Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus

This is the site of Gestapo headquarters. The memorial is understated.

Vor ca. 20 Jahren hat ein Umdenken in der österreichischen Bevölkerung stattgefunden, weg vom Opfermythos hin zum Schuldeingeständnis. Österreich und dessen Bevölkerung war vollstes Mitglied von Nazideutschland und dies auf freiwilliger Basis, das soll ein für alle mal klargestellt werden! Dementsprechend gab es sämtliche Verwaltungsstellen der NS-​Herrschaft auch in Wien.
Das Gestapo-​Hauptquartier stand zwischen 1938 – 1945 am Morzinplatz im 1. Bezirk. Nach einem Luftangriff im März 1945 wurde jenes Gebäude ausgebrannt und nach dem Krieg niedergerissen. Heute erinnert ein Stein an jenes Gebäude welches darüber urteilte, wann und wo jemand zu sterben hatte. Das dunkelste Kapitel Österreichs darf nicht vergessen werden, und wenn mit offenen Augen durch die Stadt gegangen wird, wird auch oft genug darauf hingewiesen. Und das ist gut so. Denn mittlerweile gibt es wieder viel zu viele Menschen die Ausgrenzung befürworten. Aber weil Ausgrenzung schon einmal stattgefunden hat, gibt es auch jetzt diesen Artikel.

Monatelang bin ich hier ziemlich oft achtlos vorbei gelaufen. Keinen Blick schenkte ich diesem großen Stein mit der Statue in der Mitte — ich nahm das Mahnmal einfach nie richtig wahr.
Einestages las ich davon und bemerkte, dass es an einem Platz steht, an dem ich oft gedankenverloren und ohne auf meine Umgebung zu achten vorbei latsche. Das nächste mal soll es anders sein! Und so war es auch.
Achja! Da ist es. Wow. Stehenbleiben und staunen. Und lesen. Und Gänsehaut bekommen.
«Hier stand das Haus der Gestapo
Es war für die Bekenner Österreichs die Hölle
Es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes
Es ist in Trümmer gesunken wie das Tausendjährige Reich
Österreich aber ist wiederauferstanden
Und mit ihm unsere Toten die unsterblichen Opfer»

Am Morzinplatz, gleich neben dem Schwedenplatz und gegenüber der Ruprechtsstiege befindet sich ein Stück unbebautes Land, grüné Wiese. Erst beim Umrunden der umrahmenden Betonsockels wir dem Betrachter klar, dass an dieser Stelle das Gestapo Hauptquartier Wien stand, in dem Widerständige furchtbare Torturen und Folter über sich ergehen lassen mussten.
Zwei gelbe, übereinander geschlagene, Winkel mussten von jüdischen MitbürgerInnen als Erkennungszeichen getragen werden. Der rote Winkel war das Zeichen für sogenannte politische VerbrecherInnen, meine Großeltern väterlicherseits waren verpflichtet ihr Firmenauto damit zu markieren.
Es ist eines der unbeachtetsten und wichtigsten Denkmäler in Wien, erzählt es doch auch die Geschichte derer, die von andersfarbigen Winkeln gebrandmarkt waren, oftmals verschwunden sind und nur in Einzelfällen überlebten.