Magistrat d. Stadt Wien

Das Amt hat ja immer einen negativen Beigeschmack. Gern geht man zumindest nicht hin, das war schon damals bei der Bezirkshauptmannschaft so. Da muss man Stunden warten und dann wurde man unfreundlich angeschnauzt. Kein Wunder, dass ich mich auf meinen bevorstehenden Amtsbesuch im Magistrat des 2. Bezirks nicht wirklich freute. Eher ein mulmiges Gefühl hatte, was da jetzt auf mich zukommen würde. Wie sich das Amt wieder von seiner schlechtesten Seite präsentieren würde.
Doch, man glaubt es kaum, stimmt die Aussage: Ausnahmen bestätigen die Regel. Zwar hat man genauso viel Bürokratie wie sonst wo, muss Nummern ziehen obwohl man der einzige im Raum ist, aber in der Höhle des Löwen, also im Amtszimmer geht es zivilisiert zu.
Als ich beispielsweise meinen Pass verlängern ließ hatte ich sogar Spaß. Die Beamtin hat mir im kleinsten Detail erzählt, was sie jetzt macht, warum sie jetzt da und dort meine Unterschrift braucht. Hat zwar hin und wieder geflucht, aber auf sympathische Weise. Wie das geht? Naja ich hab es verstanden. Sie hat über die neuen Passfotos geflucht, dass das ja eine Katastrophe ist, dass man solche Fotos in den Pass gibt. So in die Richtung. Das fand ich witzig und hatte wirklich, gemeinsam mit der Beamtin eine lustige Zeit.
Die anderen Male haben meinen ersten Eindruck, der ja durchaus dann positiv ausgefallen ist, bestätigt. Da gab es kein blödes Angehen, obwohl es auch Fehler meinerseits gab. Da gab es ein höfliches Hinweisen.
Zwar ist man noch immer der Bittsteller, aber irgendwie fühlt man sich nicht so. irgendwie fühlt man sich, als wären die Beamten dort auf deiner Seite und nicht auf Seiten der Bürokratie.

Bei Behörden muss ich immer an eine Folge aus Asterix und Obelix denken, in der sie in einem riesigen Gebäude von einem Beamten zum nächsten geschickt werden. Ähnlich verloren fühle ich mich in den endlosen Gängen, die mir oft grau und trostlos erscheinen. Gegen alle Erwartungen konnte ich alle lästigen formellen Erledigungen aber ziemlich rasch hinter mich bringen. Man begegnete mir zwar nicht mit übertriebener Höflichkeit aber war auch nicht unfreundlich.
Gegen FSME kann man sich hier auch kostengünstig impfen lassen. Nur muss man beachten, dass die erste Impfung eine dreifach Impfung ist, zu der man insgesamt drei Mal hingehen muss.