tische.
Die «Schlachtplatte» bringt Schweinisches vom Schnitzel bis zu Braten, Geselchtem und Blunzn, außerdem ein Rindszungerl und gebackenes Gemüse.
Ein Klassiker und hier perfekt zubereitet ist das Backhuhn, das dem Hungrigen jedoch Geduld abverlangt — vor 20 langen Minuten warnt die Speisekarte.
Ohne Fleisch, dafür mit umso mehr frischem Salat, kommt der gebackene Ziegenkäse daher. Begleitet von einem Kännchen Kürbiskernöl. Und damit ein großer Sympathieträger.
Manches Mal sind die fröhlichen Musikanten im Land und drücken einem dann ein wahnwitziges Potpourri aufs Ohr, das vom Donauwalzer bis zu «Sexbomb» alle Stückln spielt.
Dann fließt nicht nur der Wein, sondern auch die Kohle.
Und anschließend wird die Besucherin in die Nacht entlassen. Mit Träumen von Muatterln und Rebläusen.

Hier an der Hauptstraße in Neustift am Walde im 19. Wiener Bezirk fällt die Wahl wirklich schwer: ein Heurigenrestaurant neben dem andern. Alle wirken sie gemütlich und nett. Also streifen wir von Lokal zu Lokal. Hier in der Hauerkuchl hatten wir eine Blunzen (Blutwurst) mit Kartoffelrösti und Sauerkraut. Hat uns sehr gut geschmeckt, ebenso wie die Weine von Fuhrgassl-​Huber, die hier zum Ausschank kommen. Für diejenigen von uns, die gerne rauch– und gestankfrei genießen, gibt es einen Nichtraucherbereich (zu dem man leider durch den Raucherbereich erst durch muss). Alles in allem fühlten wir uns hier sehr wohl.