So habe ich mir den Aschermittwoch Abend, den letzten Schlemmer-Abend vor der katholischen Fastenzeit, nicht vorgestellt. Ich mag Fisch, aber keinen Hering, daher brauche ich diese ganze Heringschmaus-Sache auch nicht, außerdem ist es in den meisten guten Lokalen rappelvoll, ein weiterer Grund für mich, daheim zu bleiben. Ich wollte einfach nur einen guten Fisch mit ein paar netten Beilagen genießen und zuhause bleiben, ohne selbst kochen zu müssen. Im Internet bin ich auf diesen Chinesen gestoßen, die Speisekarte auf der Website klang nicht schlecht. Wir bestellten eine Portion Yaki Gyoza, eine Portion gebackene Wan Tan, eine Portion Lachs-Teriyaki und zwei Portionen Reis. Es dauerte nicht lange und die Türklingel ertönte. Beim Auspacken der Gerichte fiel mir schon auf, dass alles recht seltsam aussah. Die Teigtaschen waren geschmacklos und weich, doch der Lachs hat alles geschlagen. Er war teilweise schon grau und roch nicht wie frisch gebraten. Wir haben uns ein paar Stücke rausgefischt, die einigermaßen normal aussahen und schütteten die massig vorhandenen Zwiebeln samt Sauce auf unsere Teller. Das war kein Lachs-Teriyaki, das war ein Witz. Warum nur Zwiebeln und ein paar wenige Karotten? Ist ihnen das restliche Gemüse ausgegangen? Die typische Sauce aus Soja, Mirin, Sake und Honig war hier ebenso nicht zu finden. Nun denn, war halt ein völliger Reinfall, hier bestelle ich bestimmt nicht mehr. Doch wozu ärgern? Es gibt schließlich hunderte chinesische Lieferservices in Wien, die tausend Mal besser sind, da bin ich doch nicht gerade auf dieses hier angewiesen. Ärgern tut mich nur mein Magen, der hat kurze Zeit nach dem Verzehr Einspruch erhoben und ich habe ihm vollkommen stattgegeben.